Vier Tage vor der Bundestagswahl hat Angela Merkel eine Kaserne von Fallschirmjägern besucht, die bei der Evakuierung aus Kabul beteiligt waren. Für die scheidende Regierungschefin war es wohl eine ihrer letzten Begegnungen mit der Bundeswehr.
Meinung · Wieder einmal versammeln sich die Vereinten Nationen zu ihrer Vollversammlung, doch die UN sind uneinig und eine Reform des Sicherheitsrates ist überfällig. Deutschland will eine stärkere Rolle
Der Publizist und Ex-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer besuchte die afghanische Hauptstadt Kabul. Er glaube daran, dass Gespräche mit den Taliban geführt werden müssten, um deren Entscheidungen beeinflussen zu können.
Die Taliban haben die Wiederöffnung der Schulen für Mädchen in Afghanistan angekündigt. „Es wird so bald wie möglich geschehen“, sagte ein Taliban-Sprecher.
Nach dem überstürzten Abzug aus Afghanistan hat das britische Verteidigungsministerium einem BBC-Bericht zufolge mit einer Datenpanne das Leben von mehr als 250 afghanischen Übersetzern in Gefahr gebracht.
Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan endete im Chaos. Kurz vor Schluss starteten US-Militärs einen Drohnenangriff, um - wie sie annahmen - einen drohenden Anschlag am Flughafen zu verhindern. Doch das stellte sich als „tragischer Fehler“ heraus.
Ein Ministerium, das eigentlich für die Rechte der Frauen kämpft, soll nun offenbar durch ein Ministerium ersetzt werden, welches während der ersten Taliban-Herrschaft genau diese Rechte verwährt hat und auch für Auspeitschungen von Frauen verantwortlich war.
Rund 500 Soldatinnen und Soldaten evakuierten aus Kabul mehr als 5300 Menschen, nachdem die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen hatten. Nun dankt ihnen der Bundespräsident - und ihrem Kommandeur besonders.
Taliban-Vizechef Mullah Abdul Ghani Baradar hat Berichte über seinen eigenen Tod oder eine schwere Verletzung dementiert. Diese sind nach einem Streit in der Führungsriege der Islamisten aufgekommen, als nach vermeintlichen Machtkämpfen weder Aufenthaltsort noch Gesundheitszustand Baradars bekannt waren.
2008, 2009 und 2010 war der Doverener Frank Topka in Afghanistan für die Bundeswehr im Einsatz. Die Lage, die sich jetzt in dem Land darstellt, überrascht den heute 50-Jährigen nicht.
Bei einer Geberkonferenz für Afghanistan haben die UN am Montag Spenden in Millionenhöhe eingeworben. Generalsekretär António Guterres hat die internationale Gemeinschaft dabei zur Zusammenarbeit mit den radikalislamischen Taliban aufgerufen.
An Afghanistans Universitäten wird es nach einer Ankündigung der neuen Machthaber von den Taliban künftig nur noch getrennten Unterricht für Frauen und Männer geben. Der Unterricht soll nach den Regeln der Scharia erfolgen.
Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber fordert, den Aufbau gemeinsamer militärischer Kapazitäten in der EU schnell voranzubringen. Man dürfe nicht auf die nächste Krise warten.
Während die USA an die Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnern, signalisieren die Taliban, dass sie Kabul wieder unter Kontrolle haben. Über dem Präsidentenpalast weht ihre Flagge, verschleierte Frauen werben für die Islamisten.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat den 20. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September für Attacken gegen seinen Nachfolger Joe Biden genutzt. In einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft warf Trump dem Demokraten "Inkompetenz" beim Afghanistan-Abzug vor und sagte, der Präsident habe wie ein "Dummkopf" gewirkt.
An Bord der ersten zivilen Evakuierungsmaschine aus Afghanistan seit dem Abzug der US-Truppen sind rund 110 Ausländer außer Landes gebracht worden - darunter auch 15 deutsche Staatsbürger.
Die Taliban haben bis zu 150 Amerikanern und Staatsbürgern anderer westlicher Länder den Abflug aus Kabul erlaubt. Der Flug soll noch am Donnerstag gehen.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble rechnet nach der Taliban-Eroberung Afghanistans, wegen Terrorismus und Klimawandel mit wieder zunehmenden Migrationskrisen. Sein dringender Appell an die EU: Aufnahmezentren für Flüchtlinge auf der anderen Seite des Mittelmeeres schaffen.
Der Kanzlerkandidat der Union hat in Paris eine neue deutsch-französische Sicherheitsinitiative auf mehreren Feldern vorgeschlagen. Dabei soll es sowohl um den gemeinsamen Antiterrorkampf als auch eine verstärkte Zusammenarbeit in der Verteidigungs- und Außenpolitik gehen.
Die Taliban in Afghanistan streben nach internationaler Anerkennung. Bei Deutschland und den USA können die neuen Machthaber darauf in absehbarer Zeit nicht bauen - erst recht nicht mit ihrer umstrittenen Übergangsregierung, gegen die auch im eigenen Land protestiert wird.
Frauensport ist weder angemessen noch notwendig. So zumindest sieht es der für Kultur Zuständige in der neuen Taliban-Regierung Afghanistans. Deshalb wird dem weiblichen Teil der Bevölkerung des Landes das Ausüben von Sportübungen verboten.
Meinung · Die USA und Deutschland sind aus guten Gründen weiter misstrauisch gegenüber einer Taliban-geführten Regierung. Die Außenminister Blinken und Maas müssen alles versuchen, Menschen außer Landes zu bekommen
Die Außenminister der USA und Deutschlands, Antony Blinken und Heiko Maas, beraten am Mittwoch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein über die Lage in Afghanistan. Vorab mahnte Maas eine enge internationale Abstimmung über den Umgang mit den Taliban an.
Bei der bisher größten Demonstration seit der Machtübernahme der Taliban kritisieren die Protestierenden in Kabul Pakistan und indirekt auch die Islamisten. Es gibt Verhaftungen.
In der afghanischen Hauptstadt sind Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen das Nachbarland Pakistan zu demonstrieren. Viele Afghanen vermuten, dass Pakistan die Taliban unterstützt.
Die militant-islamistischen Taliban habend die letzte Bastion ihrer Gegner in Afghanistan erobert. Die Provinz Pandschir stünde unter vollständiger Kontrolle der Islamisten, erklärte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Montag in Kabul.
Deutsche Unterstützung für die afghanische Bevölkerung soll künftig direkt an Helfer vor Ort gehen, die Bundesregierung hat dafür mit der Weltgesundheitsorganisation gesprochen. Unterdessen wächst der Widerstand gegen die Taliban in einigen Regionen.
Die militant-islamistischen Taliban bekommen Gegenwind im eigenen Land. In der afghanischen Hauptstadt Kabul demonstrieren Frauen, die keine Furcht zeigen. Und die Provinz Pandschir leistet bewaffneten Widerstand.
Die Taliban fordern als neue Machthaber Afghanistans diplomatische Anerkennung und finanzielle Hilfe von Deutschland. Derweil stellt das US-Militär die Regierungsfähigkeit infrage.
Am Samstag haben Spezialkräfte der Taliban mit Warnschüssen eine Demonstration afghanischer Frauen für die Gleichberechtigung im Land beendet. Der Marsch der Frauen - der zweite innerhalb von zwei Tagen in der Hauptstadt Kabul - begann friedlich.
Das Pandschir-Tal gilt als die letzte nicht von den Taliban kontrollierte Provinz in Afghanistan. Seit einigen Tagen liefern sich die Islamisten und lokale Milizen dort jedoch erbitterte Kämpfe. Die Taliban meldeten nun einen Sieg und somit die vollständige Kontrolle über das Land.
Kann die EU eine humanitäre Katastrophe in Afghanistan verhindern und gleichzeitig ihre Werte verteidigen? Mit dieser Frage sehen sich Deutschland und andere Staaten nach der Machtübernahme der Taliban konfrontiert. Von den Außenministern kommt nun ein Konzept für einen Drahtseilakt.
Über die Luftbrücke aus Kabul sind nach bisherigen Erkenntnissen auch 20 Menschen nach Deutschland gekommen, die den Sicherheitsbehörden bekannt sind. Darunter befinden sich laut Horst Seehofer auch verurteilte Vergewaltiger.
Die radikal-islamischen Taliban wollen in Kürze ihre Regierung vorstellen. Im Präsidentenpalast von Kabul werde dafür aktuell eine Zeremonie vorbereitet, erklärte ein Taliban-Vertreter. Die Regierungsbildung gilt als Voraussetzung für Hilfszahlungen der internationalen Gemeinschaft.
Die militärische Abhängigkeit von den USA beim Evakuierungseinsatz in Afghanistan befeuert in der EU die Diskussion über den möglichen Aufbau einer eigenen schnellen Eingreiftruppe. Um eine Alternative zur Nato gehe es laut Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer aber nicht.
Viele Tage bemühte sich die aus Spenden finanzierte Gruppe „Kabul Luftbrücke“ gefährdete Afghanen aus dem Land zu bringen. In der Nacht zu Sonntag ist es gelungen. Unter schwierigsten Bedingungen und in allerletzter Minute. Die Initiative erhebt schwere Vorwürfe gegen das Auswärtige Amt.
Das Terrornetzwerk Al-Kaida hat den Taliban zur Machtübernahme in Afghanistan gratuliert und mit Blick auf den US-Abzug aus dem Land von einem „historischen Sieg“ gesprochen. Es rief das afghanische Volk außerdem dazu auf, den Taliban zu vertrauen und sie zu unterstützen.
Bundesaußenminister Heiko Maas sondiert in Katar im Umfeld der Taliban mögliche Kommunikationskanäle zu den Religionskriegern. Wenn es politisch wieder möglich ist, will Deutschland seine Botschaft in Kabul wieder betreiben.
Nach der Ankündigung von US-Präsident Biden, alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen, versank das Land im Chaos. Nun ist der Militäreinsatz am Hindukusch beendet – und Biden steht unbeirrt zu seinem Entschluss. Wie stellen sich die neuen Regenten in Kabul auf?
Zehntausende Menschen wurden mit der Hilfe des Wüstenemirats evakuiert. Nun avanciert das Land zum Vermittler am Hindukusch – wegen guter Beziehungen zu den USA und den Taliban.
Heiko Maas ist auf der vielleicht wichtigsten Reise seiner Amtszeit als Außenminister. In mehreren Nachbarstaaten Afghanistans will er im Namen der Bundesregierung Versäumnisse der vergangenen Wochen reparieren.
Auch nach dem Abzug der US-Soldaten setzen die Vereinten Nationen ihren humanitären Einsatz in Afghanistan fort. Am Montag erreichte ein Versorgungsflug der WHO Masar-i-Sharif, in den nächsten Tagen sind zwei weitere Flüge geplant.
Bei der „Operation Arche“ wurden 150 Hunde und Katzen aus einem Tierheim in Kabul ausgeflogen – das hatte angesichts der vielen Menschen, die zurückgelassen wurden, für Kritik gesorgt. Ein beteiligter britischer Ex-Soldat verteidigt jetzt das Vorgehen.
Der Einsatz der USA in Afghanistan ist nach 20 Jahren beendet. Die letzte US-Militärmaschine hob eine Minute vor Mitternacht in Kabul ab. Noch vor Sonnenaufgang marschierten schwer bewaffnete Extremisten durch die Hangars.
Nachdem in der Nacht die letzten US-Soldaten aus Afghanistan abgezogen sind, haben nun die Taliban die Macht über den Flughafen der afghanischen Hauptstadt.
Der Startschuss für die Initiative „Gesichter des Friedens“ liegt knapp zwei Jahre zurück. In einem aktuellen Interview spricht der Initiator der Reihe, Sven Lilienström, mit Farzana Kochai, Parlementsabgeordnete in Afghanistan.
Die einzige afghanische Bürgermeisterin ist vor den Taliban geflohen – nach Hilden. Dort hat die 28-Jährige Familie. Ihren Kampf für die Menschen in Afghanistan gibt sie nicht auf, vielmehr möchte sie mit den neuen Machthabern am Hindukusch sprechen.
Meinung · Die Bundeswehr spielt im Alltag der Deutschen kaum eine Rolle. Die aktuelle Situation wäre ein guter Moment, um das zu ändern. Denn in der Pandemie, beim Hochwasser-Einsatz und der Evakuierung aus Afghanistan haben die Soldaten Pluspunkte gesammelt.
Außenminister Heiko Maas besuchte am Montag die usbekische Hauptstadt Taschkent um mit den Nachbarländern Afghanistans über die zukünftigen Regelungen hinsichtlich der Evakuierungen zu sprechen.
Sollten mehr Flüchtlinge aus Afghanistan über den Landweg kommen, plädiert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) für schärfere Kontrollen an Deutschlands Grenzen. Bei der Bundespolizei stößt das auf Skepsis. Zugleich beginnt die Debatte um eine Integration der Afghanen.
Meinung · Auch kurz nach dem Ende der militärischen Evakuierungsmission in Afghanistan geht der Wahlkampf mit der humanitären Katastrophe offenkundig weiter. Unser Autor ist der Meinung, dass das nicht sein darf.
Sowohl der IS-K, ein Ableger des IS in Afghanistan, als auch die Taliban und Al-Kaida sind radikal-sunnitische Gruppen. Dennoch tobt zwischen ihnen ein Machtkampf.
Das Foto der 23-jährigen US-Soldatin Nicole Nee mit einem geretteten Baby ging vor wenigen Tagen um die Welt. Wie das US-Verteidigungsministerium nun mitteilte, dürfte die ikonische Aufnahme eine der letzten der Frau gewesen sein. Sie kam beim Anschlag am Flughafen Kabul ums Leben.
Mehr als 5000 Menschen hat die Bundeswehr aus Afghanistan herausgeholt, mehr als 10.000 stehen noch auf der Ausreiseliste des Auswärtigen Amts. Die Rettungsbemühungen der Regierung gehen nun in eine neue Phase – mit einer Reise des Außenministers.
Die Luftbrücke nach Kabul zur Evakuierung schutzsuchender Menschen steht vor dem Ende. Es laufen Gespräche mit den Taliban, um auch danach sichere Ausreisen zu ermöglichen. Präsident Biden warnt kurz vor dem Abzug der US-Truppen vor weiteren Anschlägen.
Mit der Machtübernahme der Taliban kehrt nach 20 Jahren in Afghanistan Unterdrückung und Ungleichheit zurück, so die Befürchtung. Was haben Frauen künftig zu erwarten, die längst Teil von Politik und Gesellschaft geworden sind? Was können sie dem entgegenstellen?
US-Präsident Biden lässt seinen Worten Taten folgen: Kurz nach dem Terroranschlag am Flughafen von Kabul drohte er der IS-Miliz mit Rache – keine 48 Stunden später schlägt das US-Militär zu.
Laila Ahmadi ist eine der insgesamt 740 aus Afghanistan evakuierten Personen in NRW. Sie gehörte zu den ersten, die in Viersen untergebracht wurden. Hier schildert sie ihre Flucht aus Kabul.
Nach ihrer Flucht aus Kabul über Istanbul und einem Treffen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet soll die jüngste Bürgermeisterin Afghanistans in Hilden Zuflucht finden. Die Verwaltung steht in engem Kontakt mit der Staatskanzlei.
Für die Menschen in Kabul bedeutete der Anschlag am Donnerstagabend auf den Flughafen in Kabul noch mehr Leid in einer ohnehin schweren Zeit. Neben Soldaten und Taliban-Kämpfern kamen zahlreiche Zivilisten ums Leben.
Meinung · Verzweifelte Menschen, verheerende Terroranschläge, überstürzte Aktionen: Der fatale Rückzug aus Afghanistan wird die Präsidentschaft von Joe Biden überschatten.
In einem Brief überbrachte der Bundespräsident dem US-Präsidenten Biden seine Kondolenzwünsche. Bei den Anschlägen am Flughafen in Kabul sind am Donnerstag 13 US-Soldaten getötet worden.
Bei Anschlägen nahe des Kabuler Flughafens sind 13 US-Soldaten und mindestens 60 afghanische Bürger getötet worden. Den Evakuierungseinsatz will US-Präsident Biden trotzdem fortsetzen – und er droht den Terroristen.
Claudia Peppmüller von Friedensdorf International war in Afghanistan. Mit einem Evakuierungsflug der Bundeswehr kam sie in Sicherheit. Sie berichtet von Kindern in Not, dramatischen Szenen, der Verzweiflung der Bevölkerung.
Am Flughafen Kabul hat es am Donnerstag eine koordinierte Terrorattacke gegeben. Der IS Khorasan bekannte sich zu einem der Anschläge. Mehrere Quellen berichten von inzwischen mehr als 70 Toten und mindestens 140 Verletzten.
Kurz nach den tödlichen Terroranschlägen auf den Flughafen von Kabul hat sich eine Gruppe namens IS-Khorasan zu der Tat bekannt. Sie gilt als die extremste unter den Terrorgruppen in Afghanistan.
Schon Tage vor Ablauf des Ultimatums packt die Bundeswehr in Afghanistan ihre Sachen und bereitet den endgültigen Abschied vor. Auf welchem Weg danach noch Menschen gerettet werden können, bleibt eine offene Frage
Meinung · Der Westen sucht in Afghanistan das Weite und lässt das Land im Chaos zurück. Ein Zeichen der Schwäche des Westens, die Außen- und Verteidigungspolitik muss auf neue Füße gestellt werden.
An der Rolle des Emirats Katar im Afghanistan-Konflikt scheiden sich die Geister: Ist es hilfreicher Vermittler oder bloß ein Außenposten der Terroristen? Klar ist: Die Staatsführung in Doha unterstützt die Muslimbruderschaft und unterhält gute Beziehungen in den Iran.
Die Evakuierung durch die Bundeswehr am Flughafen in Kabul endet bald. Die bange Frage heißt dann: Wie können danach gefährdete Menschen ausgeflogen werden? Aus dem Südwesten kommt der Ruf nach einer Konferenz mit dem Bund.
Dass rund um den Flughafen von Kabul Gefahr für Leib und Leben droht, nehmen viele verzweifelte Menschen dort in Kauf. Viele werden getötet oder verletzt. Nun scheint die Gefahrenlage neue Ausmaße zu erreichen.
Die US-Regierung will auch nach dem 31. August US-Amerikaner und Afghanen bei der Ausreise aus Afghanistan unterstützen. Außen- und Verteidigungsministerium der USA haben dazu offenbar Notfallpläne erarbeitet.
Zwei Parlamentarier sind ohne vorherige Absprache in die afghanische Hauptstadt gereist. Durch Gespräche am Flughafen mit Kommandeuren und Soldaten sei wertvolle Zeit für die Evakuierungsmaßnahmen verloren gegangen, heißt es aus dem Verteidigungsministerium.
Der Moerser Verein „Kinder Afghanistans“ steht vor neuen Herausforderungen. Die Nachrichten aus ihrer Heimat machen den Vorstandsmitgliedern große Sorgen.
In Gesprächen mit der deutschen Bundesregierung hat die militant-islamistische Organisation zugesagt, dass Afghanen auch nach dem 31. August das Land verlassen dürfen.
Es ist ein ungewöhnliches Verfahren: Der Bundestag stimmt einem bewaffneten Einsatz der Bundeswehr zu, obwohl die Truppe in Kürze schon wieder abzieht. Beim Evakuierungseinsatz in Kabul ist ein nachträglicher Beschluss ausnahmsweise zulässig.
Ein Student der Universität Duisburg-Essen saß tagelang in Kabul fest. Auf dem Weg zum Flughafen wurde der 25-Jährige von Taliban-Kämpfern beschossen und mit Tränengas attackiert. Nun hat die Bundeswehr ihn und seine Familie ausgeflogen.
Am Dienstag hatte Außenminister Heiko Maas noch von 100 Deutschen und ihren Familien vor Ort gesprochen. Warum die Zahl jetzt höher liegt, erklärt das Auswärtige Amt.
Der Kempener Martin Kamp ist in großer Sorge um die afghanische Familie. Die Eltern gehörten zu den Ärzten, die im Rahmen des Projekts Tajik Aid begleitet und weitergebildet wurden.
Der 27-jährige Ahmet hat bis 2015 in Kabul für die Nato als Übersetzer gearbeitet. Jetzt befürchtet er, dass seine Familie von den Taliban dafür bestraft wird. Hilfe von den Behörden hat er bislang nicht bekommen.
In ihrer Regierungserklärung im Bundestag sprach Bundeskanzlerin Merkel über die Fehleinschätzungen beim Abzug der Streitkräfte aus Afghanistan. Die internationale Koalition habe die Lage unterschätzt.
Nachdem die USA am Termin für den Abzug aus Afghanistan festhält, plant auch die Bundesregierung die Rettungsflüge noch vor dem Wochenende zu beenden. Der letzte Flug könnte bereits am Freitag starten.
Der Flughafen Kabul ist eine internationale Insel im Machtgebiet der Taliban. US-Präsident Biden setzt aber auf ein baldiges Ende des Evakuierungseinsatzes. Er warnt: Mit jedem Tag wird es gefährlicher.
Die Abgeordneten sollen sich für mehrere STunden am Flughafen aufgehalten haben, bevor sie ihn wieder verlassen haben. Es gibt Kritik, die Reise sei nicht mit Diplomaten oder an der Evakuierungsaktion beteiligten Militärs abgesprochen gewesen.
Die Familie Mohamadi-Sarvari ist 2015 aus Afghanistan nach Deutschland geflohen und lebt seitdem in Hückeswagen. Sie betrachten die Entwicklungen in ihrer Heimat mit großer Sorge um Freunde und Verwandte.
Interview · Die Bundeswehr steckt in Kabul bei der Rettung von Ortskräften in einem brandgefährlichen Einsatz. Eva Högl ist als Wehrbeauftragte so etwas wie die Anwältin der Soldaten. Im Interview fordert sie die Anschaffung bewaffneter Drohnen zum Schutz der Truppe.
Update · Auch mehr als eine Woche nach dem Beginn der Evakuierungsmission in Afghanistan wollen noch viele Tausend Menschen das Land verlassen. Verbündete drängen die USA, ihren Truppenabzug zu verschieben. Doch Präsident Joe Biden bleibt bei seinem Zeitplan – zumindest erstmal.
Das Patenschaftsnetzwerk für afghanische Ortskräfte übt scharfe Kritik besonders am Bundeskanzleramt. Dort habe man das Desaster abwenden können, das sich derzeit am Flughafen in Kabul abspielt. Das Bundesverteidigungsministerium sendet unterdessen positive Signale von der Evakuierungsmission. Doch die Zeit drängt.
Update · Auch mehr als eine Woche nach Beginn der Evakuierungsaktion in Afghanistan wollen noch viele Tausend Menschen das Land verlassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach dem G7-Gipfel zum weiteren Vorgehen und Hilfe für das Land geäußert.
Die Taliban wollen keine Verlängerung der Evakuierungsflüge aus Afghanistan über das Monatsende hinaus. Am Chaos am Flughafen Kabul seien die USA schuld, sagen sie. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer will eine Evakuierungs-Vereinbarung mit den Taliban.