Zuwachs in Deutschlands Wirtschaft Tariflöhne legen um 3,1 Prozent zu

Berlin · Die Tariflöhne in Deutschland werden in diesem Jahr nach Einschätzung gewerkschaftsnaher Wissenschaftler so stark zulegen wie seit vier Jahren nicht mehr.

 Im Bauhauptgewerbe erhalten Arbeiter eine jahresbezogene Tariferhöhung von 5,2 Prozent (Symbolbild).

Im Bauhauptgewerbe erhalten Arbeiter eine jahresbezogene Tariferhöhung von 5,2 Prozent (Symbolbild).

Foto: IG Bau

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung rechnet im Durchschnitt mit einer Tariferhöhung um 3,1 Prozent, wie es am Mittwoch mitteilte. Das hatte es zuletzt im Jahr 2014 gegeben. Nach Abzug der allgemeinen Preiserhöhung um 1,7 Prozent im ersten Halbjahr bliebe ein realer Lohnzuwachs von 1,4 Prozent. „Damit leisten die Tariflöhne einen wichtigen Beitrag dafür, dass der lange, von einer starken Binnennachfrage getragene Aufschwung weitergeht,“ sagte Tarifexperte Thorsten Schulten.

Das WSI legte dabei die im ersten Halbjahr von DGB-Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifverträge und die Tarifabschlüsse der Vorjahre für 2018 zugrunde. Das Institut geht von knapp 21 Millionen Beschäftigten im Geltungsbereich eines DGB-Tarifvertrages aus.

In den beiden Vorjahren hatten die Tarifverdienste jeweils um 2,4 Prozent zugelegt. Die Neuabschlüsse aus dem Jahr 2018 lägen mit durchschnittlich 3,7 Prozent deutlich darüber. Spitzenreiter ist dabei laut WSI das Bauhauptgewerbe mit einer jahresbezogenen Tariferhöhung von 5,2 Prozent. In der Metallindustrie stiegen die Tariflöhne um 4,0 Prozent und im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden um 3,4 Prozent.

In der zweiten Jahreshälfte stehen von den großen Branchen vor allem in der Chemie-Industrie noch Tarifverhandlungen an.

(mba/rtr)
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