Düsseldorf Autokrise lässt Gewinn von Rheinmetall sinken

Düsseldorf · Waffentechnik geht immer, auch in Zeiten der Wirtschaftsflaute. Davon profitiert der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall. Dessen Rüstungssparte (Defence) konnte 2012 rund 60 Prozent mehr Bestellungen einsammeln als im Vorjahr und kam auf ein Order-Volumen von knapp drei Milliarden Euro. Zwar haben viele europäische Staaten ihre Rüstungsbudgets gekürzt, doch im Rest der Welt bleibt Heerestechnik gefragt. Rheinmetall formuliert es so: Der hohe Auftragseingang sei Folge der Internationalisierung.

Aufträge von gestern sind Umsätze von morgen – deshalb griffen die Anleger zu. Die Rheinmetall-Aktie legte um über sechs Prozent zu und war stärkster Gewinner im M-Dax. Die Anleger störten sich auch nicht an der nur mäßigen Bilanz für 2012, deren Eckdaten der Konzern gestern veröffentlichte. Danach konnte Rheinmetall zwar den Umsatz um sechs Prozent auf 4,7 Milliarden Euro erhöhen. Doch der Gewinn (vor Zinsen und Steuern) sank um 53 Millionen auf 301 Millionen.

Dafür sind vor allem Umbaukosten in der Rüstungssparte verantwortlich, aber auch das lahmende Geschäft der zweiten Sparte, des Autozulieferers KSPG (früher Kolbenschmidt Pierburg). Dieser bekommt die tiefe Krise der europäischen Autobranche zu spüren. Zum Jahresende verlor er dann auch noch Umsatz. Eigentlich wollte Rheinmetall die Sparte 2012 an die Börse bringen, blies das Vorhaben aber wegen der Eurokrise ab.

(anh)
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