Düsseldorf Air Berlin gibt Passagieren Schonfrist bei Gratis-Snacks

Düsseldorf · Die Fluggesellschaft hat es nicht geschafft, ihre Sparmaßnahme rechtzeitig umzusetzen. Heute tagt der Verwaltungsrat.

Passagiere von Air Berlin bekommen entgegen den ursprünglichen Planungen weiter kostenlose Getränke und Snacks serviert. Eigentlich wollte die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft diesen Service seit Anfang November einsparen. Doch sie hat die Umstellung nicht rechtzeitig geschafft. Für die Passagiere gibt es somit eine Schonfrist.

Seit einigen Tagen hätten Passagiere die intensiven Sparbemühungen eigentlich direkt zu spüren bekommen sollen. Air Berlin hatte geplant, das bisher kostenlose Angebot an Softdrinks und Snacks auf der Kurz- und Mittelstrecke zum 1. November abzuschaffen. Wer etwa auf der Strecke von Düsseldorf nach Berlin oder Mallorca einen Tomatensaft will, muss dafür eigentlich zahlen. Allerdings hat die Umstellung noch nicht geklappt.

Wie eine Air-Berlin-Sprecherin unserer Redaktion bestätigte, ist der Start des neuen Konzepts aus "operativen Gründen" verschoben worden. Böse Zungen behaupten, Air Berlin schaffe es nicht mal, sein Sparprogramm umzusetzen. Daher werden die Passagiere auch noch im Dezember Snacks und Getränke kostenfrei erhalten. Im Januar könnte sich dies ändern. Wenn die operativen Probleme behoben sind, will Air Berlin die alkoholfreien Getränke und Snacks verkaufen. Ausnahmen gelten für Reisende, die einen teureren Tarif buchen oder eine Vielfliegerkarte haben. Auf Langstrecken und Flügen auf die Azoren, Kanaren, nach Madeira, Marokko, Ägypten und Israel soll es weiter kostenfreie Getränke geben.

Nicht nur hier kommt das Unternehmen nicht voran. Ende September hatte bereits der Verwaltungsrat seine Entscheidung zur neuen Strategie verschoben. Heute kommen die Kontrolleure erneut zusammen. Laut "Handelsblatt" soll das Sparprogramm nun doch glimpflicher ausfallen als zunächst geplant. Zeitweise war von dem Abbau Hunderter Jobs die Rede. Zugleich will die Fluggesellschaft auch expandieren. Unter anderem soll es um den Ausbau der Langstrecke gehen. Wie Air Berlin das finanziert, bleibt offen. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hängt am Tropf ihrer arabischen Mutter Etihad.

(dafi)
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