Cupertino Apple-Chef entschuldigt sich bei chinesischen Kunden

Cupertino · Der Konzern sorgt sich um den bald wichtigsten Markt.

Cupertino: Apple-Chef entschuldigt sich bei chinesischen Kunden
Foto: AFP

Tim Cook, der Vorstandschef von Apple, beweist erneut, dass er gegenüber der Öffentlichkeit zu sehr viel mehr Selbstkritik bereit ist als Amtsvorgänger Steve Jobs. Cook kündigte für China einen künftig besseren Kundendienst an, nachdem herausgekommen war, dass Apple im bevölkerungsreichsten Land der Welt bei Macken von Geräten deutlich weniger kulant vorgeht als in Europa und den USA. "Wir entschuldigen uns aufrichtig", schrieb Cook auf der chinesischen Internetseite von Apple. Der US-Konzern werde sich in China künftig großzügiger geben. Er bedauere einen "Mangel an Kommunikation".

Die Entschuldigung zeigt, dass Apple ein anderes Unternehmen geworden ist als unter Jobs. Während der verstorbene Firmengründer Kritik wegen eines Antennenproblemes beim iPhone 4 wochenlang ignorierte und dann vorrangig auf ähnliche Probleme bei Wettbewerbern hinwies, gab Cook im Herbst schnell zu, dass Apple mit Fehlern bei einem eigenen Kartendienst "versagt" hatte. Jobs lehnte konsequent eine Dividende für die Aktionäre ab, damit "sein Unternehmen" immer mehr investieren kann, Cook will dagegen viele Milliarden Dollar ausschütten.

Gleichzeitig zeigt Tim Cooks Erklärung in China, wie sehr sich Apple um künftige Absatzmärkte sorgt. In Europa und den USA macht die Konkurrenz von Samsung sowieso immer mehr zu schaffen. Umso gefährlicher ist, dass Apple in China als künftig wichtigstem Absatzmarkt der Welt nur langsam vorankommt. So steht Samsung auch in China exzellent da. Und die Staatsführung fördert gezielt lokale Handyanbieter gegen ausländische Anbieter. Darum wurde Kritik am Kundendienst von Apple auch aggressiv von örtlichen Medien verbreitet.

(rky)
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