Kunisama Suzuki, Vorstandschef Von Sony Mobile "2014 verkaufen wir 50 Millionen Smartphones"

Gestern verkündete Sony als Konzern ebenso wie seine Handysparte Sony Mobile erneut rote Zahlen. Wir sprachen mit dem Chef von Sony Mobile darüber, wie es weitergeht.

Herr Suzuki, Sie schreiben rote Zahlen, und Apple und Samsung dominieren den Smartphone-Markt mit Abstand. Kann Sony Mobile da ernsthaft mithalten?

Suzuki Das Geschäft mit Smartphones ist so groß, dass es sich auch für kleinere Wettbewerber lohnt. Immerhin werden weltweit mehr Smartphones verkauft als PC oder praktisch jedes andere hochwertige Konsumgut. Und immerhin wächst unsere Stückzahl schnell. 2011 verkaufte unser Vorgängerunternehmen SonyEricsson 27 Millionen Handys, im Geschäftsjahr 2012 waren es 32 Millionen Stück, und im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 waren es 39 Millionen Stück. Und 2014/2014 verkaufen wir 50 Millionen Stück.

Auch HTC und LG aus Taiwan oder auch Huawei und ZTE aus China sowie Nokia liegen aber vor Ihnen.

Suzuki Das ist global unvermeidbar, weil wir in China und den USA sowie einigen anderen Regionen erst jetzt zunehmend Präsenz zeigen. In Europa und speziell Deutschland liegen wir aber auf Platz drei. Jedes elfte Smartphone in Deutschland kommt momentan von uns.

Ist Deutschland ein spezieller Markt?

Suzuki Die Deutschen sind besonders qualitätsbewusst. Sie lieben gut durchdachte Technik mit schickem Design. Darum führt ein Erfolg in Deutschland auch zu mehr Stärke in vielen anderen Märkten. So haben wir auch in vielen Ländern Osteuropas den zweiten oder dritten Platz erobert. Und in den USA gewinnen wir neues Geschäft dank unserer Partnerschaft mit T-Mobile USA, dem US-Ableger der Telekom.

Ihr Spitzengerät Xperia Z2 kostet mit fast 600 Euro nicht viel weniger als ein iPhone und wird von Ihnen stark beworben. Ist das der richtige Weg, um Marktanteile zu gewinnen?

Suzuki Die Kunden orientieren sich nach oben und nicht nach unten. Und sie kaufen auch immer häufiger sehr hochwertige Smartphones. Immerhin ist es für viele Menschen das am häufigsten genutzte Konsumgut. Darum konzentrieren wir uns auf das obere Marktsegment.

Wie passt es zum gewollten Edelimage, dass Ihre Smartphones teilweise unter Wasser zu nutzen sind?

Suzuki Nur der Kundennutzen zählt. Und da ist zwar klar, dass unsere Smartphones nicht überwiegend am Strand genutzt werden, aber die Kunden sind froh, dass die Geräte auch eine Bergwanderung oder einen Tag am Meer überstehen.

Wie wichtig werden neben Smartphones andere mobile Endgegeräte für den Markt?

Suzuki Tablet-PC liegen stark im Trend. Aber auch kleine Utensilien wie unsere Smart-Watch entwickeln sich zu Rennern. Mit der Funktechnik Bluetooth ist es mit dem Smartphone verbunden - unter anderem ideal, um Kurznachrichten und andere Inhalte schnell zu sehen. Es gibt mittlerweile fast 400 Apps für die Smart-Watch.

REINHARD KOWALEWSKY FÜHRTE DAS GESPRÄCH. LANGFASSUNG BEI WWW.RP-ONLINE.DE/WIRTSCHAFT

(RP)
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