Trotz Inflation und Ukraine-Krise Unternehmen suchen soviele Arbeitskräften wie noch nie

Nürnberg · In Deutschland ist die Nachfrage nach Arbeitskräften trotz der konjunkturellen Auswirkungen der Ukraine-Krise so hoch wie nie. Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit lag im April mit 138 Punkten auf einem Allzeithoch, wie die Bundesagentur am Montag mitteilte.

Der Schriftzug an der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Symbolbild).

Der Schriftzug an der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Symbolbild).

Foto: dpa/Daniel Karmann

Der Indexwert liegt damit im April um zwei Punkte höher als im März und um 33 Punkte über dem Wert des Vergleichsmonates des Vorjahres.

Zu dem Höhenflug hätten im April das Ende der meisten Corona-Beschränkungen sowie die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt beigetragen, hieß es bei der BA. Betroffen seien fast alle Branchen, besonders aber das Gastgewerbe. Am Dienstag gibt die Nürnberger Behörde ihre Arbeitsmarktstatistik für den April bekannt.

Nach Auffassung des stellvertretenden Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp (FDP), droht der Mangel an Arbeitskräften in einigen Branchen zum Konjunkturkiller zu werden. Es brauche eine schnelle gesetzliche Umsetzung der bisherigen Verabredung, dass für Migranten ein Arbeitsvertrag mit einem deutschen Unternehmen als legaler Zugang in den deutschen Arbeitsmarkt ausreicht. Zusätzlich sei es notwendig, sämtliche Arbeitsverbote aufzuheben. „Wir können es uns schlicht nicht mehr leisten, auf irgendeine arbeitswillige Kraft zu verzichten“, betonte Stamp, der in NRW auch Minister für Familie und Integration ist.

Der Unions-Arbeitsmarktexperte im Bundestag, Marc Biadacz, forderte unter anderem eine Ausweitung des Gesetzes zur Fachkräfteeinwanderung. „Das Problem des deutschen Arbeitsmarkts ist nicht die Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeiterlosigkeit“, sagte der CDU-Politiker. Arbeitskräftemangel treibe Preise in die Höhe und bremse den Aufschwung. Der deutsche Arbeitsmarkt müsse für Zuwanderer attraktiver werden.

(felt/dpa)
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