Ruhrfestspiele 2023: Aktuelle News und Infos zum Theaterfestival

Ruhrfestspiele 2023: Aktuelle News und Infos zum Theaterfestival

Foto: Arno Declair

Ruhrfestspiele

Was sind die Ruhrfestspiele?

Wo finden die Ruhrfestspiele statt?

Wann sind die Ruhrfestspiele?

„Kultur ist tägliche Daseinsfürsorge“
„Kultur ist tägliche Daseinsfürsorge“

Personalie in Wülfrath„Kultur ist tägliche Daseinsfürsorge“

Lars Mader ist der neue Kulturmanager der Stadt. Er wird an der Umsetzung des Kulturentwicklungsplans arbeiten und hat viel vor. Dabei geht es vor allem um die Vernetzung der Akteure – auch innerhalb des Kreises.

Ruhrfestspiele gut besucht – politische Themen auch 2024 geplant
Ruhrfestspiele gut besucht – politische Themen auch 2024 geplant

Nach Corona-FlauteRuhrfestspiele gut besucht – politische Themen auch 2024 geplant

Die vom DGB mitfinanzierten Ruhrfestspiele bieten alljährlich eine Mischung aus Spitzenkunst mit bekannten Stars und Unterhaltung für die Familie. Nachdem die Maskenpflicht für 2023 weggefallen ist, verzeichneten die Organisatoren deutlich mehr Besucher.

Theater aus der Perspektive der Opfer von Hanau
Theater aus der Perspektive der Opfer von Hanau

Bewegende Uraufführung bei den RuhrfestspielenTheater aus der Perspektive der Opfer von Hanau

Ein Stück, das von Recklinghausen nach Münster, Oberhausen und Berlin wandert, macht die rechtsextremen Morde von Hanau zum Thema.

Grevenbroicher ist Polizist in Spanien und auf Streife im Ruhrgebiet
Grevenbroicher ist Polizist in Spanien und auf Streife im Ruhrgebiet

Europa-Austausch bei der PolizeiGrevenbroicher ist Polizist in Spanien und auf Streife im Ruhrgebiet

Der gebürtige Schlossstädter Roberto Garcia Alvarez arbeitet bei der Policía Nacional im Norden Spaniens. Jetzt hat er an einem Austauschprogramm der Polizei teilgenommen – und war auf Streife im Ruhrgebiet. Auch in Grevenbroich ist er regelmäßig zu Besuch.

Szenische Lesung mit zarter Übertreibung
Szenische Lesung mit zarter Übertreibung

„Der Gang vor die Hunde“ nach der Urfassung von Kästner im Forum LeverkusenSzenische Lesung mit zarter Übertreibung

Das Gastspiel „Der Gang vor die Hunde“ nach der Urfassung von Erich Kästners „Fabian“ mit Martin Brambach im Forum hätte akustisch gerne besser ausgearbeitet sein können, dafür im szenischen Teil weniger grotesk übertrieben.

„Das weite Land“ bleibt schwarz und leer
„Das weite Land“ bleibt schwarz und leer

Premiere in Bochum„Das weite Land“ bleibt schwarz und leer

Arthur Schnitzlers Tragikomödie trumpft bei der Ruhrtriennale mit großem Schauspiel auf, ist in der Jahrhunderthalle Bochum aber fehl am Platz.

Einblicke in die Schreibwerkstatt
Einblicke in die Schreibwerkstatt

Lesung von Sharon Dodua OtooEinblicke in die Schreibwerkstatt

Sharon Dodua Otoo stellte im K21 ihren Debüt-Roman „Adas Raum“ vor.

Matthes macht Lust auf Schiller
Matthes macht Lust auf Schiller

Lesung in KrefeldMatthes macht Lust auf Schiller

Mit seinem Balladenabend im Krefeld Pavillon begeisterte der Schauspieler Ulrich Matthes für die Dichtkunst. Zu vielen Texten hatte er etwas zu erzählen. Hinter „Die Hoffnung“ steckt eine Gänsehaut-Geschichte.

Spielfilm-Vision über Europa als Stream
Spielfilm-Vision über Europa als Stream

Krefelder ProduktionSpielfilm-Vision über Europa als Stream

Die Krefelder Multimedia-Künstlergruppe sputnic zeigt ihr Video „Western Dreams and Eastern Promises“ im Rahmen der Ruhrfestspiele als kostenloses Video on demand.

Ruhrfestspiele zeigen Haltung
Ruhrfestspiele zeigen Haltung

Stars beim Theaterfestival in RecklinghausenRuhrfestspiele zeigen Haltung

Service · Nach zwei Corona-Jahren ist das Theaterfestival von Mai bis Juni wieder live zu erleben — mit politischem Statement, großen Namen und Musikacts wie Element of Crime.

Comedy Arts – eine Herzensangelegenheit
Comedy Arts – eine Herzensangelegenheit

Humorkunst in MoersComedy Arts – eine Herzensangelegenheit

Carsten Weiss ist neuer künstlerischer Leiter des Comedy Arts Festivals in Moers. Der gebürtige Moerser ist Nachfolger von Betti Ixkes. Sein Programmkonzept überzeugte die Veranstalter des ältesten deutschen Humorfestivals.

Vorträge über Literatur im Exil
Vorträge über Literatur im Exil

Leseabende der VHS mit Siegfried Zilske in RheinbergVorträge über Literatur im Exil

Siegried Zilske setzt VHS-Reihe im Rheinberger Stadthaus an fünf Lese-Abenden fort. Der ehemalige Leiter des Kamp-Lintforter Gymnasiums befasst sich diesmal unter anderem mit Heinrich Heine, der Familie Mann und Vicki Baum.

Ruhrgebiet trifft Ruhrort im Kreativquartier
Ruhrgebiet trifft Ruhrort im Kreativquartier

Ausstellungen in DuisburgRuhrgebiet trifft Ruhrort im Kreativquartier

Ein Veranstaltungsprojekt mit drei Künstlern an zwei Orten: so lässt sich „Ein Traum in bunt“ formalreduziert beschreiben. Etwas näher betrachtet, besteht das Projekt aus zwei Ausstellungen dreier Künstler, in denen Fotos, Texte und Skizzen gezeigt werden, und einer Lesung.

Markus Türk legt neues Solo-Album vor
Markus Türk legt neues Solo-Album vor

Jazztrompeter aus GrefrathMarkus Türk legt neues Solo-Album vor

Im Sommer 2020 kam der Jazztrompeter Markus Türk auf die Idee, eine Solo-CD aufzunehmen. Alle Stücke hat er selbst eingespielt – mit Gitarre und Bass, Tuba, Posaune, Schlagzeug und natürlich Trompete.

Mit Salto zum „Sacre“
Mit Salto zum „Sacre“

RuhrfestspieleMit Salto zum „Sacre“

Der „Circa Contemporary Circus“ aus Australien gastiert erstmals bei den Ruhrfestspielen. Wie gut die Artisten sind, merkte man sogar am Monitor.

Jubiläumsausgabe der Ruhrfestspiele eröffnet
Jubiläumsausgabe der Ruhrfestspiele eröffnet

TheaterfestivalJubiläumsausgabe der Ruhrfestspiele eröffnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht einfühlsam über die schwere Situation der Künstler in Corona-Zeiten. Das Theaterfestival findet trotz Pandemie statt, wenn auch momentan nur digital. Zur Eröffnung gab es modernes No-Theater aus Frankreich.

Corona treibt renommierte NRW-Festivals in den digitalen Raum
Corona treibt renommierte NRW-Festivals in den digitalen Raum

Theater und SchauspielCorona treibt renommierte NRW-Festivals in den digitalen Raum

Die verschärften Schutzauflagen angesichts der steigenden Corona-Neuinfektionszahlen treffen die Theaterfestivals in NRW hart. Einige werden abgesagt, andere verschoben. Wieder andere überlegen sich kreative Lösungen. Ein Überblick.

Die Bühne kommt auch ins Wohnzimmer
Die Bühne kommt auch ins Wohnzimmer

RuhrfestspieleDie Bühne kommt auch ins Wohnzimmer

Das Festival findet zum 75. Mal statt. Die Veranstalter  versuchen sich zum Jubiläum an einem hybriden Programm in einer schwierigen Situation. Es gibt Theater, Tanz, Musik und Literatur – ein Überblick über das Angebot.

NRW-Ministerin will Künstler besser absichern
NRW-Ministerin will Künstler besser absichern

Nach Corona-PandemieNRW-Ministerin will Künstler besser absichern

Vor allem freie Künstler sind durch die Pandemie in Not geraten. Kultusministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen will ihre Absicherung vorantreiben. Sie hält am höheren Kulturetat fest und hofft, dass Theaterfestivals im Sommer stattfinden.

Manifesta 2026 kommt ins Ruhrgebiet

Manifesta 2026 kommt ins RuhrgebietManifesta 2026 kommt ins Ruhrgebiet

Die renommierte europäische Wanderausstellung wird in sechs Jahren auf Städte im Ruhrgebiet verteilt stattfinden. Das Thema: die Auswirkungen der Globalisierung.

Intendantin will einzelne Projekte der Ruhrtriennale retten
Intendantin will einzelne Projekte der Ruhrtriennale retten

Streit um kulturpolitische EntscheidungIntendantin will einzelne Projekte der Ruhrtriennale retten

Schon lange kriselte es zwischen Politik und Festival. Erreichen jetzt die Streitereien ein neues Niveau? Manche glauben, der Aufsichtsrat habe die Intendant zum Ende ihrer Arbeit schnell abservieren wollen.

Machtfragen bei den Ruhrfestspielen
Machtfragen bei den Ruhrfestspielen

FestivalvorschauMachtfragen bei den Ruhrfestspielen

Die zweite Ausgabe des Festivals in Recklinghausen unter Olaf Kröck beschäftigt sich mit „Macht und Mitgefühl“. Stars wie Lars Eidinger und Sophie Rois kommen.

„Das Cholerische liegt mir nicht“
„Das Cholerische liegt mir nicht“

Interview mit Frank Werneke„Das Cholerische liegt mir nicht“

Am Dienstag wählt der Verdi-Bundeskongress in Leipzig den Ostwestfalen zum neuen Bundesvorsitzenden. Ein Gespräch über Stinkefinger, Juso-Wohngemeinschaften und Schlangengruben.

Musik-Lesung mit Hüller und Hauschka

RuhrfestspieleMusik-Lesung mit Hüller und Hauschka

Die Schauspielerin las, der Pianist improvisierte dazu. Eine Weltpremiere in Recklinghausen.

Apokalypse im Herrenzimmer
Apokalypse im Herrenzimmer

„Heerlager der Heiligen“Apokalypse im Herrenzimmer

Zum Auftakt der Ruhrfestspiele gab es die Uraufführung eines Textes, auf den die Neue Rechte sich bezieht.

Wie entstanden die Ruhrfestspiele?

Als im kalten Nachkriegswinter 1946/47 die Hamburger Theater von der Schließung bedroht waren, weil ihnen die Heizmittel fehlten, fuhren der Verwaltungsdirektor der Hamburger Theater Otto Burrmeister und der Betriebsratsvorsitzende der Hamburgischen Staatsoper Karl Rosengart ins Ruhrgebiet. Bereits von der A2 aus sahen sie die Schlote der Zeche König Ludwig 4/5 in Recklinghausen und baten die Bergleute dort um Kohle. An den Besatzungsmächten vorbei luden die Kumpel die LKW voll und sorgten so für warme Theater in Hamburg.

Beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Bergleute bedankten sich die Hamburger im folgenden Sommer mit einem Gastspiel. Vom 28. Juni bis zum 2. Juli wurden zwei Stücke von Tschechow und jeweils eins von Tolstoi, von Horváth und Donizetti sowie „Figaros Hochzeit“ von Mozart gespielt. Das war die Geburtsstunde der Ruhrfestspiele.

Im Folgejahr fanden die Ruhrfestspiele in Europa und der Welt Beachtung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Stadt Recklinghausen gründeten 1948 die „Gesellschaft zur Durchführung der Ruhr-Festspiele mbH“. Künstlerischer Leiter war Otto Burrmeister, Kulturreferent des DGB Düsseldorf und ehemaliger Verwaltungsdirektor des Schauspielhauses in Hamburg.

Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Ruhrfestspiele in Recklinghausen weiter. Was als Fünf-Tage-Ereignis am Samstag, dem 28. Juni 1947, im Städtischen Saalbau begann, wuchs schnell zu einem mehrwöchigen Programm an, unter anderem in Spielstätten wie dem Theater im Depot, dem Odeon-Theater an der Breiten Straße, dem eigens erbauten Festspielhaus, dem Theater Marl sowie Zelten und Orten unter freiem Himmel.

1951 standen neben Theaterstücken erstmals auch Konzerte, Tanz sowie ein Kindermarionettentheater auf dem Spielplan. 1960 wurde der erste Spatenstich für das Festspielhaus getätigt. Vier Jahre später war das Gebäude fertiggestellt und bot Raum für Theater, Musik und Film.

1991 begann mit Intendant Hansgünther Heyme eine neue Ära, er machte die Ruhrfestspiele zum Europäischen Festival. Trotz der Neukonzeption blieben die Ruhrfestspiele als einziges „politisches Festival“ in Deutschland den alten Grundsätzen verbunden. 2004 wurde Frank Castorf, Intendant der Berliner Volksbühne, neuer Festivalleiter und bereits ein Jahr später von Frank Hoffmann abgelöst. Dieser nahm 2018 nach 14 Jahren Abschied von den Ruhrfestspielen, seine Aufgaben übernahm Olaf Kröck.

Mit welchen Themen setzen sich die Ruhrfestspiele auseinander?

Die Ruhrfestspiele drehen sich um das kulturelle und politische Weltgeschehen. Als die Hamburger Theater im Nachkriegswinter vor der Schließung standen, konnten sie dank der Kohle aus Recklinghausen und der Solidarität der Bergleute trotzdem spielen. Die ersten Ruhrfestspiele entstanden im Folgejahr aus Dankbarkeit für die spontane Hilfe. Über die Jahrzehnte spielte daher Solidarität die größte Rolle, aber auch Arbeiter- und Freiheitsbewegungen sowie die Kooperation mit jungen Menschen in der Region und der Welt sind bis heute wichtige Themen.

Partizipation begleitet die Solidarität auch auf der Bühne, denn die Zuschauer werden Teil der Projekte. Schon 1974 wagte Hansgünther Heyme während Shakespeares „Macbeth“ etwas damals noch Besonderes und setzte 200 Zuschauer auf die Bühne. Seit einigen Jahren rückt auch eine Theaterkunst in den Fokus, bei der die Menschen der Region Teil einer Produktion werden.

Politisch wuchs der internationale Gedanke bereits in den 1950er Jahren und als die Eigeninszenierung der „Iphigenie auf Tauris“ 1957 vom Auswärtigen Amt in viele europäische Länder gesandt wurde, entwickelten sich die Ruhrfestspiele zu einem vollends internationalen Festival. In den 1990er und 2000er Jahren folgten immer mehr Kooperationen mit Theatern in aller Welt. Seitdem sind internationale Größen des Welttheaters, des Schauspiels, der Musik und Literatur regelmäßig zu Gast in Recklinghausen.