Düsseldorf 63 Millionen Euro Verlust für die Metro

Düsseldorf · Media Saturn bleibt ein Problem. In Osteuropa drückt die Währungsschwäche.

Der Handelskonzern Metro sieht sich zwar operativ auf gutem Weg, doch in der Endabrechnung für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (bis 30. September) stehen rote Zahlen. Rund 63 Millionen Euro Verlust hat die Metro zwischen April und Juni gemacht. Weiterhin drücken die Kosten für den Umbau des Unternehmens und die Währungsschwäche vor allem beim russischen Rubel und der türkischen Lira auf die Zahlen. Der Aktienmarkt quittierte die Metro-Zahlen mit einem Minus von fünf Prozent. Die Aktionäre des Konzerns dürfen sich einstweilen damit trösten, dass Vorstandschef Olaf Koch seine Dividendenzusage für das laufende Geschäftsjahr aufrechterhält. Der Umsatz insgesamt sank um etwa 2,7 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro.

Vor allem die Elektronikkette Media-Saturn bleibt für die Metro ein Problemfeld. Etwa 70 Millionen Euro Verlust vor Sonderfaktoren sind das Ergebnis für die Zeit zwischen Juli und September. Das ist zwar etwa ein Viertel weniger als vor einem Jahr, doch das Minus ist ausgerechnet in einem Quartal entstanden, das wegen der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien als umsatzstark galt. Den Effekt gab es auch tatsächlich vor Beginn der WM, doch nach dem Start blieb die Kundschaft umso stärker weg, weil sie vor dem Fernseher saß. Der Wettbewerb bleibt knallhart, die Preise fallen weiter, der Dauerstreit mit Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals schwelt weiter.

Die Großhandelssparte Cash & Carry hat nach zwei Jahren mit ständig sinkenden Umsatzzahlen in Deutschland immerhin die Wende geschafft. Aber auch drei Prozent Wachstum auf dem einheimischen Markt haben den Rückgang vor allem in Osteuropa nicht kompensieren können. Dort hat Cash & Carry wegen der Währungsprobleme gleich 6,4 Prozent an Umsatz verloren, und die Perspektive, die Konzernchef Koch zeichnet, klingt auch nicht unbedingt verheißungsvoll. Negative Währungseffekte durch den starken Euro-Kurs dürften den Gewinn im Geschäftsjahr "im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich belasten", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Vermutlich hat er mit dem Eingeständnis, die Belastungen könnten höher ausfallen als bisher erwartet, auch die Börsianer ein wenig verprellt. Dass das Online-Geschäft weiter boomt und der Großhandel operativ vorankommt, gerät da leicht aus dem Blickfeld.

Rote Zahlen schreibt das SB-Warenhausgeschäft von Real. Drei Millionen Euro beträgt das Minus im dritten Geschäftsquartal. Der Umbau vieler Filialen kostet viel Geld. Fünf Prozent flächenbereinigter Umsatzzuwachs geben Koch indes das Gefühl, dass sich die Sanierung auszuzahlen beginnt - wobei natürlich ein Teil des Wachstums dem Osterfest im April geschuldet ist.

(RP)
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