Davos Merkel verteidigt Freihandels-Pläne

Davos · Das Handelsabkommen TTIP mit den USA ist aus ihrer Sicht unumgänglich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Zusage zum Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA bekräftigt. Europa sollte diese einzigartige Chance nutzen, sagte Merkel beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Es gehe nicht nur darum, Wachstumsmöglichkeiten der Wirtschaft durch weniger Hemmnisse im transatlantischen Handel zu vergrößern, sondern um weltweit Standards zu setzen, erklärte Merkel. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die nach ihren Angaben hohen Standards im Verbraucherschutz und Umweltschutz in Europa und den USA. "Das können wir nur sichern, wenn wir gemeinsam agieren", sagte die Kanzlerin und ergänzte: "Wir können uns nicht abschotten in dieser Welt, und deshalb möchte ich ein großes Plädoyer einlegen dafür, dass die Europäische Union offen ist für Freihandelsabkommen".

Derzeit beraten die Europäische Union und die USA über eine "Transatlantic Trade and Investment Partnership" (TTIP). Ein Abschluss der Verhandlungen wird für Ende des Jahres erwartet. Auch der amerikanische Präsident Barack Obama hatte in seiner "Rede an die Nation" jüngst seine Zustimmung zu TTIP bekräftigt. Weitere Abkommen plant die Europäische Union mit Japan und Kanada.

Merkel ergänzte, dass Europa nicht nur ökonomisch gefordert sei, sondern auch beim Eintreten für die eigene Werteordnung. Mit Blick auf die Terroranschläge in Paris bekräftigte die Kanzlerin, das Lebensprinzip der Demokratie müsse die Antwort auf den Terrorismus sein. Die Kanzlerin verwies zudem auf die Bedeutung der deutschen G7-Präsidentschaft für die weltweite Entwicklung. Auf der Agenda stünden der Schutz des Klimas, die Reduzierung von Armut, der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen und die Stärkung der Frauen bei Selbstständigkeit und Bildung. Deutschland und Europa müssten hier Verantwortung übernehmen, betonte Merkel.

(epd)
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