Lufthansa-Streik Arbeitgeberpräsident kritisiert Schwarz-Gelb

Düsseldorf · Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat anlässlich der Flugbegleiter-Streiks bei der Lufthansa der schwarz-gelben Koalition mangelnden tarifpolitischen Reformwillen vorgeworfen.

Lufthansa-Flugbegleiter bestreiken Airport Frankfurt
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"Der Streik der Flugbegleiterorganisation UFO unterstreicht einmal mehr, dass eindeutige Regeln notwendig sind, damit Arbeitgeber und Arbeitnehmer eines Unternehmens wissen, woran sie sind", sagte Hundt unserer Redaktion.

"Die Tarifeinheit ist ein wesentliches Element, um die Zersplitterung der Tarifautonomie durch immer mehr Spartenorganisationen zu verhindern und das Tarifvertragssystem mit seiner Friedenswirkung funktionsfähig zu erhalten", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Die Arbeitgeber-Organisation BDA und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatten sich vergeblich dafür eingesetzt, die so genannte Tarifeinheit wieder herzustellen, nachdem oberste Richter sie 2010 gekippt hatten.

Unter der Tarifeinheit versteht man den Grundsatz, dass in einem Arbeitsverhältnis oder in einem Betrieb nur ein einziger Tarifvertrag anzuwenden ist. Da dieser Grundsatz heute nicht mehr gilt, haben kleinere Spartengewerkschaften wie die UFO deutlich Einfluss gewonnen.

Die Arbeitgeber dringen daher auf ein neues Gesetz: Künftig solle nur noch der Tarifvertrag gelten, der von den Gewerkschaften mit den meisten Mitgliedern vereinbart wurde. Die schwarz-gelbe Koalition hat eine Reform in dieser Wahlperiode jedoch auf Eis gelegt.

Die Streiks im Luftverkehr könnten enorme wirtschaftlichen Schäden verursachen, warnte Hundt. "Bereits im Frühjahr hat der Arbeitskampf von Vorfeldmitarbeitern am Frankfurter Flughafen zu erheblichen Behinderungen des Luftverkehrs geführt und beträchtliche Schäden für die Wirtschaft verursacht", sagte der BDA-Präsident.

(RP)
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