Bundesweite Umfrage 30 Prozent der Erzieher in NRW denken über Stellenwechsel nach

Düsseldorf · Ein für die Gesellschaft essentieller Beruf verliert zunehmend an Attraktivität. Von rund 4000 Befragten in Nordrhein-Westfalen denkt fast jeder Dritte über eine neue Stelle nach.

 Eine Erzieherin spielt in einer Kindertagesstätte hinter einer Rollbahn mit Kindern. (Symbolfoto)

Eine Erzieherin spielt in einer Kindertagesstätte hinter einer Rollbahn mit Kindern. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Uwe Anspach

Etwa 30 Prozent der Kita-Erzieherinnen und Erzieher in Nordrhein-Westfalen denken laut einer wissenschaftlichen Erhebung über einen Stellenwechsel nach. Etwa fünf Prozent der Beschäftigten in Kitas und offenen Ganztagsbetreuungen wollen ihren Beruf demnach sogar ganz aufgeben.

Wie Verdi NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, geht das aus einer Befragung unter bundesweit mehr als 19.000 Fachkräften hervor - darunter rund 4000 in NRW. Verdi hat die Erhebung den Angaben zufolge zwischen Mai und Juni 2021 in Kooperation mit der Hochschule Fulda durchgeführt.

„Es besteht dringender Handlungsbedarf, die Situation in NRW zu verbessern“, sagte Marlene Seckler, Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Gemeinden NRW, laut Mitteilung. Bislang seien keine Maßnahmen ergriffen worden, um den Beruf wieder attraktiv zu machen.

Verdi NRW kritisierte auch die fehlende Weiterbildung der Fachkräfte. Laut Umfrage befinden sich zurzeit nur sieben Prozent der Befragten aus NRW in einer Qualifizierungsmaßnahme - 40 Prozent erhalten demnach keine Möglichkeit zur Höherqualifizierung.

Ein steigendes Angebot an Betreuungsplätzen setze auch mehr Fachkräfte voraus, sagte Seckler. Stattdessen sei die Zahl der Fachschulen für Erziehende in NRW seit 2017 aber gesunken. „Die Landesregierung spielt hier mit dem Wohlwollen der Fachkräfte und nimmt in Kauf, dass einige sogar ganz aussteigen.“

(chal/dpa)
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