Mountain Abo-Musikdienst von Google ignoriert Deutschland

Mountain · View (dpa) Google hat seinen neuen Abo-Musikdienst mit einem Kampfpreis nach Europa gebracht – dabei aber Deutschland ausgelassen. Das Angebot mit dem Namen "Google Play Music All Access" wurde in der Nacht zu gestern in neun europäischen Ländern freigeschaltet: in Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal und Großbritannien.

Für frühe Kunden gibt es bis Mitte September einen Vorzugspreis von 7,99 Euro bzw. 7,99 Pfund im Monat. Wer das Angebot später wahrnimmt, der muss mehr zahlen. Bei anderen Anbietern liegt der Preis meist bei 9,99 Euro. Der neue Google-Dienst trifft auf einen hart umkämpften Markt mit vielen Diensten, zum Beispiel Spotify, Napster oder Juke.

Google hatte den Abo-Musikdienst im Mai zunächst für die USA vorgestellt. Unter anderem in dem dort angebotenen kostenlosen Probemonat sollen sich laut einem Bericht des Branchenmagazins "Billboard" 250 000 bis 500 000 Kunden angemeldet haben. Das Unternehmen machte bisher keine Angaben zur Nutzerzahl. Der Dienst ist inzwischen auch in Australien und Neuseeland verfügbar.

In Deutschland liegt Google seit Jahren im Streit mit dem Rechteverwerter Gema um Abgaben bei seiner Videoplattform Youtube. Die Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt soll derzeit die Angemessenheit der von ihr verlangten Mindestvergütung neutral prüfen. Google und die Gema, die die Urheberrechte von Komponisten oder Textautoren vertritt, können sich seit 2009 nicht über eine Mindestvergütung für Videos einigen, nachdem ein vorläufiger Vertrag auslief. Die Verwertungsgesellschaft will 0,375 Cent pro Videoabruf. Google lehnte die Forderung bisher ab. Als Folge des Streits sind viele Clips bei Youtube gesperrt.

(RP)
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