Düsseldorf Arbeitslosigkeit sinkt

Düsseldorf · Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich von der Krise weiterhin unbeeindruckt: Im November sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Oktober um 24 000 auf rund 2,7 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Das ist der niedrigste November-Wert seit 1991. Damals hatte die Wiedervereinigung für einen Wirtschaftsboom gesorgt. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent zurück. Dabei entwickelte sich NRW im Bundestrend: Hier nahm die Arbeitslosigkeit ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent ab.

"Der deutsche Arbeitsmarkt profitiert von der guten wirtschaftlichen Entwicklung. Im November ist keine Eintrübung zu erkennen", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt. Für den Rückgang der Arbeitslosenzahl sorgt aber nicht nur die brummende Wirtschaft, sondern auch der Strukturwandel: In diesem Jahr stehen dem Arbeitsmarkt 130 000 Menschen weniger zur Verfügung. Zudem sorgt die europäische Freizügigkeit dafür, dass die Deutschen nicht nur hierzulande nach einem neuen Job suchen.

Dabei stehen die Chancen gut, auch in Deutschland eine Stelle zu finden. Denn die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt hoch: Im November waren bei der BA 492 000 freie Stellen gemeldet, und damit 98 000 mehr als im Vorjahr. "Wir befinden uns immer noch in einer Expansionsphase, in der neue Jobs entstehen", sagt Holger Schäfer, Arbeitsmarktexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Auch auf die kommenden Monate blickt er optimistisch: "Der Abbau der Arbeitslosigkeit verlangsamt sich zwar. Aber es ist keine Trendwende in Sicht."

Während der deutsche Arbeitsmarkt der Krise trotzt, verlieren im Euro-Raum immer mehr Menschen ihren Arbeitsplatz: Hier legte die Quote im November um 0,1 Zähler auf 10,3 Prozent zu. Vor allem in Spanien ist die Lage angespannt: Mittlerweile sind hier 22,8 Prozent der Bevölkerung ohne Job.

(RP)
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