Vor nächster Tarifrunde Am Adventssamstag drohen Streiks im NRW-Einzelhandel

Düsseldorf · Mitten im Weihnachtsstress müssen Verbraucher am Samstag jetzt mit Streiks des NRW-Einzelhandels rechnen. Verdi will damit den Druck im laufenden Tarifkonflikt erhöhen. Ein Abschluss rückt in greifbare Nähe.

Vor der entscheidenden Tarifrunde im NRW-Einzelhandel macht die Gewerkschaft an diesem Adventswochenende mit Warnstreiks noch einmal Druck auf die Arbeitgeber. Am Freitag gingen nach Angaben von Verdi 1500 Beschäftigte in mehr als 70 Betrieben vorübergehend in den Ausstand. In bestimmten Läden hatte die Gewerkschaft zu ganztägigen Warnstreiks ausgerufen. An diesem Samstag sollen die Proteste fortgesetzt werden, sagte ein Verdi-Sprecher.

Betroffen von den Streiks sind Einzelhandelsgeschäfte in den Ruhrgebietsstädten, im Aachener Raum, in der Eifel, im Münsterland und im Bergischen Land. Darunter befinden sich Real-Märkte, Standorte von Kaufland, von Esprit, Kaufhof oder Hennes & Mauritz. Wesentliche Beeinträchtigungen für die Kunden im Weihnachtsgeschäft erwartet die Gewerkschaft durch die Warnstreiks allerdings nicht.

Anders als in Baden-Württemberg erzielten die Tarifparteien in NRW bislang noch keine Einigung. Am Dienstag gehen die Verhandlungen für die rund 650 000 Beschäftigten der Branche in Recklinghausen in die sechste und voraussichtlich entscheidende Runde. Ein Verdi-Sprecher zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einem Abschluss kommen wird.

In Baden-Württemberg hatten sich die Tarifparteien am Donnerstag auf den bundesweit ersten Abschluss verständigt. Die Einigung sieht eine Anhebung der Löhne und Gehälter um 3 Prozent rückwirkend zum 1.
Juli 2013 und 2,1 Prozent zum 1. April 2014 vor. Der Durchbruch bei den Verhandlungen gilt als Signal für die anstehenden Verhandlungen in den anderen Bundesländern.

Verdi-NRW ist aber gegen eine komplette Übernahme dieses Tarifabschlusses. Dieser sei aber eine Basis für weitere Tarifgespräche, hieß es. Insbesondere bei den Zuschlägen will die Gewerkschaft keine Kürzungen hinnehmen. Einige Handelskonzerne zahlen im Vorgriff auf eine Einigung ihren Mitarbeitern bereits 2,5 Prozent mehr Geld.

(dpa)
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