Nach einer wechselvollen Geschichte erlangte die Leipziger Buchmesse als reguläres Frühjahrstreffen der Buch- und Medienbranche mit deutlich wachsenden Besucherzahlen ihre Bedeutung zurück. Bekannt ist die Messe auch für ihr besonderes Rahmenprogramm: "Leipzig liest" bietet Lesungen und Veranstaltungen auf und abseits des Messegeländes, während sich auf der Manga-Comic-Con Cosplayer, Gamer sowie Liebhaber von Comics und Mangas begegnen.
Die Geschichte der Leipziger Buchmesse
Schon im Mittelalter war Leipzig der Knotenpunkt zahlreicher Handelswege, so dass die Stadt - vor allem nach der Erhebung zur Reichsmesse - ein wichtiger Umschlagplatz für Waren wurde. Die Ausprägung als buchaffine Stadt war eine weitere Grundvoraussetzung für den späteren Erfolg der Leipziger Buchmesse.
Als die Frankfurter Konkurrenz infolge hoher Zölle und der Zensur im 17. Jahrhundert an Wichtigkeit verlor, stellte sich ein massiver Bedeutungszuwachs der Buchmesse im protestantischen Leipzig ein. Von 1632 bis 1945 übertrumpfte sie die Frankfurter Buchmesse im Hinblick auf die Anzahl der vorgestellten Bücher.
Mit der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg spaltete sich der Buchhandel ebenfalls in ein west- und ein ostdeutsches Segment. Seit 1949 wurde die Leipziger Buchmesse im relativ beengten Hansahaus abgehalten und stand häufig unter den Vorzeichen des Kalten Krieges, obwohl ab 1952 westliche Verlage zugelassen waren. So sorgte beispielsweise der Mauerbau dafür, dass sich an der Messe von 1961 nur drei der ursprünglich sechzehn angekündigten Verlage aus Westdeutschland bzw. Westberlin beteiligten.
Nach der Wiedervereinigung entschloss man sich kritischer Stimmen zum Trotz, auch an der Leipziger Buchmesse festzuhalten. Durch den Umzug auf das Gelände der Leipziger Messe und der Neuausrichtung als Publikumsmesse mit zahlreichen dezentralen Lesungen sowie der Öffnung für neuere Bereiche - beispielsweise dem des Hörbuchs und des Comics - gelang das erfolgreiche Weiterbestehen der Leipziger Buchmesse. Gerade "Leipzig liest", ein Netz aus über 3000 dezentralen Lesungen und anderen Veranstaltungen an verschiedensten Standorten innerhalb der Stadt, ist ein klares Alleinstellungsmerkmal dieser Buchmesse. Das Konzept hinter "Leipzig liest" wurde von der "Ersten Alternativen Buchmesse Leipzig" übernommen, die 1990 parallel zur offiziellen Buchmesse stattfand, und ist seit 20 Jahren das größte Lesefest in Europa.
Der Veranstaltungsort der Leipziger Buchmesse
Das Messegelände befindet sich im Norden von Leipzig und umfasst fünf Messehallen mit 111.300 Quadratmeter überdachter Ausstellungsfläche, ein 70.000 Quadratmeter großes Freigelände sowie das Congress Center Leipzig und die Glashalle. Eine Besonderheit der Messe ist die Tatsache, dass zwischen Fachbesuchern und Besuchern unterschieden wird, ohne dass es einen reinen Fachbesuchertag gäbe. Lediglich hinsichtlich der Ticketpreise macht sich dies also bemerkbar, da Fachbesucher einen geringen Preis für ihre Tickets bezahlen müssen. Die Öffnungszeiten sind an allen vier Veranstaltungstagen von 10 bis 18 Uhr. Da die Manga-Comic-Con ein offizieller Teil der Leipziger Buchmesse ist, gibt es hierfür keine gesonderten Tickets.
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