Nigeria 60 Shell-Mitarbeiter als Geiseln genommen

Lagos (rpo). Bewaffnete Jugendliche haben in Nigeria rund 60 Mitarbeiter des Ölkonzerns Shell als Geiseln genommen. Seit Beginn des Jahres wurde in Nigeria bereits dutzende Angestellte von Ölfirmen verschleppt.

In Nigeria haben bewaffnete Jugendliche rund 60 Mitarbeiter des Ölkonzerns Shell als Geiseln genommen. Die Angreifer aus der Gemeinde Oporoma im Süden des Landes hätten zunächst Warnschüsse abgegeben und dann die Sicherheitsposten der Anlage nahe des Flusses Nun im Niger-Delta angegriffen, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Lagos. Die Geiseln würden dort festgehalten. Die Regierung habe Vermittler geschickt, um mit den Geiselnehmern zu verhandeln. Verletzte habe es bisher keine gegeben. Der Produktionsausfall belaufe sich auf rund 12.000 Barrel täglich.

Seit Jahresbeginn wurden im erdölreichen Niger-Delta bereits dutzende Mitarbeiter von Ölfirmen verschleppt, darunter auch zwei Deutsche. Die Deutschen und die meisten anderen kamen wieder frei. Erst am vergangenen Mittwoch wurden 16 Shell-Mitarbeiter nach zwei Tagen wieder freigelassen.

Bei den Entführern handelt es sich teils um Aufständische aus dem Niger-Delta, die unter anderem eine stärkere Beteiligung der Einheimischen an den Gewinnen aus der Ölförderung verlangen. Zum Teil gehören die Entführer dem organisierten Verbrechen an. Nigeria ist der größte Ölproduzent in Afrika und der weltweit sechstgröße Exporteur von Rohöl. Durch die Angriffe reduzierte sich die Produktion seit Beginn des Jahres jedoch um ein Viertel.

(afp2)
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