Bundesagentur für Arbeit Vorsichtiger Optimismus

Berlin · Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, blickt positiv in die Zukunft des Arbeitsmarktes - sofern die Voraussetzungen stimmen. Wichtig sei weiterhin auch die Förderung von Auszubildenden.

 Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele (Archiv).

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele (Archiv).

Foto: dpa/Christoph Soeder

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, blickt vorsichtig optimistisch auf die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Corona-Krise. Die aktuellen Corona-Einschränkungen bedeuteten „einen Dämpfer“ in der Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt, die in den vergangenen Monaten stattgefunden habe, sagte Scheele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Einen Einbruch werden wir voraussichtlich nicht erleben“ - wenn es bei den vier Wochen für diese Maßnahmen bleibe, fügte der BA-Chef hinzu.

Für den ganzen Winter und auch das Frühjahr gelte allerdings, was die Regierungschefs der Bundesländer und die Bundesregierung bereits jetzt täten: „Wir müssen im Kampf gegen das Virus auf Sicht fahren und bei jedem Schritt die wirtschaftlichen und sozialen Folgen mitbedenken“, betonte der BA-Chef.

Zur Entwicklung des Arbeitsmarkts im kommenden Jahr sagte Scheele, in Übereinstimmung mit der Bundesregierung gehe er von 100.000 Arbeitslosen weniger im Jahresdurchschnitt und durchschnittlich 700.000 Kurzarbeitern aus.

An die Unternehmen appellierte der BA-Vorstandsvorsitzende, trotz der Corona-Krise nicht in ihren Ausbildungsanstrengungen nachzulassen. Nach der Pandemie sei der Fachkräftemangel „genauso wieder da wie vorher“ und könne sich zu einer „immer schlimmeren Wachstumsbremse“ entwickeln. „Mein Appell an große und kleine Unternehmen ist: Bilden sie bitte aus!“

In diesem Jahr erwarte die Bundesagentur noch keinen „Corona-Jahrgang“ bei den Auszubildenden-Zahlen. Die Vermittlung in Ausbildung verzögere sich zwar, aber sie funktioniere, erklärte Scheele. „Für das kommende Jahr machen wir uns, ehrlich gesagt, größere Sorgen.“ Denn: „Die Betriebe melden zurückhaltender Ausbildungsstellen und Praktika.“ Zudem hänge die Berufsorientierung an den Schulen davon ab, dass die Schulen die Berater in der Pandemie einließen.

Vor der jüngsten Zuspitzung der Corona-Lage hatte sich der deutsche Arbeitsmarkt im Zuge der üblichen Herbstbelebung weiter gebessert. Die Zahl der Arbeitslosen war laut BA-Angaben im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 87.000 auf 2,76 Millionen gesunken, womit die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 6,0 Prozent zurückging.

(june/AFP/dpa)
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