Seit 2011 Bundeswehr hat 12.000 Minderjährige an der Waffe ausgebildet

Bonn · Die Nachwuchsrekrutierung beim Bund funktioniert, stößt jedoch auch auf Bedenken. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden hat die Anwerbung und den Dienst von Minderjährigen bei der Bundeswehr kritisiert.

 Schüler machen sich in der Offiziersschule des Heeres in Dresden für den Unterricht fertig (Symbolbild).

Schüler machen sich in der Offiziersschule des Heeres in Dresden für den Unterricht fertig (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Killig

Seit 2011 habe die Bundeswehr rund 12.000 Minderjährige an der Waffe ausgebildet. Das erklärte EAK-Sprecher Wolfgang Buff am Sonntag in Bonn. „Jeder zwölfte Rekrut in der Truppe ist minderjährig.“ Das sei nicht akzeptabel, erklärte Buff zum Red Hand Day, dem Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar.

Buff kritisierte vor allem die „sehr offensive Werbung“ der Bundeswehr in Schulen und sozialen Medien. „Es ist bedenklich, wenn angesichts des offensichtlich größer werdenden Nachwuchsmangels der Rekruten-Alltag in der Werbung als Abenteuerurlaub dargestellt wird, aber die gefährlichen Einsätze ausgeblendet werden“, warnte der Sprecher des evangelischen Friedensverbandes. Damit werde der Beruf des Soldaten „erschreckend verharmlost, gerade auch bei jungen Menschen“.

Auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Hans Peter Bartels (SPD), habe in seinem Bericht unterstrichen, dass die Aufnahme 17-Jähriger als freiwillige Soldatinnen und Soldaten in die Bundeswehr eine besondere Ausnahme bleiben müsse, betonte Buff, der Referent für Friedensbildung der beiden evangelischen Landeskirchen in Hessen ist. Die EAK ist Mitglied der „Aktion Rote Hand“, die sich gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagiert.

(felt/epd)
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