Die Zahl der Sternschnuppen ist nicht in jedem Jahr gleich: Denn Swift-Tuttle kommt nach Angaben des Bonner Astronomen Michael Geffert nur rund alle 134 Jahre der Umlaufbahn der Erde nahe - zuletzt 1992 und das nächste Mal 2126.
Perseiden nicht in jedem Jahr gleich intensiv
In Sonnennähe verliert ein Komet bei jedem Umlauf einen Teil seiner Materie. Die Überreste verteilen sich entlang seiner Bahn, etwa so, als verlöre ein LKW beim Fahren Sand von der Ladefläche.
"Der Sternschnuppenschauer kommt dadurch, dass die Erde durch die Flugbahn des Kometen hindurchfliegt", erklärt Astronom Michael Hänel, der das Planetarium in Osnabrück leitet. Der Komet verliere auf seiner Bahn Staubkörner, die dann in der Erdatmosphäre verglühten. Astronomen sprechen von Perseiden, weil die Sternschnuppen dem Sternbild Perseus zu entströmen scheinen.
In dessen Richtung müssen Nachtschwärmer deswegen aber nicht unbedingt schauen: "Die sind am ganzen Himmel zu sehen", sagte Hänel. "Am besten sieht man sie in der zweiten Nachthälfte, weil Europa dann in die Flugrichtung der Erde schaut." Der Effekt: Die Sternschnuppen kommen quasi von vorne. 20 bis 30 Stück pro Stunde können Laien dem Experten zufolge sehen - tatsächlich dürften etwa 60 unterwegs sein.
Regional gibt es allerdings besonders geeignete Stellen: Vor Jahren entdeckte Hänel beispielsweise den kleinen Ort Gülpe im Havelland 70 Kilometer westlich von Berlin als einen der dunkelsten Orte Deutschlands.
Der Naturpark Westhavelland wurde im Februar 2014 von der International Dark Sky Association (IDA) zum ersten deutschen Sternenpark ernannt. Auch die Rhön eignet sich Experten zufolge wegen ihrer relativ dünnen Besiedlung gut zum Sternschnuppen-Beobachten, weil wenig andere Lichter stören.
Laut Überlieferung fand die erste Beobachtung der Perseiden vor rund zwei Jahrtausenden in China statt. Danach folgten Berichte aus Japan und Korea. In Europa wurden die Perseiden das erste Mal im Jahr 811 beobachtet.