Bei der dreitägigen Konferenz treffen internationale Sicherheitspolitiker, Führende aus Militär und Rüstung sowie weitere Berühmtheiten aus der Politik aufeinander. 2015 hielt zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Rede zur Ukrainekrise. Die Konferenz wurde 2009 durch die Regierung Merkel unter die Führung von Wolfgang Ischinger gestellt. Aufgrund der vielen prominenten Teilnehmer wird die Konferenz jedes Jahr von mehreren tausenden Polizisten begleitet.
Die erste Münchener Sicherheitskonferenz fand 1963 unter dem Titel „Münchner Wehrkundetagung“ statt. Sie wurde als Reaktion auf Kriege wie den Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen, um weitere mögliche Konflikte zu verhindern. Zu den ersten Konferenzen wurden nur rund 60 Teilnehmer geladen, doch seit 1999 sind auch Vertreter aus Politik, Militär und Wirtschaft aus Mittel- und Osteuropa und auch anderen Ländern aus der ganzen Welt vertreten. So zählen zu den aktuellen Teilnahmeländern die NATO-Mitgliedstaaten, die Staaten der Europäischen Union sowie Russland, China, Japan und Indien. Jedes Jahr werden 30 Staats- und Regierungschefs und rund 550 Gäste aus Europa und der ganzen Welt in München erwartet.
Die Münchener Sicherheitskonferenz ist keine offizielle Veranstaltung, weshalb die diskutierten Lösungsvorschläge nicht rechtskräftig sind, jedoch einen großen Einfluss auf zukünftige Entscheidungen haben können. So ist unter anderem das Abrüstungsabkommen zwischen Russland und den USA durch Gespräche in der Konferenz entstanden. Die Teilnehmer diskutieren über Themen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Zudem gibt es verschiedene Kommissionen und Diskussionsrunden, wie das „Panel of Eminent Persons on European Security as a Common Project“, welches ebenfalls unter der Leitung von Wolfgang Ischinger steht. Jedes Jahr sind aktuelle Themen im Mittelpunkt der Münchner Sicherheitskonferenz wie die Ukrainekrise, der Krieg in Syrien, die Flüchtlingskrise und die Terrorbekämpfung.
Die Münchner Sicherheitskonferenz wird jedes Jahr von Demonstrationen begleitet. Die Demonstranten kritisieren das Vorgehen der NATO und fordern Frieden und Abrüstung. Am berühmtesten ist die Konferenz vom Jahr 2003, bei der Joschka Fischer sich an die Vertreter der USA richtete und ihnen im Hinblick auf den Einmarsch in den Irak sagte: „Excuse me, I am not convinced“.