Selbstständige in Not Auf Corona-Soforthilfe folgt Enttäuschung

Düsseldorf · Zahlreiche Firmen müssen Hilfsgelder zurückzahlen. Die Enttäuschung ist riesig. Der NRW-Finanzminister verweist auf die strengen Vorgaben des Bundes. Die Grünen fordern eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist über das Jahresende hinaus.

 Anja Diegelmann (l.) und Heike Seidel vom Düsseldorfer Restaurant Henkelmann Deluxe wurden dazu aufgefordert,  die Corona-Soforthilfe zurückzuzahlen. Das Problem trifft derzeit viele Selbstständige.

Anja Diegelmann (l.) und Heike Seidel vom Düsseldorfer Restaurant Henkelmann Deluxe wurden dazu aufgefordert, die Corona-Soforthilfe zurückzuzahlen. Das Problem trifft derzeit viele Selbstständige.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Am Dienstag fanden Heike Seidel und Anja Diegelmann das Schreiben in ihrem Posteingang: eine Aufforderung, die erhaltenen Corona-Soforthilfen zurückzuzahlen. Die Einnahmen ihres Gastro-Betriebs Henkelmann Deluxe hätten ihre laufenden Betriebskosten während der Förderperiode gedeckt, hieß es. Somit verfalle der Anspruch. „Rückblickend wäre es besser gewesen, wenn wir unseren Betrieb bis heute geschlossen gehalten hätten”, sagt Seidel. „Wir mühen uns ab, versuchen, das Geschäft wieder anzukurbeln und werden dafür so bestraft.” Ihre Kosten hätten sie bewusst niedrig gehalten, wollten mit dem Geld sparsam haushalten. Doch ihre Ausfälle lägen dennoch bei etwa 80 Prozent. Wer, wenn nicht sie, sei dann förderbedürftig, fragt Seidel.