In Deutschland fehlen Fachkräfte, das merken die Menschen längst im Alltag. Und weil die Babyboomer nach und nach in Rente gehen, macht sich da gerade wohl erst der Beginn eines Problems bemerkbar, das zu massivem Wohlstandsverlust führen kann. Darum gibt es aus der Wirtschaft schon länger Forderungen nach Arbeitszeitverlängerung – sowohl was die Wochenarbeitszeit als auch den Renteneintritt angeht. Unterstützung dafür kommt nun allerdings von überraschender Seite: Auch der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ Sympathien für solche Überlegungen kundgetan. Wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollten, kämen mindestens zehn anstrengende Jahre auf uns zu. Die meisten Leute seien auch bereit, mehr anzupacken, sie bräuchten aber mehr Gewissheit, dass es sich auch wieder mehr lohne. Zwar sei es Sache von Tarifpartnern, diese Dinge auszuhandeln, doch sei die Überlegung bedenkenswert, Menschen wieder mehr verdienen zu lassen, indem sie etwas länger arbeiteten.