Start des 49-Euro-Tickets am 1 .Mai Diese Extras gibt es für Kunden in NRW

Düsseldorf · Zum Start des 49-Euro-Tickets am 1. Mai gibt es spezielle NRW-Extras. Ein bundesweit gültiges Sozialticket ist auch geplant, notfalls will der VRR auf eigene Faust vorangehen.

49-Euro-Ticket: Das müssen Sie zum Deutschlandticket wissen
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Foto: dpa/Arne Dedert

Das Land NRW und die Verkehrsverbünde des Landes wie der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erwarten viel Zulauf für das am 1. Mai startende Deutschland-Ticket, das für 49 Euro im Monat die bundesweite Nutzung des Nahverkehrs und von Regionalzügen erlauben wird. Das Angebot wird mit Extras nur für NRW aufgewertet: Die Kunden können NRW-weite Fahrradabos für zusätzliche 39 Euro im Monat buchen. Ein Upgrade-Abo für die erste Klasse kostet 69 Euro im Monat. Kinder unter sechs Jahren können, wie bundesweit vereinbart, kostenlos mit. Als Extra in NRW dürfen Hunde kostenlos mit.

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) kündigte bei einem Pressegespräch an, das Land prüfe die Einführung eines bundesweit gültigen Sozialtarifs in den nächsten Monaten. „Mobilität muss für alle einfacher und besser werden und vor allem bezahlbar bleiben“, so Krischer. Laut Information unserer Redaktion wird angepeilt, dass die künftigen Sozialtickets etwas unter 40 Euro im Monat kosten werden.

Der VRR wäre in der Lage, notfalls ein bundesweit gültiges Sozialticket auch alleine einzuführen, sagte VRR-Vorstand José Luis Castrillo unserer Redaktion: „Wir stehen bereit, ein Sozialticket zu einem günstigeren Preis als jetzt anzubieten, das dann bundesweit statt nur lokal gelten würde.“ Aktuell kostet ein VRR-Sozialticket für einen Monat 41,20 Euro, im Abo sind 36,22 Euro fällig. DGB und Grüne forderten ein bundesweit gültiges Sozialticket für maximal 29 Euro.

Die Verkehrsverbünde sagen, dass rund 95 Prozent der Abonnenten zum neuen Angebot wechseln. Der VRR hat rund 600.000 Abonnenten, 100.000 sollen schnell hinzukommen. 200.000 Firmenabos hat der VRS, Geschäftsführer Michael Vogel setzt auf starken Zuwachs. Er zeigte sich genervt darüber, dass die Telekom ihre Firmenabos auslaufen lässt, weil das Deutschland-Ticket billiger sei. „Das ist sehr enttäuschend.“

Die Branche hofft, dass viele Arbeitgeber wie der Bayer-Konzern 12,25 Euro Zuschuss geben wodurch die 49-Euro-Abos inklusive Mengenrabatt maximal 34,30 Euro kosten. Der DGB fordert nun, dass das Land die 12,25 Euro Zuschuss pro Kopf den 300.000 Beschäftigten des Landes spendiert. Krischer meinte dazu, solche Extras seien eigentlich Inhalt von Tarifgesprächen, er darf das Geld der Steuerzahler nicht einfach freihändig verteilen.

Der Minister sagte auch, es sei beabsichtigt, dass ebenfalls die bisherigen Schülerabos bundesweit gültig sein sollen. Dazu seien die Gespräche allerdings relativ kompliziert. Ein Start noch vor dem neuen Schuljahr erscheint sehr unwahrscheinlich.

Wie bereits berichtet, wird allen Studenten des Landes angeboten, ihre bisherigen NRW-Abos mit einer Zuzahlung zu einem bundesweiten Abo aufzustocken. „Wir wollen, dass alle Studentinnen und Studenten am Mehrwert des Deutschlandtickets partizipieren können“, sagte Krischer.

Bis zu sechs Millionen neue Abonnenten seien bundesweit zu erwarten, sagte Stefanie Haaks, Vorsitzende des Vorstands der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) und Mitglied des Präsidiums des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Die Verkehrsunternehmen im VDV NRW sind bestens vorbereitet und starten zum Beginn des Vorverkaufs eine breit angelegte Kommunikationskampagne für das Deutschland-Ticket. Wir sind davon überzeugt, dass es gut angenommen wird und erwarten bundesweit 5 bis 6 Millionen Neukundinnen und Neukunden in Abonnements, davon zahlreiche Umsteigerinnen und Umsteiger vom Auto“,

Auf der Pressekonfernz wurde ein übergroßes Symbol des Deutschland-Ticket gezeigt - tatsächlich soll es nur digital gebucht werden.

Auf der Pressekonfernz wurde ein übergroßes Symbol des Deutschland-Ticket gezeigt - tatsächlich soll es nur digital gebucht werden.

Foto: dpa/David Young

Auch Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH, gibt sich optimistisch zum Start des Deutschland-Ticket im Mai. „Die westfälischen Verkehrsunternehmen sind bereit für den Start des Deutschlandtickets. Die Fahrgäste in Westfalen-Lippe können bei ihren Unternehmen vor Ort online, per App und im Kundenzentrum ihr Deutschlandticket erwerben.“ Es sei aber wichtig, die ÖPNV-Netze stark auszubauen statt nur die Preise zu senken.

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