Omid Nouripour kam als 13-Jähriger aus dem Iran nach Deutschland und führt seit Januar 2022 gemeinsam mit Ricarda Lang die Partei Bündnis 90/Die Grünen als Vorsitzender an.
Wer ist Omid Nouripour?
Omid Nouripour ist ein deutscher Politiker, der für die Partei Bündnis 90/Die Grünen seit 2006 im Deutschen Bundestag sitzt. Geboren im Iran, migrierte Nouripour als 13-Jähriger mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester nach Frankfurt am Main, absolvierte an der Bettinaschule, einem Gymnasium im Frankfurter Westend, das Abitur, und studierte im Anschluss an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.
Bereits 1996 trat er Bündnis 90/Die Grünen bei, engagierte sich in der Grünen Jugend und stieg bis zum hessischen Landesvorsitzenden der Jungorganisation auf. 2002 wurde Omid Nouripour in den Bundesvorstand der Grünen gewählt und schaffte im Jahr 2006 den Sprung in den Bundestag, wo er über die Landesliste für den ausscheidenden Joschka Fischer nachrückte. Bei der letzten Bundestagswahl im vergangenen Jahr setzte er sich in seinem Wahlkreis Frankfurt am Main II deutlich gegen seine Gegenkandidaten durch und gewann mit 25,6 Prozent der Stimmen das Direktmandat.
Seit Februar 2022 führt er, wie schon seine Vorgänger Robert Habeck und Annalena Baerbock, als Bundesvorsitzender gemeinsam mit Ricarda Lang die Partei Bündnis 90/Die Grünen in einer Doppelspitze an. Omid Nouripour besitzt seit 2002 die doppelte Staatsbürgerschaft, ist Deutsch-Iraner, verheiratet und hat einen Sohn.
Was hat Omid Nouripour studiert?
Sein weiterer Werdegang führte den jungen Nouripour mit Anfang 20 an die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Hier entschied er sich für das Studium der Deutschen Philologie, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft.
Ein Jahr später, 1997, begann er ein Zweitstudium der Soziologie, Philosophie und Volkswirtschaft. 2004 verließ er die Universität ohne Abschluss. Bereits als Schüler und später als Student verdiente er sich etwas Geld mit diversen Aushilfsjobs, etwa im Hotel, als Buchverkäufer, Küchenhilfe, Kellner, Museumswärter und Zeitungsträger.
Später verdiente er sein Geld als freier Mitarbeiter einer großen Frankfurter Tageszeitung und als Mitarbeiter von Europa- und Bundestagsabgeordneten. Die große Politik und den Umgang mit Medien lernte der umtriebige Nouripour also quasi von der Pike auf.
Wie ist die politische Karriere von Omid Nouripour verlaufen?
Im Rückblick kann Omid Nouripour auf eine bislang steile Karriere schauen. Als Abiturient trat er der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei und engagierte sich zunächst in der Grünen Jugend, wo ihm relativ schnell der Aufstieg in den hessischen Landesvorstand gelang.
Von 1999 bis 2003 führte er die hessische Grüne Jugend als Vorsitzender an. Als solcher engagierte sich Nouripour auch bei der Migranteninitiative „ImmiGrün“, einem Bündnis innerhalb der Grünen, in der sich beispielsweise Gastarbeiter und deren Nachkommen politisch einbringen.
Zwischen den Jahren 2002 und 2010 war Omid Nouripour als Sprecher der Bundesgemeinschaft Migranten und Flüchtlinge tätig. Bereits Ende 2002 wurde der Deutsch-Iraner als Beisitzer in den Bundesvorstand der Grünen gewählt und 2004 im Amt bestätigt. 2006, nachdem er über die hessische Landesliste einen Platz im Deutschen Bundestag ergattern konnte und für den scheidenden Abgeordneten Joschka Fischer nachrückte, trat er nicht erneut für den Posten des Beisitzers für den Bundesvorstand an.
Als frisch vereidigter Bundestagsabgeordneter war Omid Nouripour Mitglied im Europaausschuss und von 2008 bis 2009 Mitglied im Haushalts- und Verteidigungsausschuss. Für seine Fraktion übernahm Nouripour von 2009 bis 2013 die Rolle des sicherheitspolitischen Sprechers, ab 2013 ist er außenpolitischer Sprecher für die Grünen-Fraktion.
Des Weiteren hat er einen Sitz im Auswärtigen Ausschuss, der als Kontrollorgan für die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland agiert. Nouripour ist darüber hinaus stellvertretendes Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie im Sportausschuss. Bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 gewann Omid Nouripour das Direktmandat in seinem Wahlkreis Frankfurt am Main II.
Mit der Ernennung von Robert Habeck zum neuen Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie von Annalena Baerbock zur neuen Außenministerin brauchten die Grünen neue Bundesvorsitzende. Die Partei entschied sich erneut für eine Doppelspitze aus Mann und Frau und wählte im Februar 2022 Omid Nouripour und Ricarda Lang in den Bundesvorsitz.
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24.11.2023
Wann wurde Omid Nouripour geboren?
Geboren wurde Omid Nouripour als Sohn zweier Luftfahrtingenieure am 18. Juni 1975 in der iranischen Hauptstadt Teheran. Im August 1988, in den Nachwehen des ersten Golfkriegs, wanderte die Familie schutzsuchend aus ihrer iranischen Heimat aus und ließ sich in Frankfurt am Main nieder. In der hessischen Finanzmetropole hatten die Nouripours bereits in den 1970er-Jahren während eines Urlaubs als Touristen eine Wohnung gekauft. Die Familie verließ ihre iranische Heimat vor dem 14. Geburtstag von Omid Nouripour, da der Sohn aufgrund des noch laufenden Golfkriegs das Land sonst nicht mehr hätte verlassen dürfen. Darüber hinaus war ein Onkel Nouripours bereits hingerichtet worden, ein anderer Onkel wurde im Krieg durch Giftgas verletzt und auch Omid Nouripours Schwester war schon einmal verhaftet worden.
Als Omid Nouripour mit seinen Eltern und der Schwester nach Deutschland übersiedelte, sprach er bereits ein wenig Deutsch. Im Iran hatte er angefangen, die Sprache zu lernen. Im Frankfurter Stadtteil Westend besuchte er die Bettinaschule, ein Gymnasium, das nach der Schriftstellerin Bettina von Arnim benannt wurde. Hier erlangte Nouripour im Jahr 1996 auch sein Abitur. Im selben Jahr trat er auch der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei, nachdem er sich zunächst bei den Frankfurter Sozialdemokraten umgeschaut hatte.