Zucker besteht hauptsächlich aus Saccharose, umgangssprachlich auch Kristallzucker genannt. Bei der Herstellung von Rübenzucker werden die Rüben zerkleinert und dann in Extraktionstürmen mit heißem Wasser versetzt. Dadurch wird der enthaltene Zucker herausgelöst, sodass Rohsaft entsteht. Durch Verdampfung wird so lange Wasser entzogen, bis der Zuckergehalt ungefähr 75 Prozent beträgt und ein goldbrauner zähflüssiger Dicksaft entstanden ist. Mithilfe von Impfkristallen geschieht die Kristallisation. Durch Zentrifugen wird anschließend die Melasse von den Kristallen getrennt. Der gesamte Prozess des Kochens, Pressens und Behandelns nennt sich in der Zuckerherstellung Aufbereitung. Je häufiger Zucker aufbereitet wird, desto heller wird er. Zunächst entsteht brauner Zucker, doch mit jeder Aufbereitung werden immer mehr Sirupreste entfernt, bis der Zucker schließlich weiß ist.
Brauner Zucker ist somit eine Art Zwischenprodukt. Er schmeckt etwas malziger und leicht nach Karamell. Dadurch, dass in braunem Zucker mehr Wasser enthalten ist, verdirbt er schneller als die weiße Variante. Einen gesundheitlichen Vorteil bietet er allerdings nicht. Es ist zwar möglich, dass er noch Spuren von Mineralstoffen enthält, diese sind aber zu gering, um ihn als gesünder einzustufen als weißen Zucker.
Die Herstellung von Rohrzucker verläuft anders als die von Rübenzucker. Das Rohr wird in Zuckerrohrmühlen verarbeitet. Dabei wird der Saft aus dem Gras gepresst, wobei das Restprodukt Bagasse entsteht, welches als Festbrennstoff genutzt werden kann. Im Gegensatz zur sirupartigen Melasse hat Bagasse eine faserige Konsistenz. Der gewonnene Saft wird abgeleitet und Schwebestoffe daraus entfernt. Durch diese Reinigung des Saftes hat Rohrzucker oft eine braune Farbe. Nachdem der Saft aus den Zuckerrohren gewonnen ist, gleicht der Produktionsprozess von Rohrzucker dem der Rübenzuckerherstellung.