Wozu gibt es Schaltjahre?
Ein Jahr ist die Zeit, die die Erde braucht, um einmal die Sonne zu umkreisen. Kalendarisch wird ein Jahr mit 365 Tagen angegeben. In Wahrheit braucht die Erde für eine komplette Umrundung der Sonne allerdings exakt 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Aufgerundet also sechs Stunden mehr als nur die 365 Tage. Würde man diese zusätzliche Zeit überhaupt nicht beachten, dann würde sich die Zeit nach nur vier Jahren um ein Tag verschieben, nach hundert Jahren schon um einen ganzen Monat und nach sechshundert Jahren sogar um ein halbes Jahr.
Das hätte zur Folge, dass sich die Jahreszeiten verschieben würden und im Juni auf der Nordhalbkugel plötzlich tiefster Winter herrschen würde. Um die Verschiebung der Jahreszeiten zu vermeiden, wird alle vier Jahre ein zusätzlicher Tag im Kalender eingeschoben, sodass der Kalender wieder mit der natürlichen Erdbewegung übereinstimmt.
Wie ist das Konzept vom Schaltjahr entstanden?
Bei der Berechnung der Zeit haben sich die Menschen von jeher nach dem Sonnen- und Mondzyklus gerichtet. Ein Tag besteht demnach aus 24 Stunden. Das ist die Zeiteinheit, die die Erde braucht, um sich einmal um ihre eigene Achse zu drehen. Ein Jahr besteht aus zwölf Monaten oder 365 Tagen. Das ist die Zeit, die die Erde braucht, um die Sonne zu umkreisen.
Doch bereits die alten Römer stellten fest, dass ihr Kalender, der im Übrigen nur 355 Tage hatte, zu kurz war und dass dadurch die Jahreszeiten durcheinanderkamen. Es war der römische Staatsmann Gaius Julius Caeser, der im Jahr 45 vor Christus den altrömischen Kalender reformierte und den sogenannten julianischen Kalender einführte, in dem erstmalig auch ein Schaltjahr alle vier Jahre berücksichtigt wurde.
Seitdem besteht das Jahr aus 365 Tagen und allen vier Jahren 366 Tagen. Im 16. Jahrhundert wurde der bis dahin geltende julianische Kalender astronomisch verbessert und erneut reformiert und durch den bis heute gültigen gregorianischen Kalender ersetzt. Zwischen beiden Kalendern besteht eine Differenz von rund 13 Tagen. In einigen Kirchen wird weiterhin der julianische Kalender als Grundlage der Zeitrechnung genutzt, was dazu führt, dass einige Glaubensgemeinschaften wie etwa viele orthodoxe Kirchen, die nach wie vor ihre Festtage nach dem julianischen Kalender ausrichten, ihr Weihnachtsfest beispielsweise nach julianischem Kalender zwar am 25. Dezember feiern, der aber nach dem international gültigen gregorianischen Kalender erst am 7. Januar stattfindet.
Wie kann man das nächste Schaltjahr berechnen?
Grundsätzlich gilt, dass alle vier Jahre ein Schaltjahr ist. Doch da die Erde für die Umkreisung der Sonne nicht ganz genau 365 und sechs Stunden braucht, sondern 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden kommt es dazu, dass pro Jahr elf Minuten und 14 Sekunden zu viel berechnet werden. Um diese kleine Differenz auszugleichen, gibt es zwei Regeln, um ein Schaltjahr zu berechnen: Jahre, die sich durch 100 teilen lassen, sind keine Schaltjahre, wenn diese aber durch 400 teilbar sind, dann ist es dennoch ein Schaltjahr. So kommt es dazu, dass das Jahr 2100, das nach dem Vorgänger-Schaltjahr 2096 regulär ein Schaltjahr sein sollte, keines ist, da es sich zwar durch 100 teilen lässt, aber nicht durch 400.
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