Die Entwicklung der griechischen Schulden ist nach Einschätzung einer Expertengruppe "außer Kontrolle" geraten. Das bereits hohe Defizit des Staates, die starke Zunahme der Schulden und die tiefe Rezession hätten die Entwicklung "zum Äußersten getrieben", heißt es in einem Bericht.
Frankfurt (RPO). Der Tarif-Streit der Fluglotsen mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) dauert an. Die Schlichtungsverhandlungen seien am Mittwoch ohne Ergebnis beendet worden, sagte ein Sprecher der Fluglotsen-Gewerkschaft GdF am Donnerstag. Der Schlichter, der Münchner Arbeitsrechtler Volker Rieble, werde Mitte nächster Woche seinen Schlichterspruch verkünden. Bis zum 16. September hätten GdF und Arbeitgeberseite Zeit, um über das Ergebnis zu beraten. So lange darf nicht gestreikt werden.
Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag den Handel mit Verlusten beendet. Gute US-Konjunkturzahlen sorgten am Nachmittag für einen rapiden Anstieg, der Dax schaffte es kurzzeitig fast ins Plus. Doch dann fiel der Leitindex wieder zurück.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, René Obermann, hat sich intern „überrascht“ geäußert, dass die amerikanische Regierung eine Klage gegen den Verkauf von T—Mobile USA an AT&T angekündigt hat.
Steigende Energiekosten und die Verknappung der Rohstoffe belasten das Bäckereigewerbe. Die höheren Produktionskosten ließen sich nur schwer intern auffangen und würden vermutlich an die Verbraucher weitergegeben, teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit.
Die spektakuläre Pleite des Strom-Discounters Teldafax dürfte rund 700.000 Gläubiger des Unternehmens teuer zu stehen kommen. Es handele sich damit wahrscheinlich um das bundesweit größte Insolvenzverfahren, teilte das Amtsgericht Bonn mit.
Der Arzneimittelmarkt in Deutschland soll fälschungssicher werden. Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Initiative SecurPharm der Arzneimittelhersteller, Pharmagroßhändler und Apotheken hat es sich zum Ziel gesetzt, Fälschungen aus dem legalen Handel zu vertreiben. Der illegale Handel über das Internet ist dabei nicht mit einbezogen.
Das Geschäft der vor der Abwicklung stehenden WestLB mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen soll bei der benachbarten Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) angedockt werden. Die Helaba prüfe bereits die Bücher der sogenannten Verbundbank.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat mit seiner Einschätzung der Lage europäischer Banken heftigen Streit mit den Euro-Staaten ausgelöst. Laut einem Entwurf für den Finanzstabilitätsreport des IWF klafften in den Bankbilanzen riesige Löcher, heißt es in einem Medienbericht.
Die Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich nach dem schwungvollen Jahresauftakt deutlich abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), mit dem die Wirtschaftsleistung gemessen wird, wuchs zwischen April und Juni nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag vorläufige Angaben bestätigte.
Die Hoffnung auf eine neue Runde geldpolitischer Konjunkturspritzen hat die Börsen in Fernost beflügelt. Eine überraschende Leitzinssenkung ausgerechnet im boomenden Schwellenland Brasilien schien die Spekulation zu bestätigen, dass eine Reaktion auch der US-Notenbank nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Bedürftige sollen ab November für 29,90 Euro pro Monat Bus und Bahn fahren können. Was als NRW-weites Projekt gedacht war, droht nun in einem Tarif-Flickenteppich zu enden: Viele Städte lehnen die Einführung des Tickets ab, weil sie befürchten, einen Teil der Kosten selbst tragen zu müssen.
Der frühere Bahn-Chef übernimmt heute bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft das Ruder. Der Ex-Bahn-Chef verfolgt zwei Ziele: Er will Air Berlin sanieren. Und seinen eigenen Ruf. Ein Himmelfahrts-Kommando.
Pünktlich zum Verbot der 60-Watt-Glühbirnen wollen Hersteller die Preise für Energiesparlampen um bis zu 25 Prozent erhöhen. Einen Zusammenhang bestreiten sie.
Heute beginnt das neue Ausbildungsjahr. Doch in NRW sind noch immer rund 15 000 Lehrstellen nicht besetzt. Die Unternehmen suchen händeringend Nachwuchs, aber die Bewerber erfüllen häufig nicht die Anforderungen.
Das ehemals landeseigene Wohnungsunternehmen LEG will auf einen Weiterverkauf durch ihren Mehrheitsgesellschafter Lancaster vorbereitet sein. "Die werden sich ja auch mal überlegen, bei uns auszusteigen", sagte gestern LEG-Chef Thomas Hegel. Vor diesem Hintergrund sei das strategische Ziel der LEG, bis 2012 "kapitalmarktfähig" zu werden. Finanzchef Eckhard Schultz ergänzte: "Es ist ja klar, dass ein Finanzinvestor nicht mit uns in Rente geht."
München (dapd). Der Autohersteller BMW ruft wegen eines elektrischen Fehlers am Dieselfilter 120 000 Autos in verschiedenen Ländern in die Werkstätten. In Vierzylinder- und Sechszylinder-Dieselmotoren könne eine fehlerhafte Steckverbindung eingebaut worden sein, sagte ein BMW-Sprecher. Dadurch könne die Heizung des Dieselfilters auch nach Abschalten der Zündung weiterlaufen. Im schlimmsten Fall könne es zu einem Brand kommen. Der Sprecher erklärte, BMW habe den Fehler bei eigenen Tests bemerkt, Kundenbeschwerden oder Berichte über tatsächliche Brände lägen nicht vor.
Köln (dapd). Die deutsche Möbelindustrie zeigt sich mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden und hat ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben. In den ersten sechs Monaten setzten die Möbelhersteller 8,2 Milliarden Euro um. Das waren 7,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010, wie der Verband der Deutschen Möbelindustrie mitteilte. Für das Gesamtjahr 2011 rechnet die Branche nun mit einem Umsatzplus von fünf Prozent, nachdem zunächst bis zu drei Prozent erwartet worden waren. Die Kunden müssen sich unterdessen auf weitere Preiserhöhungen einstellen.
Die Vodafone-Gruppe wird spätestens Mitte September mit dem Start des neuen Mobilfunknetzes LTE in Düsseldorf und Krefeld beginnen. Dies erfuhr unsere Zeitung aus informierten Kreisen. Damit sollen die beiden Städte Vorreiter für einen LTE-Betrieb in einer deutschen Großstadt werden. Dabei will Deutschlands zweitgrößter Mobilfunker die LTE-Verträge so günstig anbieten, dass sie mit DSL oder einem Kabel-Anschluss konkurrieren können. Vodafone-Chef Friedrich Joussen will schnell Tausende Kunden dazu bringen, ihren "normalen" Internet-Vertrag zu kündigen. Sie sollen alle nur noch per Laptop und LTE in das Web gehen.
Duisburg (dapd). Das Familienunternehmen Haniel hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Umsatz und Ergebnis gesteigert, kämpft aber mit Problemen beim Pharmahändler Celesio. Ausschlaggebend für das Gewinnplus unter dem Strich waren in erster Linie ein Einmalertrag von rund 133 Millionen Euro aus einem Immobilienverkauf und die wieder deutlich gestiegenen Erträge aus der Metro-Beteiligung. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 13 Prozent auf 192 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um ein Prozent auf 13,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Alles andere als rund läuft es weiter bei Celesio, wo Haniel Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 116 Millionen Euro vornehmen musste. Dies ließ das operative Ergebnis um 45 Prozent auf 193 Millionen Euro einbrechen. 2010 hatte Haniel bei einem Umsatz von 27,4 Milliarden Euro einen Vorsteuergewinn von 620 Millionen Euro verbucht.
Berlin (dapd). Die Bahn will ab 20. September monatlich ihre Pünktlichkeitsstatistik öffentlich nach Nah- und Fernverkehr aufschlüsseln. Das geht aus einer Information für Führungskräfte des Konzerns hervor. Die Bahn entspricht damit einer Forderung von Politik und Verbraucherschützern. Bisher hatte sie meist nur eine Gesamtquote für den Personenverkehr publiziert. Als pünktlich gilt ein Zug mit maximal fünf Minuten Verspätung. Die Daten sollen auf bahn.de und deutschebahn.com stehen.
Der frühere Bahn-Chef übernimmt heute bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft das Ruder. Der Ex-Bahn-Chef verfolgt zwei Ziele: Er will Air Berlin sanieren. Und seinen eigenen Ruf. Ein Himmelfahrts-Kommando.
Eckhard Cordes erlebt als Vorstandsvorsitzender der Metro derzeit ungemütliche Zeiten. Der Aktienkurs des Unternehmens ist abgestürzt, in einigen Feldern könnte es operativ besser laufen, und Cordes zofft sich seit Monaten mit dem Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals um dessen Einflussmöglichkeiten bei den Elektronikfachhändlern im Metro-Konzern, Media Markt und Saturn.
Die Apotheker- und Ärztebank (Apobank) kommt nach der Finanzkrise langsam wieder zur Ruhe. Deutschlands größte Genossenschaftsbank befreit sich zunehmend von den toxischen Wertpapieren, die sie in der Finanzkrise in große Schwierigkeiten gebracht hatten.
Berlin (rky). Die Bundesnetzagentur verzichtet auf ihr Recht, den Weiterbetrieb eines der acht an sich heruntergefahrenen Kernkraftwerke anzuordnen. Dies gab Behördenchef Matthias Kurth gestern bekannt. Gleichzeitig mischt sich die Behörde deutlich in die Energiepolitik von NRW ein. Sie rät entgegen einer Entscheidung des Landes "dringend" dazu, dass die alten Eon-Kohlekraftwerke Datteln 1 bis 3 weiter laufen dürfen, bis das umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4 fertiggestellt ist. Das sei notwendig, um die Versorgungssicherheit von Strom zu gewährleisten. Um nach dem Abschalten der acht Kernkraftwerke eine Reserve zu haben, sollen allerdings mehrere konventionelle Kraftwerke länger als bisher geplant laufen. Außerdem soll die Lieferung von 1000 Megawatt aus Österreich gesichert werden.
Washington/Bonn Der größte Firmenverkauf durch ein deutsches Unternehmen in den vergangenen Jahren droht zu platzen. Das amerikanische Justizministerium erklärte gestern, dass es den Verkauf des Telekom-Ablegers T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar an den amerikanischen Marktführer AT&T blockieren und dagegen klagen will. AT&T erklärte im Gegenzug, gegen ein Verbot des Zukaufs wiederum zu klagen — eine lange Prozessschlacht droht. Die Telekom erklärte gestern Abend, sie wolle an dem Deal festhalten.
Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt hat sich im August fortgesetzt. Zwar erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in NRW leicht um 6307 oder 0,9 Prozent gegenüber dem Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Arbeitslosigkeit aber um rund 51 000 und damit 6,5 Prozent zurück. Das ist der niedrigste Stand in einem August seit 18 Jahren, wie die Agentur für Arbeit in NRW mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 8,1 auf 8,2 Prozent.
Berlin (may-). Vier Millionäre um den Hamburger Versandhändler Michael Otto haben in einer "Zeit"-Anzeige eine stärkere Besteuerung von Vermögenden gefordert — zur Freude der SPD. "Der Appell der Millionäre kommt zur rechten Zeit", sagte Generalsekretärin Andrea Nahles unserer Zeitung. Die Zocker auf den Finanzmärkten hätten sich mit Milliarden-Steuergeldern retten lassen und drückten sich jetzt vor der Verantwortung. "Gott sei Dank gibt es unter den Vermögenden mehr Menschen, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt, als in der Bundesregierung", so Nahles.