Lord of the Lost: Alle aktuellen News und Infos zur ESC-Band
Foto: dpa/Rolf VennenberndLord Of The Lost sind eine Gothic Metal- und Dark Rock-Band aus Deutschland. 2010 erschien das erste Studioalbum „Fears“. Mit ihrem Album „Blood & Glitter“ schafften es die Musiker 2022 nicht nur zum ersten Mal auf Platz 1 der deutschen Charts, sondern vertreten Deutschland mit dem Titelsong des Albums beim Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool.
Die Gründung der Band Lord of the Lost datiert in das Jahr 2009. Ihr ging das Soloprojekt mit Namen Lord voran, das der heute 43-jährige Gitarrist Chris Harms 2007 ins Leben rief. Sein Leben lang hat der in Hamburg geborene Harms Musik gemacht. Begonnen hat er im Alter von fünf Jahren: Er erlernte das Violoncello-Spiel und nahm an „Jugend musiziert“-Wettbewerben teil. Als Jugendlicher zeigte ihm sein Lehrer und Performance-Künstler Wolfram Huschke, wie man auf dem Cello Jazz, Rock und Metal spielt. Zum Cello kamen später die akustische und elektrische Gitarre zu Harms‘ Instrumentensammlung hinzu.
Schon als Jugendlicher machte Chris Harms erste Banderfahrungen. 1999 gründete er dann die Rockband „Philiae“, bei der er 2004 ausstieg. Im gleichen Jahr beteiligte er sich an der Gründung der Band „The Pleasures“. Die Mitglieder der Band Lord of the Lost rund um ihren Sänger und Frontmann Chris Harms wechselten im Laufe der Jahre. Die aktuelle Besetzung der Band besteht aus Klaas Helmecke, Bass, Gared Dirge als Multi-Instrumentalist, Niklas Kahl am Schlagzeug und Pi Stoffers an der Gitarre.
Ursprünglich trug die Band übrigens den Namen „Lord“. Aber um Missverständnisse und Verwechslungen mit den Gruppen Lordi oder The Lords zu vermeiden, wechselten sie ihren Bandnamen und nennen sich nun Lord of the Lost – Herr der Verlorenen.
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Die Liste der bislang veröffentlichten Studioalben der Band ist lang. Schon ein Jahr nach der Gründung im Jahr 2010 erschien das Album „Fears“. Mit dieser Platte landeten sie auf Platz 54 der deutschen Charts. 2011 kam „Antagony“, 2012 „Tomorrow“, 2014 „From the Flame into the Fire“ auf den Markt. Im März 2015 spielte die Band mit „Swan Songs“ ein reines Akustikalbum ein. 2016 folgte „Empyrean“. Diese Alben erschienen bei dem unabhängigen Berliner Rock & Metal-Label Out of Line.
Seit 2017 veröffentlicht die Band ihre Alben bei Napalm Records, ein österreichisches Musiklabel, das 1992 von Markus Riedler gegründet wurde. Hier wurden im Jahr 2017 „Swan Songs II“ produziert, ein Jahr später „Thornstar“. 2020 folgte „Swan Songs III“. Auch das Album „Judas“, in dem der Charakter des Jesu-Jüngers von verschiedenen Seiten reflektiert wird, nahm die Band 2021 bei Napalm Records auf.
Zuletzt veröffentlichten sie ihr Album „Blood & Glitter“, dessen titelgebender Song für den Sieg beim Vorentscheid des Eurovision Song Contests sorgte. Das war im Dezember 2022. Mit „Judas“ kamen Lord of the Lost auf Platz 2 der deutschen Charts, „Blood & Glitter“ brachte sie auf Platz 1.
Darkrock, Rock, Industrial-Rock, Gothic, Metal, Glam, Wave, Pop – es ist eine Mischung aus unterschiedlichen Einflüssen der jüngeren Musikgeschichte, die in der künstlerischen Ausrichtung der Band Lord of the Lost zusammenfließen. In einem Interview formulierte Chris Harms die musikalische Entwicklung der Gruppe so: „Grundsätzlich haben wir es geschafft, einem Credo treu zu bleiben: Wir erlauben uns, dass wir uns verändern.“ Das Label Napalm Records, so der Sänger und Frontmann, gewähre ihnen dabei alle Freiheiten.
Die Variabilität ihrer künstlerischen Arbeit zeigt sich auch in den bisherigen musikalischen Kooperationen. Eine davon fand mit der Sängerin Jasmin Wagner statt, die unter dem Künstlernahmen „Blümchen“ firmierte. Mit ihr coverte Lord of the Lost einen Roxette-Song. Mit dem Sänger Joachim Witt produzierte Chris Harms das Album „Rübezahl“. Den Song „We were young“ nahmen die Sänger von Lord of the Lost mit dem 33-köpfigen Hamburger Rentnerchor „Heaven can wait“ auf.
37 Länder treten beim Eurovision Song Contest an. Mit dem titelgebenden Song des letzten Albums, „Blood & Glitter“, lieferte Lord of the Lost mit viel Pyrotechnik und fliegendem Flitter, in blutroten Kostümen gekleidet und markant geschminkt eine für das Publikum überzeugende Rock-Show zum deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2023 ab. Blood & Glitter ist auch als Singleauskopplung aus dem Studioalbum erschienen. Auf YouTube erreichte das Video zum Song Blood & Glitter 1,2 Millionen Aufrufe. Mit ihrem Song wollen sie ihre Offenheit in Bezug auf Fragen von Gender, Herkunft und sexueller Orientierung unter Beweis stellen.
Das Publikum war im Vorentscheid zum Eurovision Song Contest ein entscheidender Faktor. Lord of the Lost erreichte mit ihrer Performance mit 146 Punkten 40 Prozent der Publikumsstimmen. Eine ungewöhnliche Situation, stand doch Rock bislang nicht auf der Agenda der deutschen Beiträge zum Eurovision Song Contest.
Mit dem Ergebnis des Vorentscheides steht fest: Am 13. Mai 2023 werden Lord of the Lost Deutschland in Liverpool im Finale des ESC vertreten. Den Refrain von „Blood & Glitter“, übersetzt etwa „Jetzt geh', geh', lass' dein Blut fließen, fließen. Flieg mit gebrochenen Flügeln, wir lernen zu fliegen. Wir sind Blut und Glitzer“ wird noch oft im Radio zu hören sein.