Flugverkehr in den Ferien Flughafen Düsseldorf fürchtet Sommerchaos an Sicherheitskontrollen

Düsseldorf · Auch am Donnerstag dieser Woche standen Passagiere in langen Schlangen – und das viele Wochen vor dem Ferienstart. Eurowings und Tui fürchten nun noch härtere Zeiten für die Passagiere, der Airport fordert mehr Sicherheitspersonal.

 Auch zum Start der NRW-Herbstferien 2021 gab es heftiges Gedrängel, obwohl da noch relativ wenige Reisende unterwegs waren.

Auch zum Start der NRW-Herbstferien 2021 gab es heftiges Gedrängel, obwohl da noch relativ wenige Reisende unterwegs waren.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fünf Wochen vor den  NRW-Sommerferien nimmt die Sorge zu, dass zehntausende Bürger den Start in den Urlaub in langen Warteschlangen am Airport Düsseldorf verbringen müssen. Der Grund ist, dass es in der vergangenen Tagen und auch am Donnerstag dieser Woche immer wieder vorkam, dass Reisende bis zu eine Stunde oder länger warten mussten, bis sie die Sicherheitskontrollen passierten. „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir schon jetzt vor großen Herausforderungen im Luftverkehr stehen“ erklärt ein Sprecher von Tuifly. Es sei zwar „toll“, dass aktuell und erst recht bis zu den Ferien die Zahl der Passagiere stark ansteige, doch nun müsse alles klappen: „Mit den Dienstleistern und Sicherheitskräften müssen wir alles dafür tun, dass der Start in die Sommersaison gelingt“, sagt ein Sprecher.

Alarmiert ist auch das Management des Marktführers Eurowings. Schlimm seien die Verspätungen wegen der schwach besetzten Kontrollen. „In vielen Fällen haben wir sogar Abflugverspätungen unserer Maschinen in Kauf genommen, um den in der Sicherheitskontrolle ´feststeckenden´ Gästen dennoch ein Boarding zu ermöglichen“, sagt ein Sprecher. Doch immer wieder würden Leute dann ihren Flug ganz verpassen: „Wenn das Warten ein definiertes Zeitfenster übersteigt, ist das nicht mehr möglich.“

„Der Sicherheitsdienstleister DSW hat viel zu wenige Leute für die Kontrollen ausgebildet und eingestellt“, sagt Özay Tarim, der zuständige Verdi-Sekretär. „Das wird nun auf dem  Rücken der Passagiere und der Beschäftigten ausgetragen.“ Seinen Informationen zufolge entsandte DSW am Donnerstagnachmittag erneut viel weniger Leute zu den Kontrollen als die Bundespolizei bestellt hatte. „Das Defizit könnte bei 100 Beschäftigen liegen“, meint Tarim. Fotos, die unsere Redaktion erhielt, zeigen Warteschlangen von weit mehr als 100 Meter Länge.

Airport-Chef Thomas Schnalke versucht, Engpässe zu vermeiden und zu überbrücken. So leiten Beschäftigte des Flughafens Passagiere oft zu einer anderen  Kontrollstelle um, wenn Warteschlangen drohen. Die für die Kontrollen zuständige Bundespolizei und der von ihr angeheuerte Sicherheitsdienstleister DSW werden vorgewarnt, wenn viele Passagiere zu erwarten sind.

Laut Flughafen haben Bundespolizei und DSW „versichert, dass sie die Personalbeschaffung und -schulung für die Sicherheitskontrolle am Flughafen Düsseldorf mit zusätzlichen Maßnahmen deutlich intensivieren.“ Die Polizei hat dem Flughafen erklärt, dass „seitens der Behörde noch keine finale Entscheidung in der Frage eines zweiten Dienstleisters getroffen wurde.“ Zur Suche nach einer zweiten Firma gab es bereits eine Ausschreibung, dann doch keine Vergabe. Die DSW verweigerte trotz Anfrage eine Stellungnahme zu den Problemen.

Der Flughafen macht Druck, so ein Sprecher: „Aktuell befinden wir uns mit der Bundespolizei auf verschiedenen Ebenen im Dialog zu Maßnahmen, die geeignet sind, um insbesondere mit Blick auf die Sommerferien einen möglichst reibungslosen Passagierprozess zu ermöglichen.“

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