„Journalistischer Qualitätsverlust“ Verband warnt vor Stellenabbau bei Bertelsmann-Medien
Berlin · Nach der Fusion der Kölner TV-Gruppe RTL mit dem Hamburger Magazinverlag Gruner+Jahr beim Bertelsmann-Konzern reagiert der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) auf Berichte über einen Stellenabbau.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt vor einem Stellenabbau bei den Medien des Bertelsmann-Konzerns. Die Führung des Unternehmens solle alle journalistischen Arbeitsplätze beim Privatsender RTL und bei den früheren Gruner+Jahr-Zeitschriften erhalten. „Auf den Fehler, die Traditionsmarke Gruner+Jahr zu streichen, darf jetzt nicht auch noch die Streichung qualifizierter journalistischer Arbeitsplätze folgen“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall am Freitag in Berlin.
Die Journalistengewerkschaft reagierte mit der Forderung auf Berichte, nach denen ein Stellenabbau in dreistelliger Höhe drohe. Details werde das Management am Dienstag bekannt geben, heißt es. Die Personalstärke der Redaktionen beim Sender RTL wie bei den Zeitschriftentiteln müsse ungekürzt erhalten bleiben, so der DJV. „Sonst droht ein schleichender journalistischer Qualitätsverlust“, sagte Überall und drängte auf eine umfassende Klärung. „Die seit Monaten andauernde Hängepartie ist den Kolleginnen und Kollegen nicht länger zuzumuten.“
2021 kam es zur Fusion der Kölner TV-Gruppe RTL mit dem Hamburger Magazinverlag Gruner+Jahr beim Bertelsmann-Konzern. Im September 2022 wurden Pläne öffentlich, nach denen einige der von G+J mit in die Medienehe gebrachten Print-Magazine zur Disposition stehen.