Athen Athen macht Weg frei für Milliardenhilfe

Athen · Immobilien bis 170.000 Euro sind von Zwangsversteigerung ausgenommen.

Griechenland hat sich mit den internationalen Geldgebern auf Reformen geeinigt und so den Weg für Milliardenhilfe freigemacht. Es seien substanzielle Fortschritte erzielt worden, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Sollte morgen das Parlament in Athen die Reformgesetze beschließen, würden die Gläubiger grünes Licht zur Auszahlung von zwei Milliarden Euro geben. Zudem sollen zehn Milliarden zur Rekapitalisierung der Banken fließen.

In den wochenlangen Verhandlungen hatten beide Seiten vor allem um die Zwangsversteigerung von Wohnungen und Häusern gestritten. Die Gläubiger forderten diese, damit die griechischen Banken, die auf faulen Krediten im Umfang von mehr als 100 Milliarden Euro sitzen, wenigstens einen Teil ihres Geldes zurückbekommen. Die griechische Regierung war aus sozialen Gründen dagegen. Der Kompromiss sieht nun vor, dass 60 Prozent der 400.000 Eigentümer, die ihre Kredite nicht zahlen können, eine Zwangsversteigerung erspart bleibt. Laut staatlichem Fernsehen soll keiner seine Erstimmobilie verlieren, solange sie weniger als 170.000 Euro wert ist und das Jahreseinkommen des Eigentümers unter 8180 Euro liegt. Diese Summe gilt als Armutsgrenze. Für ein Ehepaar liegt die Verschonungsgrenze bei 13.917 Euro, für Familien mit zwei Kindern bei 20.639 Euro.

Die zwölf Milliarden Euro an Hilfe, die nun fließen soll, sind Teil des 86 Milliarden schweren Rettungspaketes, auf das sich die Euro-Staaten mit Griechenland im Juli geeinigt hatten. Damit soll das Land in den nächsten drei Jahren vor der Pleite bewahrt werden.

(RP)
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