6,3 Milliarden Euro Gewinn für RWE RWE mit Gewinnsprung – dank Gas und Ökostrom

Essen · Der Großteil des Milliardengewinns stammt aus der Gasverstromung und dem Ökostromgeschäft. Ein Viertel kommt aus den Kohle- und Kernkraftwerken. Die Dividende soll trotzdem nicht erhöht werden.

Windräder am Tagebau Garzweiler.

Windräder am Tagebau Garzweiler.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Kurz nach dem vollständigen Abriss von Lützerath veröffentlicht RWE seine vorläufige Bilanz für 2022. Und in der glitzert es: Der Energiekonzern fuhr im vergangenen Jahr einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 6,3 Milliarden Euro ein. Das war fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, als der Gewinn bei 3,7 Milliarden Euro lag, und noch einmal deutlich mehr, als RWE erwartet hatte.

Der Strom aus Kohle und Kernkraft, den der Konzern schon nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, lieferte dabei „nur“ noch 751 Millionen Euro Gewinn ab, nach 889 Millionen Euro im Vorjahr. Den größten Gewinn machte RWE mit dem Gas- und Ökostrom-Geschäft. Der Bereich Gas/Wasser/Biomasse lieferte 2,4 Milliarden Euro ab - mehr als dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Die Offshore-Windkraft steuerte 1,4 Milliarden Euro bei. „Wesentlicher Treiber für das Wachstum ist der Kapazitätszuwachs im Bereich Erneuerbare Energien. Der Geschäftsverlauf unterstreicht die Strategie des Konzerns ‚Growing Green’“, sagte Finanzvorstand Michael Müller. Aber auch im Energiehandel legte der Gewinn kräftig zu.

Die Aktionäre werden von dem Gewinnsprung aber vorerst nichts haben. Die Dividende soll nicht angehoben werden: „Wir bestätigen unser Dividendenziel von 0,90 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022“, sagte Müller. Der Konzern wolle seine massiven Investitionen in die Energiewende fortsetzen. „Zu gegebener Zeit werden wir auch die Aktionäre an steigenden Gewinnen beteiligen“, hatte RWE-Chef Markus Krebber vor Weihnachten gesagt.

Schon jetzt kündigte der Konzern an, dass auch die nächste Hauptversammlung, die für den 4. Mai 2023 geplant ist, virtuell stattfinden wird. Das bis zur Pandemie traditionelle Treffen in der Grugahalle fällt damit aus. Am 21. März gibt es die komplette Bilanz.

Die RWE-Aktie sprang nach Veröffentlichung der Eckpunkte am Mittwochnachmittag kurzzeitig über 43 Euro. Sie hat in besonderer Weise vom Megadeal mit Eon profitiert, in dessen Zuge Innogy zerschlagen wurde. Vor fünf Jahren stand die RWE-Aktie bei 17 Euro.

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