Die stattliche Zahl hat im letzten Jahr alle überrascht - die Kreis-Spitze, die Runde der Bürgermeister, die Wirtschaftsförderer in den Städten und Gemeinden, selbstverständlich auch die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, bei der die einzelnen Anfragen aufgelaufen waren: 119 Anfragen nach Gewerbeflächen, nach Gewerbe-Immobilien, nach Verkaufsflächen für den Einzel- und Großhandel waren es, die in den zwölf Monaten des alten Jahres an der Hoffmannallee angekommen waren. Und fragt man Nathalie Tekath-Kochs heute, die Leiterin Grundstücksmanagement bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, nach dem aktuellen Stand, dann bekommt man die Antwort geboten: „Wir denken, dass die Rekordzahl des alten Jahres in 2022 noch verbessert werden dürfte. Exakt 100 Anfragen kleinerer und größerer Art gab es bis zu den Sommerferien", so war zu hören. Könne man diese Entwicklung fortschreiben, dann käme man wohl zur Rekordmarke 140.
Es mache wenig Sinn, so Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, einmal mehr das Klagelied über fehlende Gewerbeflächen an kreisweit nahezu allen Standorten anzustimmen. Fest stehe, es seien tolle Chancen gegeben - und leider auch verschenkt worden - in Ermangelung vorhandenen Gewerbegrunds.
Selbstverständlich seien es wieder die Anfragen diverser Logistiker gewesen, die vom Paket-Verteilzentrum von 30.000 Quadratmetern bis zu Hallen von 60.000 bis 100.000 Quadratmetern und mehr „träumten". Ein internationales Handelsunternehmen aus dem Lebensmittelsektor suchte 100.000 Quadratmeter für das neue Distributionszentrum. 70.000 Quadratmeter waren gesucht für die Fertigung von Beton-Fertigteilen und gar 250.000 Quadratmeter für einen Saatgut-Hersteller aus dem Ausland. Kurzum: Den Flächenwünschen waren nach oben keine Grenzen gesetzt. Am 8. August schloss die aktuelle Liste mit einer Anfrage nach 150.000 Quadratmetern Fläche zur Errichtung eines Wärmepumpen-Warmwasserspeichers - die Eintragung bekam die Ziffer 100 fürs laufende Jahr.
Schon heute jedenfalls, wenige Tage vor der 2022er Expo Real in München, darf man fürs Kreisgebiet nachweislich behaupten: Der Immobilienmarkt bleibt nach wie vor in Bewegung.