Wie ist die politische Karriere von Yvonne Gebauer verlaufen?
Bereits seit 1982 ist Yvonne Gebauer Mitglied der FDP. Zum Zeitpunkt des Beitritts war sie erst 16 Jahre alt und Schülerin am Gymnasium. Seit 2015 ist die Politikerin dazu Vorsitzende der FDP Köln. Außerdem ist Yvonne Gebauer Mitglied im Bezirksvorstand Köln und seit 2016 Mitglied im Landesvorstand in NRW. Von 1999 bis 2004 war sie sogenannte sachkundige Einwohnerin der Stadt Köln und von 2004 bis 2012 Mitglied des Rates sowie bildungspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion in Köln, wo sie auch zusammen mit ihrem Ehemann lebt. Von 2012 bis 2017 war die Politikerin zudem als Sprecherin für Schule und Weiterbildung der Landtagsfraktion der FDP aktiv.
Seit der Wahl im Mai 2012 ist Yvonne Gebauer bereits Abgebordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen. Schon bei den NRW-Landtagswahlen im Jahr 2010 war sie im Wahlkreis Köln V als Direktkandidatin angetreten, konnte aber zu dem Zeitpunkt noch nicht in den NRW-Landtag einziehen. 2012 erhielt sie 5,3 Prozent der Erststimmen und kam über den Listenplatz 12 in den Landtag. Auch 2017 errang sie über die FDP-Landesliste ein Mandat, dieses Mal für den Wahlkreis Köln IV mit insgesamt 8,3 Prozent der Erststimmen.
Was sind politische Ziele von Yvonne Gebauer?
Yvonne Gebauer hat sich als Bildungsministerin wenig Freunde bei den Aktivisten von „Fridays For Future“ gemacht, da sie die Schüler dazu aufforderte, ihre Demonstrationszeiten doch bitte auf den Nachmittag beziehungsweise auf das Wochenende zu verlegen. So sagte sie der Tageszeitung „Die Welt“ 2019: „Das Demonstrationsrecht kann problemlos auch außerhalb der Schulzeit ausgeübt werden. Vorsätzliche Schulpflichtverletzungen sind also überhaupt nicht notwendig.“ Weiter führte sie aus: „Aber als zuständige Schulministerin muss ich auf die Einhaltung der Schulpflicht bestehen. Sie ist ein hohes Gut, das vielen Kindern auf dieser Welt leider nicht zur Verfügung steht. Die Schulpflicht sorgt dafür, dass jedes Kind in Deutschland völlig unabhängig von seiner Herkunft in den Genuss einer guten Schulbildung kommt. Das ist ein Privileg.“
In Yvonne Gebauers Amtszeit fällt auch die Rückkehr von der G8-Regelung zum neunjährigen Abitur. Als Bildungsministerin kassierte sie zudem teilweise die von der rot-grünen Koalition durchgesetzten Inklusionspläne, die eine möglichst weitgehende Integration von jungen Menschen mit Behinderungen in die Regelschulen vorsah. Unter Yvonne Gebauer steht nun wieder die Stärkung der Förderschulen im Fokus. Beide Standpunkte brachten ihr große Unterstützung, aber auch harsche Kritik ein. Auch bei ihrer Corona-Strategie sah sich Yvonne Gebauer von Teilen der Medien und der politischen Gegner Kritik ausgesetzt. Politiker des liberalen und eher konservativen Spektrums lobten die Schulministerin jedoch für ihre Forderung nach einer möglichst weitgehenden Beibehaltung des Präsenz-Unterrichts und ihrer Absage an Wechsel- und Distanzunterricht.
Um einen Dialog bemüht, wandte sie sich in einem offenen Brief im Dezember 2020 direkt an die Eltern der betroffenen Schüler. Sie betonte darin die Grundüberzeugung der Landesregierung von NRW, dass Präsenzunterricht gerade für die jüngeren Schüler von grundlegender Bedeutung sei. So schrieb sie: „In diesen verschiedenen Abwägungsprozessen hat die weitgehende Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts gerade für die jüngeren Kinder, für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung sowie für jene, die in diesem Schuljahr vor Abschlussprüfungen stehen, oberste Priorität für die Landesregierung. Denn aus den Erfahrungen des eingeschränkten Präsenzunterrichts im Frühjahr wissen wir, was es für Kinder und Jugendliche bedeutet, wenn sie nicht täglich zur Schule gehen können – sowohl sozial als auch für den Lernerfolg.“
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