Neuer iMac, besseres iPad Apple hilft jetzt bei der Schlüssel-Suche

Cupertino · Das Unternehmen aus Kalifornien hat neue Produkte vorgestellt. Revolutionäre Erfindungen konnte Firmenchef Tim Cook nicht präsentieren – doch dafür mal wieder ein paar extrem schlaue Schachzüge.

 Apple hat bei einer virtuellen Veranstaltung neue Produkte vorgestellt – unter anderem einen neuen iMac.

Apple hat bei einer virtuellen Veranstaltung neue Produkte vorgestellt – unter anderem einen neuen iMac.

Foto: dpa/Jae C. Hong

Apple stellt keine revolutionären Produkte mehr vor: iPod, iPhone, iPad – all diese Premieren liegen inzwischen mindestens zehn Jahre zurück. Dennoch ist der Aktienkurs in dieser Zeit um mehr als 1000 Prozent gestiegen. Das hat zwei zentrale Gründe: Einerseits sorgt Apple durch regelmäßige Auffrischungen dafür, dass die Kernprodukte attraktiv bleiben. Und andererseits baut das Unternehmen um iPhone und iPad nach und nach eine immer umfangreichere und lukrative Zubehör-Welt auf. Das war auch am Dienstag zu sehen, als Apple bei einer virtuellen Veranstaltung Neuigkeiten präsentierte. Ein Überblick:

Airtag Dank des kleinen Sensors soll man in Zukunft Gegenstände wiederfinden bzw. orten können. Schlüssel verloren? Rucksack weg? Hund entlaufen? Kein Problem, solange ein Airtag befestigt war. Die Sensoren lassen sich per iPhone orten. Der Stückpreis liegt bei 35 Euro – es sei denn, man will die Version der Luxusmarke Hermès. Da kostet der Schlüsselanhänger plötzlich ab 349 Euro. Apple betont, dass die Kommunikation zwischen Smartphone und Sensor anonym und verschlüsselt verlaufe: „Airtag wurde entworfen, um Gegenstände zu verfolgen, nicht Menschen“, sagte Apple-Managerin Carolyn Wolfman-Estrada bei der Präsentation. Mit der „Wo ist?“-App konnten bisher nur Geräte wie das iPhone oder die Apple-Kopfhörer Airpods lokalisiert werden. Das Netzwerk wurde inzwischen aber auch für andere Hersteller geöffnet.

Mac Apple nutzt den Umstieg auf Chips aus eigener Entwicklung, um die PC-Konkurrenten mit einem innovativen Desktop-Computer herauszufordern. Der am Dienstag vorgestellte neue iMac ist nur 11,5 Millimeter dick – dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Möglich macht das Apple zufolge der Umstieg von Intel-Prozessoren auf die M1-Chips aus eigener Entwicklung. Dadurch könne man unter anderem drastisch Platz sparen: Statt eines voluminösen Kühlsystems seien lediglich zwei kleine und sehr leise Lüfter notwendig. Da Apple die Chips auch in anderen Geräten verbaut (siehe iPads), harmonieren die Geräte noch besser untereinander, was die Attraktivität des Ökosystems Apple erhöht. Das Kalkül: Wer einmal drin ist, will nicht mehr raus.

Podcast Apple-Chef Tim Cook betonte, dass es sein Unternehmen gewesen sei, dass vor 15 Jahren dazu beigetragen habe, den Audio-Trend anzustoßen. Damals habe es 3000 Podcast-Sendungen bei Apple gegeben – heute seien es Millionen. Die App wurde nun überarbeitet. Die Einführung eines Abo-Modells soll es Podcast-Produzenten künftig ermöglichen, von den Hörern auch Geld zu verlangen, wobei Apple natürlich finanziell partizipiert.

iPhone Das aktuelle Modell, das iPhone 12, ist das beliebteste Smartphone der Welt. Insofern kann sich Apple mit einer neuen Version noch Zeit lassen. Die Präsentation am Dienstag nutzte das Unternehmen daher auch nur für eine kosmetische Auffrischung. Das iPhone gibt es nun auch in lila.

AppleTV Die kleine Box für Streaming überarbeitete Apple hingegen etwas grundsätzlicher. Entsprechend bekam sie den Zusatz 4K verpasst. Die Bildqualität soll deutlich besser sein, mit der Fernbedienung kann man nun nicht nur die Box, sondern auch den Fernseher bedienen. Das ist keine Revolution, eher eine nette Erweiterung – ebenso wie die Möglichkeit, per Smartphone-Kamera die Bildeinstellungen des Fernsehgeräts zu überprüfen.

iPad Der neue M1-Chip von Apple wurde auch in das neue iPad Pro eingebaut, das damit deutlich leistungsfähiger werden soll. Im vierten Quartal 2020 war das iPhone zwar mit deutlichem Abstand der wichtigste Umsatzbringer für Apple. Die Geschäfte mit dem iPad liefen aber deutlich besser als in der Vergangenheit, die Umsätze sind rasant geklettert. Ein Anteil daran hat die Pandemie, bei der unter anderem viele Schüler plötzlich mit iPads ausgestattet wurden.

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