Woher kommt das RS-Virus?
Der Erreger des Respiratorischen Synzytial-Virus stammt aus der Familie der Paramyxoviren, zu denen auch die Masern- und Mumpserreger zählen. Das Virus tritt weltweit auf und wird durch eine Tröpfchen-Infektion oder Schmier-Infektion übertragen, zum Beispiel wenn eine erkrankte Person hustet oder niest. Laut Robert-Koch-Institut überlebt das RS-Virus auf Kunststoffoberflächen mehrere Stunden, auf Papierhandtüchern circa 45 Minuten und auf der Haut rund 20 Minuten.
Die Hauptzeit der RSV-Infektion liegt wie bei anderen Erkältungskrankheiten in der Zeit zwischen November und April. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis acht Tagen, der Durchschnittswert beträgt fünf Tage. Erkrankte können das Virus schon weiter tragen, bevor sie Symptome zeigen.
Wie gefährlich ist das RS-Virus für Kinder?
Bei Erwachsenen ist das RS-Virus eigentlich kaum gefährlich, es ähnelt hier eher einem Schnupfen. Für Babys und Kleinkinder sind die Risiken indes größer, da sie noch keine ausreichende Immunität besitzen können, hier kann es auch zu schwereren Verläufen kommen. Es kann bei sehr kleinen Kindern zu Problemen kommen, im Extremfall auch zu einem Atemversagen, sodass künstlich beatmet werden muss.
RSV-Infektionen sind die häufigste Ursache von Erkrankungen des unteren Atemtraktes bei Säuglingen und Kleinkindern. Laut Gesundheitsamt Kiel haben innerhalb des ersten Lebensjahres 50 bis 70 Prozent und bis zum Ende des zweiten Lebensjahres nahezu alle Kinder mindestens eine Infektion mit RSV durchgemacht. Eine langfristige Immunität besteht bei Kindern nicht, deshalb sind Reinfektionen möglich.
Kinderärzte und -kliniken haben im Winter 21/22 ein erhöhtes Infektionsgeschehen registriert. 2020 fiel die RSV-Welle hingegen wegen der Corona-Maßnahmen fast vollständig aus. Bereits im September 2021 machte das Robert-Koch-Institut in seinem Epidemologischen Bulletin darauf aufmerksam, dass es einen starken Anstieg bei den Krankenhaus-Einweisungen wegen RSV bei Ein- bis Vierjährigen gab. Bei älteren Kindern und Erwachsenen verläuft eine Infektion hingegen meist völlig harmlos. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann dies jedoch anders aussehen, und das liegt an der Empfindlichkeit der noch sehr jungen und "unreifen" Lunge.
Das RS-Virus dockt hier von den oberen an die unteren Atemwege an und löst krampfartigen Husten aus. Die Bronchialschleimhaut schwillt dann häufig an, und eine vermehrte Schleimbildung erschwert bei den Kindern das Atmen. Im schlimmsten Fall kann es zu einer schweren Lungenentzündung kommen, deren Behandlung stationär im Krankenhaus vorgenommen wird. Die betroffenen Kinder leiden unter rasselndem, beschleunigtem Atem, Atemnot, aber oft auch unter Bauchschmerzen und verhalten sich apathisch. Sollten diese Symptome in Kombination auftreten, ist der Arztbesuch unumgänglich.
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