Berlin Merkel will nicht Air Berlins "Totengräber" sein

Berlin · Die in der Krise steckende Fluggesellschaft Air Berlin kann auf die Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel hoffen. Sie wolle keinesfalls "der Totengräber von Air Berlin sein", sagte Merkel dem "Focus" zufolge im Bundeskabinett. Deutschland brauche den Wettbewerb von zwei starken nationalen Fluggesellschaften. Ein Regierungssprecher sagte dazu nur: "Zu einer angeblichen Äußerung im nicht-öffentlich tagenden Bundeskabinett äußern wir uns nicht."

Air Berlin bangt um die wichtigen Code-Share-Flüge mit seinem Großaktionär, der arabischen Etihad Airways. Das Luftfahrtbundesamt hat die Hälfte der Kooperationsflüge für ungültig erklärt und nur für den Winterflugplan einen Aufschub gewährt. Auch die Genehmigung einer Etihad-Anleihe über 300 Millionen Euro durch die EU und das Bundesfinanzministerium steht noch aus.

Das Verkehrsministerium will im nächsten Jahr entscheiden, wie der Einstieg von Etihad bei Air Berlin zu beurteilen ist. Dabei geht es um die Frage, ob Air Berlin noch als deutsche Fluggesellschaft gilt oder ob Etihad mit einem Stimmrechtsanteil von knapp 30 Prozent die tatsächliche Kontrolle hat. Dann würde Air Berlin viele Rechte verlieren.

(rtr)
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