Auch bei Thyssenkrupp in Dortmund Warnstreiks in der Eisen- und Stahlindustrie ab Montag

Düsseldorf · In der Eisen- und Stahlindustrie kommt es ab Montag in mehreren Bundesländern zu Warnstreiks. Das gab die IG Metall NRW am Samstag bekannt. Los geht es am Montag bei Thyssenkrupp in Dortmund.

 Mitglieder der IG Metall Duisburg-Dinslaken demonstrierten Donnerstagnacht zum Ende der laufenden Tarifrunde in der Eisen- und Stahlindustrie.

Mitglieder der IG Metall Duisburg-Dinslaken demonstrierten Donnerstagnacht zum Ende der laufenden Tarifrunde in der Eisen- und Stahlindustrie.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall zu Warnstreiks aufgerufen. Den Anfang sollen am kommenden Montag die Beschäftigten im Dortmunder Werk von Thyssenkrupp machen, teilte die Gewerkschaft am Samstag nach einer Sitzung ihrer Tarifkommission in Sprockhövel mit. 300 Teilnehmer werden erwartet. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 18. Februar werde es weitere Warnstreikaktionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen geben.

Die IG Metall fordert für die rund 72.000 Beschäftigten der Branche in den drei Bundesländern sechs Prozent mehr Geld sowie die Einführung eines Urlaubsgelds von 1800 Euro, das auch in freie Tage umgewandelt werden kann. Vor allem die Forderung nach Umwandlung von Geld in Freizeit stößt bei den Arbeitgebern auf Kritik. Wenn dies für alle Beschäftigten gelten solle, bedeute es eine Arbeitszeitverkürzung von 1,5 bis 2 Stunden in der Woche. „Das kann sich kein Betrieb der Stahlindustrie leisten“, hatte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Stahl, Bernhard Strippelmann, gesagt.

Die IG Metall hatte am Freitag die dritte Verhandlungsrunde in Düsseldorf schon nach 15 Minuten verlassen, weil die Arbeitgeber erneut kein Angebot vorgelegt hatten. „Ohne Angebot ergeben Verhandlungen derzeit keinen Sinn“, begründete der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Knut Giesler, den Schritt. Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft daraufhin unkonstruktives Verhalten vor. Für Warnstreiks habe er kein Verständnis, sagte Andreas Goss, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Stahl.

(kess/dpa/rtr)
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