Mein Geld (3) Aktien, Rente, Immobilien

Serie | Düsseldorf · Investmentfonds sind eine beliebte Geldanlage. Für Anleger sind auf jeden Fall eine breite Risikostreuung und niedrige Kosten wichtig. Ein Überblick über die verschiedenen Arten der Fonds.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Mit der Aktienkultur ist es in Deutschland allem Wachstum zum Trotz bekanntermaßen immer noch nicht weit, jedenfalls dann, wenn man nur die direkten Investments der Deutschen in Aktien nimmt. Dagegen sind Investmentfonds eine beliebte Anlageklasse. Allein in Deutschland gibt es derzeit etwa 7000 solcher Angebote aus verschiedenen Bereichen. Nach Angaben des Bundesverbandes der Investmentfonds (BVI) steckten zuletzt insgesamt 3,36 Billionen Euro deutscher Anleger in Investmentfonds, das war mehr als ein Viertel des gesamten Aufkommens in der Europäischen Union.

Etwa 7,6 Millionen Deutsche hielten im vergangenen Jahr nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts Fonds oder börsengehandelte Exchange Traded Funds (ETF) im Depot, etwa 2,9 Millionen kombinierten dies mit der Anlage in Einzelaktien. Nur 2,4 Millionen investierten ausschließlich in Aktien. Neben jenen Sparern, die direkt Anteile an Publikumsfonds kaufen, gibt es auch diejenigen, die Beiträge in Lebensversicherungen oder andere Altersvorsorgeverträge einzahlen. Denn die Versicherer zahlen einen großen Teil der Versichertenbeiträge in Fonds ein – Spezialfonds, die Fondsgesellschaften eigens für institutionelle Anleger auflegen. Das sind nicht nur Versicherer, sondern beispielsweise auch Versorgungswerke und Stiftungen.

Fazit: Wenn es um Wertpapieranlagen geht, sind die Fonds deutlich beliebter. Umsonst gibt es aber auch hier nichts. Es gibt meist einen einmaligen Ausgabeaufschlag für den Vertrieb, manchmal eine Rücknahmegebühr und die Verwaltungskosten für das Management des Fonds. Rücknahmegebühren sind selten. Was sich hinter den verschiedenen Fondsarten verbirgt und was Anleger wissen sollten:

Investmentfonds Im Gegensatz zu einem Direktinvestment kaufen Anlegerinnen und Anleger nicht ein Wertpapier selbst, sondern einen Anteil an einem Fonds, dessen Manager das Geld sammeln und investieren. Es gibt also einen großen Topf, in den Investoren einzahlen, und bei entsprechender Wertentwicklung bekommt man mehr raus, als man eingezahlt hat. Häufig erheben die Fondsanbieter wie oben erwähnt beim Verkauf der Anteile eine Vertriebsgebühr, einen sogenannten Ausgabeaufschlag. Der bemisst sich prozentual am Ausgabepreis (bis zu fünf Prozent). Welche Fondsarten es unter anderem gibt:

Aktienfonds legen das Geld der Kundschaft überwiegend in Aktien an. Daraus, dass sie üblicherweise nur bis zu fünf Prozent in ein einziges Papier stecken dürfen, ergibt sich, dass meist mindestens 20 Papiere im Fonds enthalten sind (es sei denn, es ist anders vereinbart). Dadurch wird gleichzeitig das Risiko verteilt und insgesamt kleiner. Ein Spezialfall sind andererseits beispielsweise Fonds, die ausschließlich in Aktien einer Branche investieren. Das Risiko ist bei dieser Fondsvariante größer, sobald eine ganze Branche in einen Abwärtssog gerät. Aber wenn diese insgesamt sehr erfolgreich ist oder die Stärke einzelner Anbieter auf die Kurse der Konkurrenz ausstrahlt, sind die Gewinnchancen womöglich auch überdurchschnittlich.

Rentenfonds investieren in verzinsliche Wertpapiere wie Staats- oder Unternehmensanleihen. Deren Wertentwicklung ist insbesondere von der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen abhängig. Wer das große Kursrisiko scheut und lieber regelmäßig Zinsen kassiert, als auf möglicherweise große Kursgewinne zu hoffen, ist hier vielleicht besser aufgehoben.

Offene Immobilienfonds legen das Geld in unterschiedlichen Arten von Immobilien an, zum Beispiel in Hotels, Verwaltungsbüros, Einkaufszentren oder Wohnimmobilien.

Geschlossene Immobilienfonds konzentrieren sich dagegen meist auf einzelne Objekte, und die Anlagesummen einzelner Investoren sind höher als bei offenen Fonds.

Mischfonds kombinieren unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und Rente, womöglich auch Rohstofftitel.

Nachhaltige Fonds, die angesichts des klimagerechten Umbaus der Wirtschaft immer attraktiver werden, wählen die Anlage nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien. Hier muss man aber vorsichtig sein, weil schwarze Schafe unter den Anbietern Greenwashing betreiben, sich und ihre Produkte also als besonders umweltbewusst und umweltfreundlich darstellen, obwohl dies nicht zutrifft.

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