Düsseldorf 24 000 Bürger pendeln aus NRW nach Holland

Düsseldorf · 9420 in NRW arbeitende Bürger wohnen in den Niederlanden. Umgekehrt fahren 23 500 in NRW wohnende Menschen regelmäßig zu ihrem Arbeitsplatz im westlichen Nachbarland. Dies ist eines der Ergebnisse der ersten Analyse des Arbeitsmarktes auf beiden Seiten der Grenze, die gestern vorgestellt wurde. Dazu hat IT-NRW mit dem Statistischen Amt der Niederlande kooperiert. "Gemessen daran, dass die Grenzen vor 20 Jahren weggefallen sind, halten sich die Pendlerströme in Grenzen", meint Hans-Josef Fischer, Präsident von IT NRW. Die Behörde ist gleichzeitig statistisches Landesamt und Rechenzentrum.

Interessant ist, dass die Bevölkerung in den Niederlanden etwas häufiger einer Erwerbsarbeit nachgeht als hierzulande. Gleichzeitig ist die Teilzeitquote enorm hoch. So haben sich in den niederländischen Gebieten nahe zu NRW 28 Prozent der Männer für eine Teilzeitstelle entschieden, in NRW insgesamt wagen nur neun Prozent diesen Schritt. "Viele Männer bei uns arbeiten nur vier Tage in der Woche", sagte Robert Hermans, Direktor beim niederländischen Statistikamt.

Insgesamt gehen 73 Prozent der Niederländer einer bezahlten Arbeit nach, in NRW sind es 69 Prozent. Ein riesiger Unterschied ist bei der jungen Generation zu sehen: Etwa 61 Prozent der Bürger zwischen 15 und 25 Jahren gehen in den Grenzregionen der Niederlande einer bezahlten Arbeit nach, in Deutschland sind es nur 40 Prozent. Als Hauptgrund sehen die Statistiker, dass Schüler und Studenten in den Niederlanden sich häufiger mit Nebenjobs einige Euro hinzuverdienen als in Deutschland.

In NRW haben nur 54 Prozent der Geringqualifizierten einen Job, in den Niederlanden sind es 61 Prozent. Hauptgrund sind wohl die vielen Teilzeitstellen im Service.

(rky)
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