Wie alt ist Rezo? Wo kommt er her?
Gesichterte Informationen über das Privatleben des YouTubers gibt es so gut wie gar nicht. Rezo - gesprochen Rizo - ist nur unter seinem Künstlernamen bekannt. Wie er wirklich heißt, weiß man nicht. Dem Nachrichtenmagazin Spiegel verriet er in einem Interview, dass er am 14. August 1992 in Wuppertal auf die Welt kam. Er komme aus einer Pastorenfamilie und habe in seiner Kindheit unter Mobbing gelitten. Geholfen habe ihm damals die Musik, das Talent will er von seinem Vater geerbt haben. Er spielt Gitarre und war in seiner Jugend in mehreren Metal-Bands aktiv.
Rezo hat an der Technischen Universität Dortmund Informatik studiert, wobei er zwischenzeitlich durch ein Stipendium mittelständischer Unternehmen gefördert wurde. 2013 machte er den Bachelor, 2017 bekam er den Master of Science verliehen. Seine Abschlussarbeit beschäftigte sich mit der Graphentheorie.
Rezo sagt, dass er vegan lebt und keine Rauschmittel zu sich nimmt. Er hat bei öffentlichen Auftritten mit Stottern zu kämpfen, das verriet er in einem Interview mit dem Kinder-Nachrichtenmagazin Dein Spiegel.
Was macht Rezo?
Seit 2018 wohnt der YouTuber in Aachen. Dort arbeitet er als digitaler Unterhaltungskünstler. Auf YouTube hat er zwei Kanäle. Den Kanal "Rezo" gründete er 2015, um vor allem Musikvideos und Mash-Ups hochzuladen. Unterstützung bei seiner Karriere auf der digitalen Unterhaltungsplattform erhielt er von anderen YouTube-Stars wie Julien Bam. 2018 folgte der Kanal "Rezo ja lol ey". Den wollte der Entertainer für Themen fernab der Musik nutzen. Beide Kanäle haben jeweils weit mehr als eine Million Follower.
Seit Oktober 2019 hat Rezo seine eigene Kolumne im Wochenmagazin „Die Zeit“, die unter dem Titel "Rezo stört" alle zwei Wochen erscheint. Der YouTuber verdient Geld mit Produktplatzierungen in seinen Videos sowie Werbeschaltungen. Darüber hinaus hat er einen eigenen Online-Shop und seit 2019 mehrere Start-ups.
Wie wurde Rezo bekannt?
Als YouTuber hatte Rezo seinen "Durchbruch" mit einer Rap-Parodie auf den Song des YouTubers ApoRed "Every Saturday". Der breiten Masse wurde der Influencer aber erst mit dem YouTube-Video "Die Zerstörung der CDU" bekannt, das er vor der Europawahl 2019 veröffentlichte. In dem Video kritisierte er die Sozial- und Klimapolitik der Unionsparteien. Die CDU ignoriere den wissenschaftlichen Konsens den Klimawandel betreffend, zerstöre so die Zukunft des Planeten und habe die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich einfach ignoriert, so die Kernbotschaft. Am Ende des Videos rief er seine Follower auf, weder CDU oder CSU, noch SPD und erst recht nicht die AfD zu wählen. Als Beleg für seine Aussagen im Video hängte er ein 13-seitiges Quellenverzeichnis an.
Das Video wurde auf YouTube mehr als 17 Millionen Mal angeklickt, die Resonanz in der Presse war groß. Die CDU warf dem YouTuber eine Vermischung von Pseudofakten vor. Der CDU-Politiker Philipp Amthor bereitete auf Wunsch seiner Partei ein eigenes Antwort-Video vor, das allerdings nicht gezeigt wurde. Stattdessen veröffentlichte die Partei ein PDF als offenen Brief. Von der Wissenschaft gab es Lob für Rezos Ausführungen und die Art der Ansprache, die er in seinem Video gebrauchte.
Bereits zuvor hatte sich der YouTuber, dessen Markenzeichen die blauen Haare sind, politisch geäußert. Anfang 2019 veröffentliche er mehrere Videos, in denen er sich gegen die Urheberrechtsreform der EU positionierte.
Nach dem Video "Die Zerstörung der CDU" war noch nicht Schluss; es folgte das Video "Ein Statement von 70+ YouTubern", in denen unter anderem LeFloid, Dagi Bee und Julien Bam Rezos Ansichten bekräftigten. Und Rezo kritisiert weiter: Im Juni 2019 nahm er sich das Verhältnis zwischen Ernährungsministerin Julia Klöckner und dem Konzern Nestle vor. Er kritisierte Horst Seehofer, nachdem der nach dem rechtsextremen Anschlag von Halle Gamer stärker in den Blick nehmen wollte. Außerdem kritisierte er wiederholt Pressevertreter, die sich auch nicht immer bedingungslos positiv über ihn und seine Videos geäußert hatten.
Am 31. Mai 2020 veröffentlichte Rezo das Video "Die Zerstörung der Presse" auf YouTube. In dem fast eine Stunde langen Video sucht er nach Gründen für das sinkende Vertrauen der Deutschen gegenüber der Presse. Dafür machte er nicht den kompletten Presseapparat, sondern einige Journalisten oder Verlagshäuser verantwortlich, die sich nicht an den Pressekodex hielten, zu wenig recherchieren und damit den Boden für Verschwörungstheorien ebnen würden.
Rezos Kritik während der Corona-Pandemie
Im April 2020 veröffentlichte Rezo ein knapp 20 Minuten langes Video zum Thema Schule in der Corona-Pandemie. Darin kritisierte er die geplanten Schulöffnungen. Lehrer, Eltern und Schüler seien durch die Krise ohnehin schon stark belastet, es sei nicht zumutbar, sie jetzt auch noch einer gesundheitlichen Gefährdung auszusetzen. Von Lehrergewerkschaften wurde das Video begrüßt.