Arbeitnehmerfreizügigkeit Mehr als 190.000 Ausländer pendeln nach Deutschland zur Arbeit

Nürnberg · Die Zahl der ausländischen Beschäftigten, die in Deutschland arbeiten, aber im Ausland wohnen, hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Sie stieg von unter 69.000 im Jahr 2010 auf über 191.000 im Jahr 2019,

 Personen gehen über den Grenzübergang Stadtbrücke von Frankfurt (Oder) ins polnische Slubice (Symbolbild).

Personen gehen über den Grenzübergang Stadtbrücke von Frankfurt (Oder) ins polnische Slubice (Symbolbild).

Foto: dpa/Patrick Pleul

Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Seit Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten ab 2011 nahm demnach insbesondere die Zahl osteuropäischer Grenzpendler zu.

In den meisten Bundesländern bilden Grenzpendler aus Polen laut IAB-Studie die größte Gruppe - 2019 waren es rund 69.000. An zweiter Stelle folgten gut 36.000 Grenzpendler aus Frankreich, an dritter mehr als 34.000 Beschäftigte aus Tschechien.

Auch die Zahl der Grenzpendler aus Ländern, die nicht an Deutschland angrenzen, habe mittlerweile "deutlich zugenommen", erklärte das IAB. Knapp 9000 Grenzpendler kommen demnach aus Rumänien und jeweils rund 5000 aus Ungarn und der Slowakei.

In der IAB-Studie werden alle Arbeitnehmer als Grenzpendler bezeichnet, die in Deutschland einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und deren beim Arbeitgeber gemeldeter Wohnort im Ausland liegt. "Grenzpendeln ist somit ein relativ weiter Begriff und beinhaltet keine Anforderung an tägliches oder mindestens wöchentliches Pendeln, wie dies bei der Begriffsdefinition der Grenzgänger der Fall ist", erklärte das IAB. Es sei daher möglich, dass ein Grenzpendler einen Zweitwohnsitz am Arbeitsort habe, der in den verwendeten Sozialversicherungsdaten nicht enthalten sei.

(felt/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort