Alle Wirtschaft-Artikel vom 01. November 2011
Mario Draghi - der preußische Italiener
Mario Draghi - der preußische Italiener

Seit heute EZB-PräsidentMario Draghi - der preußische Italiener

Als souverän, fachlich exzellent und vor allem als anti-berlusconisch zurückhaltend wird der Italiener Mario Draghi schon lange gelobt. Dass er neuer EZB-Präsident werden soll, wurde Ende April klar, als sich Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy öffentlich hinter den 63-jährigen Römer stellte. Am Dienstag folgt Draghi nun dem Franzosen Jean-Claude Trichet.

Papandreous Poker stürzt Europa zurück ins Chaos
Papandreous Poker stürzt Europa zurück ins Chaos

Referendum über Euro-HilfspaketPapandreous Poker stürzt Europa zurück ins Chaos

Als Zocker war Giorgos Papandreou bisher nicht bekannt. Aber mit der Ankündigung der Volksabstimmung pokert der griechische Regierungschef hoch. Nicht einmal eine Woche ist der letzte EU-Krisengipfel her. Nun mussten die Euro-Schwergewichte Deutschland und Frankreich schon das nächste Krisentreffen ansetzen.

Dax schließt mit minus fünf Prozent
Dax schließt mit minus fünf Prozent

Wegen griechischer VolksabstimmungDax schließt mit minus fünf Prozent

Mit seiner Ankündigung einer Volksabstimmung über das Rettungspaket hat Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Dienstag an den europäischen Aktienbörsen einen kräftigen Kursrutsch ausgelöst. Da die Entscheidung aus Athen völlig überraschend kam, reagierten viele Anleger entsetzt.

Deutsch-französische Mahnung an Griechenland
Deutsch-französische Mahnung an Griechenland

Merkel und Sarkozy verabreden KrisentreffenDeutsch-französische Mahnung an Griechenland

Deutschland und Frankreich halten ungeachtet der griechischen Pläne für einen Volksentscheid an den Beschlüssen des Brüsseler EU-Gipfels fest. Beide Länder mahnten in einer gemeinsamen Erklärung Griechenland am Dienstag indirekt, sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten.

Sanktionen gegen Empfänger auf Rekordstand

Jobcenter greifen bei Hartz IV durchSanktionen gegen Empfänger auf Rekordstand

Die Jobcenter gehen immer öfter gegen Versäumnisse und Fehlverhalten von "Hartz-IV"-Empfängern vor. Einem Zeitungsbericht zufolge handelt es sich oftmals um Arbeitslose, die sich weigern, an Schulungen teilzunehmen. Die Nachfrage nach Leistungen aus dem Bildungspaket für Kinder aus Hartz-IV-Familien steigt indes weiter.

Crédit Suisse baut weitere 1500 Stellen ab

Schweizer GroßbankCrédit Suisse baut weitere 1500 Stellen ab

Zürich (RPO). Nach der Ankündigung eines Abbaus von 2.000 Arbeitsplätzen im Juli will die Schweizer Großbank Crédit Suisse (CS) weitere rund 1.500 Stellen streichen. Zudem verringert die Bank Risiken in ihrer Investmentsparte, die schon seit längerem unter der angespannten Wirtschaftslage leidet. Wie die CS am Dienstag mitteilte, schrieb sie im dritten Quartal 2011 683 Millionen Franken (561 Millionen Euro) Gewinn, was weit unter den Erwartungen der Analysten liegt. Im vorausgegangenen zweiten Quartal hatte die zweitgrößte Schweizer Bank 768 Millionen Franken Reingewinn eingefahren.

Handwerk kritisiert neue CDU-Pläne
Handwerk kritisiert neue CDU-Pläne

Allgemeiner Mindestlohn?Handwerk kritisiert neue CDU-Pläne

Die Pläne der CDU, in Deutschland eine allgemeine Lohnuntergrenze einzuführen, lösen bei FDP und Wirtschafsverbänden scharfe Kritik aus. "Eine allgemeine Lohnuntergrenze halten wir für problematisch", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Kritik kommt vom Handwerk.

Bundesversicherungsamt stellt Abschaffung in Frage
Bundesversicherungsamt stellt Abschaffung in Frage

DAK will auf Zusatzbeitrag verzichtenBundesversicherungsamt stellt Abschaffung in Frage

Das Bundesversicherungsamt hat die Pläne der DAK, nach einer Fusion mit der BKK Gesundheit den Zusatzbeitrag abzuschaffen, infrage gestellt.

Vodafone holt neuen Pressechef von Krisenfirma

Vodafone holt neuen Pressechef von Krisenfirma

Düsseldorf (rky). Ab heute hat Vodafone als zweitgrößter Telefonkonzern Deutschlands mit Alexander Leinhos, 35, einen neuen Leiter der Pressestelle. Er ist Nachfolger des 2009 zu Gerresheimer gegangenen Jens Kürten. Leinhos kommt von der extrem angeschlagenen Conergy AG, die seit 2007 mehr als 99 Prozent des Börsenwertes verlor. Chefkommunikator bleibt Thomas Ellerbeck.

Was der Mindestlohn den Staat kostet

BerlinWas der Mindestlohn den Staat kostet

Die CDU ringt um eine gesetzliche Lohnuntergrenze. Die FDP pocht auf den Koalitionsvertrag, wonach kein allgemeiner Mindestlohn in Deutschland eingeführt werden soll. Die Kritiker fürchten, dass ein Mindestlohn die Arbeitslosigkeit in die Höhe treibt.

Bahn verkauft ab heute Fahrkarten per Handy

BerlinBahn verkauft ab heute Fahrkarten per Handy

Die Deutsche Bahn führt ein neues Bezahlsystem ein. Kunden, die ein modernes Handy mit der Funktechnik NFC (Near-Field-Communication) besitzen, können künftig ein Ticket bezahlen, indem sie bei An- und Abfahrt im Bahnhof an einer kleinen Registrierstation vorbeigehen. "Wir starten nach mehrjähriger Testphase am 1. November bundesweit mit unserem Bezahlsystem Touch & Travel" (berühren und fahren), sagt Holger Auferkamp von der Deutschen Bahn. "Dann sind alle Fernbahnhöfe mit An- und Abmeldestationen ausgerüstet."

Eon erwägt Verkauf seines Ruhrgas-Netzes

Eon erwägt Verkauf seines Ruhrgas-Netzes

Hamburg (dapd). Der Energiekonzern Eon erwägt einem Medienbericht zufolge den Verkauf seines 12 000 Kilometer langen Gastransportnetzes. Die EU-Kommission habe die Eigentümerrechte drastisch reduziert, sagte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen in einem Interview mit der "Financial Times Deutschland". Daraus ergebe sich ein Mangel an Entwicklungsmöglichkeiten für das Netz der Tochter Ruhrgas. "Wenn ich das Management nicht mehr bestellen und über Investitionen nicht mehr entscheiden darf, wie viel Unternehmertum bleibt da noch?", sagte Teyssen. Experten taxieren den Wert des Netzes auf zwei Milliarden Euro. Potenzielle Käufer seien zum Beispiel Finanzinvestoren.

51 Gasversorger wollen Ende des Jahres die Preise erhöhen

51 Gasversorger wollen Ende des Jahres die Preise erhöhen

Düsseldorf (RP). 51 Gasgrundversorger planen, im November und Dezember ihre Gaspreise zu erhöhen. Wie das Vergleichsportal Check24 mitteilt, steigen die Preise für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt im Schnitt um neun Prozent, was Mehrkosten von 118 Euro pro Jahr entspricht. Von den aktuell geplanten Erhöhungen seien knapp eine Million Haushalte betroffen. Seit Januar 2011 haben bereits 530 Gasversorger ihre Preise teilweise mehrfach erhöht oder planen, dies zu tun. Nach Schätzungen von Check24 sind circa 13 Millionen Privathaushalte davon betroffen. Im Jahr 2010 hatten insgesamt nur 261 Gasversorger ihre Preise um durchschnittlich neun Prozent erhöht. Kunden der Gasversorgung Main-Kinzig GmbH in Hessen müssen mit den höchsten Preissteigerungen rechnen. Sie zahlen ab November pro Jahr 262 Euro (21 Prozent) mehr. Als Grund für die Preiserhöungen geben die Versorger das hohe Ölpreisniveau an.

Neuer Großaktionär bei Bilfinger Berger

Neuer Großaktionär bei Bilfinger Berger

Mannheim (dapd). Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger, der seit kurzem von dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch geleitet wird, hat einen neuen Großaktionär. Das Investmentunternehmen Cevian Capital übernahm 12,6 Prozent der Stimmrechte. Damit ist das Unternehmen größter Einzelaktionär, wie Bilfinger Berger mitteilte. Cevian teilte mit, in den kommenden zwölf Monaten eventuell weitere Stimmanteile erwerben zu wollen. Zudem erwartet der Investor eine entsprechende Repräsentierung im Aufsichtsrat. Eine Übernahme der Mannheimer steht aber offenbar nicht zur Debatte. Cevian wurde in Deutschland vor allem als Aktionär des unlängst in die USA verkauften Düsseldorfer Kranherstellers Demag Cranes bekannt.

Waschmittelkonzerne unter Kartell-Verdacht

Waschmittelkonzerne unter Kartell-Verdacht

Düsseldorf/Hamburg Deutschlands Waschmittelkonzerne Henkel aus Düsseldorf sowie Procter&Gamble, Dalli und Fit müssen sich gegen einen harten Vorwurf wehren: Die Verbraucherzentrale Hamburg unterstellt ihnen in einer gestern vorgestellten Studie ein heimliches Kartell beim Verkleinern von Verpackungen. Denn die Verbraucherzentrale fand bei 18 Waschmittelsorten von vier Herstellern die exakt gleiche Füllmengenreduzierung von 45 auf 40 Waschmaschinenladungen. "Damit wurde indirekt eine Preiserhöhung von 12,5 Prozent durchgesetzt", erklärt die Verbraucherzentrale. Das Bundeskartellamt gibt sich zu den Vorwürfen alarmiert: "Wir haben diese Branche schon länger im Visier", erklärt ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung, "da werden wir uns diese Vorwürfe genau anschauen."

Rettungsschirm will drei Milliarden Euro für Irland aufnehmen

Rettungsschirm will drei Milliarden Euro für Irland aufnehmen

Luxemburg (dapd). Der Euro-Rettungsschirm EFSF will als nächste Tranche drei Milliarden Euro für Irland aufnehmen. Das teilte der Fonds in Luxemburg mit. Die Anleihe solle auf zehn Jahre laufen. Gemanagt werden soll sie von den Banken Barclays, Crédit Agricole CIB und JP Morgan. EFSF-Finanzchef Christophe Frankle erklärte: "Als ein relativ neuer Anleiheanbieter müssen wir weiterhin Langzeit-Nachfrage aufbauen." Im Januar hatte der EFSF fünf Milliarden Euro auf fünf Jahre für Irland aufgenommen. Danach wurden acht Milliarden Euro in zwei Tranchen für Portugal aufgenommen. Nun soll Irland erneut Gelder erhalten. Ein Teil der Summe bleibt als Sicherheit beim EFSF. Irland setzt die Gelder zur Stützung des Staatshaushalts verwendet ein, in den die Rettung der Banken ein riesiges Loch gerissen hatte. Unter anderem fließen die Mittel in Renten, Sozialleistungen und die Bildung.

Streit um Zusatzbeitrag der DAK

BerlinStreit um Zusatzbeitrag der DAK

Das Bundesversicherungsamt hat die Pläne der DAK, nach einer Fusion mit der BKK Gesundheit zum 1. April 2012 den Zusatzbeitrag abzuschaffen, infrage gestellt. Bei der Präsentation des Finanzkonzepts sei "eine Abschaffung des Zusatzbeitrags als kritischer Punkt bewertet" worden, heißt es in einem Schreiben des Bundesversicherungsamtes (BVA) an die Krankenkasse, das unserer Zeitung vorliegt. Bis zum Abschluss des Verfahrens bleibe offen, "ob eine Genehmigung überhaupt erfolgen kann".

BKK für Heilberufe steht vor der Schließung

DüsseldorfBKK für Heilberufe steht vor der Schließung

Für morgen erwartet die BKK für Heilberufe ein Schreiben des Bundesversicherungsamtes, das ihr Schicksal nach der gescheiterten Suche eines Fusionspartners besiegelt. "Wir rechnen damit, dass das Versicherungsamt unsere Kasse zum Jahresende schließen wird", sagt Ulrich Rosendahl, Sprecher der in Düsseldorf sitzenden BKK. Es wäre das zweite Aus für eine gesetzliche Krankenkasse. Im Sommer hatte bereits die CityBKK aufgegeben.

Machtkampf bei Sparkassen

Machtkampf bei Sparkassen

Beim Sparkassen-Dachverband DSGV bahnt sich ein Duell um die Macht an. Der westfälische Verbandsfunktionär Rolf Gerlach trifft auf den bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon. Dabei schien schon alles klar zu sein.

Wirtschaftsgespräch zum Thema "Euro-Krise"

Wirtschaftsgespräch zum Thema "Euro-Krise"

Düsseldorf (RP). Beim Düsseldorfer Wirtschaftsgespräch diskutiert unsere Zeitung an diesem Donnerstag ab 19 Uhr die Euro-Krise. Andreas Schmitz, Präsident des Bankenverbandes, Klaus-Peter Flosbach, finanzpolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, sowie Wim Kösters, Vorstand des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, stellen sich den Fragen. Das Gespräch findet im Wirtschaftsclub Düsseldorf, Königsallee 60 c, statt. Im Eintrittspreis in Höhe von 45 Euro sind ein Drei-Gänge-Dinner sowie Weine und Softgetränke von der Auswahlkarte enthalten. Für Kurzentschlossene sind noch zehn Karten reserviert. Verbindliche Anmeldung unter www.wirtschaftsclubduesseldorf.de/event/euro

Weltweiter Wachstumseinbruch beschäftigt G 20-Gipfel

BerlinWeltweiter Wachstumseinbruch beschäftigt G 20-Gipfel

Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Schwellen- und Industrieländer (G 20) in dieser Woche steht unter einem ungünstigen Stern: Die Gemengelage vor dem am morgigen Donnerstag beginnenden Treffen im südfranzösischen Cannes ist explosiv. Zwar haben die Euro-Länder bei ihrem Spitzentreffen vergangene Woche die Brandherde in der Schuldenkrise vorerst eingedämmt. Doch die drastische Rücknahme der Wachstumsprognosen durch internationale Organisationen für die USA und Europa markiert neue Gefahren. "Der inhaltliche Schwerpunkt ist ohne Zweifel die weltwirtschaftliche Entwicklung", beschrieb gestern ein hoher deutscher Regierungsvertreter die Agenda des Gipfels in Cannes.