London (RPO). Der Fluggesellschaft British Airways (BA) drohen erneut Streiks ihres Kabinenpersonals. Wie die Gewerkschaft Unite am Freitag mitteilte, stimmten 78,5 Prozent der betroffenen Angestellten für neue Arbeitsniederlegungen, um gegen Gehaltskürzungen und andere Sparmaßnahmen der BA-Führung zu protestieren. Die Beteiligung an der von Unite organisierten Befragung lag demnach bei 75 Prozent. Ein Datum für neue Streiks steht aber noch nicht fest. Die Gewerkschaft zeigte sich außerdem gesprächsbereit, um einen neuen Ausstand noch zu verhindern.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag fester geschlossen, einen Teil seiner Gewinne bis zum Abend aber wieder abgegeben. Der Leitindex Dax stieg um 0,7 Prozent auf 7.062 Punkte. Im Tagesverlauf war er bis auf 7.123 Zähler gestiegen.

Der Kaffeeröster Tchibo steigt in das Gasgeschäft ein. Der Preis soll unter den lokalen Basistarifen der Gasversorger liegen, wie Tchibo mitteilte. Damit setzt der Konzern das Wachstum im Energiemarkt fort. Strom bietet er bereits seit 2010 an.

Die Deutsche Bahn hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die von Verkehrsminister Peter Ramsauer im Verkehrsausschuss des Bundestages geschönte Zahlen zum Winterchaos bei der Deutschen Bahn vorgelegt haben soll.

Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hat in seinem Kampf gegen die feindliche Übernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS einen weiteren Rückschlag erlitten. ACS hält mittlerweile 31,6 Prozent des Unternehmens.

Die Tarifverhandlungen für die 26.000 Beschäftigten des Essener Energiekonzerns RWE gehen am Dienstag in Dortmund in die sechste und möglicherweise entscheidende Gesprächsrunde. Für Montag und Dienstag rufen die Gewerkschaften zu Warnstreiks auf.

New York (RPO). Das Musikunternehmen Warner Music Group hat die Großbank Goldman Sachs engagiert, um potenzielle Käufer zu sondieren, wie am Donnerstag ein Informant sagte, der mit der Angelegenheit vertraut ist. Es gebe mehrere Interessenten für das Unternehmen. Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, Warner habe Goldman beauftragt, nachdem mehrere potenzielle Käufer, darunter die Beteiligungsfirma Kohlberg Kravis Roberts Interesse an Warner bekundet hätten. Goldman Sachs und Warner Music lehnten eine Stellungnahme dazu ab.

Der Verkauf der krisengeschüttelten Mittelstandsbank IKB zieht sich hin. Der bisherige Zeitplan sei nicht mehr zu halten: Es werde wohl noch einige Monate dauern, bis die ersten unverbindlichen Angebote abgegeben würden.

Die deutsche Wirtschaft startet mit überraschend viel Rückenwind ins Jahr 2011: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar den vierten Monat in Folge und kletterte auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung.

Sao Paulo/New York (RPO). Der brasilianische Fleischkonzern JBS steht möglicherweise vor einer milliardenschweren Übernahme der US-Lebensmittelfirma Sara Lee. Ein Unternehmenskonsortium unter Führung von JBS habe ein Finanzpaket geschnürt, um Sara Lee in Teilen oder ganz zu kaufen, erfuhr Reuters am Donnerstag aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen. Der US-Hersteller von Senseo-Kaffee und des Süßstoffs Natreen wird mit 12,5 Milliarden Dollar bewertet. JBS habe die Kreditzusagen von internationalen Banken, um den Mega-Deal abzuschließen, hieß es in den Kreisen. Über die Zukunft von Sara Lee wird bereits seit Monaten spekuliert. Neben JBS hatte auch eine Gruppe von Beteilungsgesellschaften angeführt von Apollo Global Management Interesse an dem US-Konzern gezeigt, wie aus Unternehmenskreisen verlautete.

Nach zwei Tagen mit Kursabschlägen haben die Anleger zum Wochenschluss neuen Mut gefasst. Der Dax gewann am Freitag in den ersten Minuten 0,4 Prozent auf 7048 Zähler.

Die Bundesagentur für Arbeit hat einen Zehn-Punkte-Plan für Deutschland aufgestellt, um den drohenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zu verhindern. Frauen und Zuwanderer sollen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Im Streit um einen einheitlichen Tarifstandard für Lokführer hat die Gewerkschaft Streiks angekündigt. Die Arbeitgeberseite habe bei dem Treffen am Donnerstag ihre Zusage, einem bundesweit geltenden Rahmentarifvertrag für Lokführer zuzustimmen, widerrufen.

Personalwechsel bei dem größten Internetkonzern der Welt: Der Google-Mitbegründer Larry Page wird am 4. April die Geschäftsführung übernehmen. Er wird der Nachfolger von Eric Schmidt, der dem Unternehmen allerdings weiter als Berater zur Seite stehen soll.

Nach dem abrupten Abgang von Ex-Chef Mark Hurd vor einem knappen halben Jahr baut der US-Computerriese Hewlett Packard (HP) nun seine Führungsspitze um. Gleich vier Verwaltungsratsmitglieder verlassen das Gremium, wie HP am Donnerstag mitteilte.

Das rasante Wirtschaftswachstum in China hat der Tokioter Aktienbörse die Geschäfte verhagelt. Am Freitag gaben die Kurse schon den zweiten Tag in Folge auf breiter Front nach. Bis zum Mittag verlor der Nikkei-Index 0,64 Prozent auf 10.370 Punkte.

Mountain view (dapd). Der Google-Mitbegründer Larry Page wird im April die Geschäftsführung des US-Internetgiganten übernehmen. Unerwartet vollzieht der Konzern damit einen Wechsel an der Spitze. Der 37-Jährige wird Eric Schmidt (55) nachfolgen, der Page und dem zweiten Gründer Sergej Brin als Vorstandsvorsitzender weiterhin beratend zur Seite stehen soll. Schmidt teilte mit, er und die beiden Gründer hätten seit längerem darüber gesprochen, wie Managementstrukturen vereinfacht und Entscheidungen noch schneller getroffen werden könnten.

Die Gewerkschaft will auch eine Angleichung der Ost- und Westlöhne und die Anhebung des Mindestlohns erreichen. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen zurück. Seite

Düsseldorf (dapd). Der Rüstungskonzern und Auto-Zulieferer Rheinmetall hat einen Rahmenvertrag mit der niederländischen Armee für Munitionslieferungen geschlossen. Das erwartete Auftragsvolumen des über zehn Jahre laufenden Vertrages wurde von dem Unternehmen mit bis zu 200 Millionen Euro beziffert. Die niederländische Armee bezieht bereits jetzt viele Munitionstypen von dem Düsseldorfer Konzern — sowohl Übungs- als auch Gefechtsmunition unterschiedlicher Kalibergrößen.

München (dapd). Der Rauswurf der letzten HRE-Minderheitsaktionäre im Herbst 2009 durch den Bund war rechtens. Das Landgericht München I wies die Klagen mehrerer Betroffenen, darunter des ehemaligen Großaktionärs Christopher Flowers, ab. Der von der Hauptversammlung der Hypo Real Estate am 5. Oktober 2009 beschlossene sogenannte Squeeze-Out habe weder gegen das Grundgesetz noch gegen den EG-Vertrag oder Aktienrecht verstoßen, erklärte das Gericht. (Aktenzeichen 5HK O 18800/09)

Essen (dapd). Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE gibt ein Projekt zum Bau zweier neuer Kernreaktoren in Rumänien auf. Ein Unternehmenssprecher erklärte, der Konzern ziehe sich aus der Projektgesellschaft zurück. Durch die Finanzkrise seien wirtschaftliche und marktbedingte Unsicherheiten für das Projekt entstanden. Mit RWE scheiden die französische GDF Suez und das spanische Unternehmen Iberdrola aus.

Düsseldorf (dapd). Der Deutsche Städte- und Gemeindetag will Speditionsunternehmen für Schlaglöcher in den Kommunalstraßen zur Kasse bitten. "Mittelfristig wird man darüber nachdenken müssen, ob es nicht sinnvoll ist, jedenfalls für Lkw flächendeckend verursachergerechte Nutzungsgebühren einzuführen", sagte Städtebund-Geschäftsführer Gerd Landsberg "Handelsblatt Online". Er schlug zugleich vor, mit Hilfe einer Schlagloch-Gebühr die Verkehrsströme zu steuern. Die Einnahmen müssten jeweils dem Träger der jeweiligen Straßen zugutekommen.

Wiesbaden (dapd). Die Preise für Lebensmittel sind im Dezember kräftig gestiegen. Nahrungsmittel verteuerten sich im Vergleich zum Dezember 2009 um 3,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Über das ganze Jahr gesehen legten die Preise um 1,6 Prozent zu. Damit lag die Jahresteuerung bei den Lebensmitteln über dem durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,1 Prozent. Dies gilt auch langfristig. Während die Verbraucherpreise von 2005 bis 2010 um 8,2 Prozent stiegen, legten die Nahrungsmittelpreise um 13 Prozent zu. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) sieht die Preise weiter steigen. Sie gehe davon aus, dass sich die Entwicklung "wohl so fortsetzen wird", sagte Aigner zum Start der "Grünen Woche" in Berlin.

Die EU-Kommission ist bereit, die Laufzeiten der Griechenland-Kredite zu verlängern. Die Forderung von Wirtschaftsexperten, das Land über eine Umschuldung vor dem Bankrott zu retten, wird sowohl von der Kommission als auch von der Bundesregierung abgelehnt.

Münster (dapd). Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe hat im Streit um die Zukunft der WestLB beim Europäischen Gerichtshof Klage gegen die EU-Kommission eingereicht. Die von Brüssel gewährte Frist bis zum 15. Februar für einen Verkauf der WestLB-Immobilientochter WestImmo sei "extrem kurz", sagte ein Verbandssprecher. Dass keine Fristverlängerung gewährt wurde, stellt nach Ansicht der Sparkassen einen Verstoß gegen geltendes EU-Recht dar. Eine Fristverlängerung wäre juristisch möglich gewesen, weil die Finanzmarktkrise noch andauere, argumentieren sie.

Stuttgart (dapd). Der Autokonzern Daimler will offenbar eine Verfassungsrichterin in seinen Vorstand berufen. Christine Hohmann-Dennhardt solle das neu geschaffene Führungsressort Integrität und Recht übernehmen, berichtete das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Amtszeit der 60-Jährigen beim Bundesverfassungsgericht laufe Ende Januar ab. Daimler wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Eine Sprecherin des Verfassungsgerichts wollte ihn weder bestätigen noch dementieren.

Bonn/New york (dapd). Die Deutsche Telekom will auf dem US-Mobilfunkmarkt "wesentlich lauter und aggressiver auftreten". Das kündigte Vorstandschef René Obermann bei einem Investorentag in New York an. T-Mobile will den US-Umsatz bis 2014 um drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) steigern. Zur Strategie gehören nach den Angaben des Konzerns günstige und transparente Datentarife bei hohen Übertragungsgeschwindigkeiten bis 42 Megabit pro Sekunde. Außerdem sollen Netzabdeckung und Funktionsfähigkeit der T-Mobile-Handys innerhalb von Wohngebäuden verbessert werden. Zugleich legte das Unternehmen ein neues Kostensenkungsprogramm auf. Bis 2013 sollen zusätzlich die Kosten um eine weitere Milliarde Dollar gesenkt werden.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) fordert für die rund 700 000 Beschäftigten im deutschen Baugewerbe 5,9 Prozent mehr Lohn. "Der Aufschwung hält in diesem Jahr an. Die Bauwirtschaft wird davon profitieren und erwartet ein stabiles Geschäft", begründete Dietmar Schäfer, stellvertretender IG-Bau-Bundesvorsitzender, den Beschluss der Bundestarifkommission.

Der frühere Schweizer Banker Rudolf Elmer sitzt nun doch erst einmal im Gefängnis. Der Banker, der wegen der Übergabe von Daten an WikiLeaks im Rampenlicht steht, sollte gestern im Laufe des Tages vernommen werden, wie der leitende Staatsanwalt Peter Pellegrini sagte. Bis spätestens heute Abend werde entschieden, ob er entlassen wird oder möglicherweise wegen Fluchtgefahr in Haft bleiben muss. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von acht Monaten gefordert.

Heute wird mit Heinrich Hiesinger erstmals ein externer Manager Chef von ThyssenKrupp. Sein Vorgänger Ekkehard Schulz hinterlässt dem Siemens-Mann große Fußstapfen. Aber auch einen Haufen Probleme.

Nach der Klage des Karstadt-Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg gegen Thomas Middelhoff schlägt der ehemalige Konzernchef nun zurück. Sein Rechtsbeistand Sven Thomas hat Beschwerde gegen die von der Staatsanwaltschaft Bochum veranlasste Durchsuchung der Büro- und Privaträume Middelhoffs erhoben. Die Razzia sei unverhältnismäßig gewesen, weil sein Mandant sich von vornherein kooperationswillig gezeigt habe, argumentiert der Düsseldorfer Anwalt nach Angaben des "Manager Magazin".

Vier Jahre nach Aufdeckung des Siemens-Schmiergeldskandals hat erstmals ein früherer Konzernvorstand wegen der Affäre auf der Anklagebank gesessen — aber nur für wenige Minuten. Noch vor Verlesung der Anklage forderten die Verteidiger des früheren Siemens-Managers Thomas Ganswindt vor dem Landgericht München, den Prozess mit drei statt nur zwei Berufsrichtern neu zu eröffnen. Eine Gerichtssprecherin nannte dies "Verzögerungstaktik". Die Wirtschaftsstrafkammer vertagte die Verhandlung auf Dienstag.

Die rot-grüne Landesregierung fremdelt gegenüber der heimischen Wirtschaft. Jedenfalls lässt sich die Spitze der Regierung kaum bei der Wirtschaft blicken. Auch auf den großen Neujahrsempfängen in diesen Tagen waren fast nie Landesminister anzutreffen, allenfalls Staatssekretäre.