Die Geschichte des Staates Israel ist kompliziert und reicht weit bis in die Anfänge menschlicher Geschichtsschreibung zurück – obwohl der moderne Staat noch keine hundert Jahre alt ist. In Israel treffen Historie, Religion, verschiedene Ethnien und eine moderne Demokratie aufeinander und bilden ein bisweilen schwieriges Gemisch.
Seit wann gibt es Israel?
Eine Besiedlungsgeschichte im heutigen Israel und Palästina gibt es bereits seit rund 1,4 Millionen Jahren – so alt sind die ersten Spuren des Homo erectus, der dort siedelte.
Durch die gesamte frühe Menschheitsgeschichte gibt es Siedlungsspuren in der fruchtbaren Region der Levante (die Länder am östlichen Mittelmeer). Historisch sind Kontakte der ägyptischen Hochkultur nach Palästina aus der frühen Bronzezeit ab dem vierten vorchristlichen Jahrtausend belegt. Die Stadt Jericho im heutigen Westjordanland nennt sich “älteste Stadt der Welt” und wird als um das Jahr 9000 vor Christus gegründet betrachtet.
Ein erstes Königreich Israel geht auf die biblische Geschichte um David zurück, der dieses um das Jahr 1000 vor Christus eroberte und als erster König gilt. Aus historischer Sicht zweifeln Forscher aber an einem damals existierenden Großreich und betrachten David und Salomon zwar als historische Persönlichkeiten, jedoch nur von „regionaler Bedeutung”.
Ein erster konkreter historischer Hinweis auf den Begriff „Israel” findet sich in einer ägyptischen Aufzeichnung über einen Feldzug des Pharaos Merenptah gegen „Israel im Lande Kanaan” aus dem Jahr 1208 vor Christus.
Die Region des heutigen Staates Israel und Palästinas wurde in den folgenden 2000 Jahren mehrfach erobert und stand vorchristlich zeitweise unter assyrischer, babylonischer und ägyptischer, ab 63 vor Christus wechselnd unter römischer, byzantinischer, sassanidischer, arabischer, osmanischer und schließlich britischer Herrschaft.
Ab 597 vor Christus gab es die Kleinkönigreiche Israel und Juda. Ab 165 vor Christus gab es für rund einhundert Jahre nach dem Makkabäer-Aufstand gegen die Seleukiden ein eigenständiges Königreich bis zur Eroberung durch die Römer 65 vor Christus.
1099 bis 1291 gab es das „Lateinische Königreich Jerusalem”, begründet durch die europäischen Kreuzfahrer. Bis 1517 war die Region dann Bestandteil der Provinz Syrien der Mamluken, dann bis zum Untergang des Osmanischen Reichs mit dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 gleichermaßen dessen Provinzbestandteil. Ab 1918 wurde es britisches Protektorat, welches zunächst auch das heutige Jordanien miteinschloss.
Das britische Mandat über Palästina, das die Gebiete westlich des Jordans umfasste, endete am 14. Mai 1948. Es gab einen am 29. November 1947 von der UN-Generalversammlung beschlossenen Teilungsplan, der eine Teilung in jüdische und arabische Gebiete vorsah, der aber bis heute nicht in dieser Form umgesetzt wurde.
Staatsgründer David Ben-Gurion rief am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus – und noch in der Nacht zum 15. Mai erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Transjordanien, der Libanon, der Irak und Syrien dem neuen Staat den Krieg, der als Unabhängigkeitskrieg siegreich für den heutigen Staat Israel ausging.
Wie viele Einwohner hat Israel?
Die Einwohnerzahl des Staates Israel wird für das Jahr 2020 mit 9,291 Millionen Menschen angegeben. Das umfasst auch den Bereich Ost-Jerusalem und die Golan-Höhen. Mehr als 300.000 israelische Siedler leben im Westjordanland.
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19.04.2024
Was ist die Hauptstadt?
Als Hauptstadt betrachtet der Staat Israel selbst Jerusalem, die auch bevölkerungsreichste Stadt Israels. Dort befindet sich auch der Sitz des Staatspräsidenten, das Parlament (Knesset) und das Oberste Gericht. Als „vereinigte und unteilbare Hauptstadt” erkennen aber nur die USA, Guatemala, Honduras und Nauru international Jerusalem an. Die UN und die Mehrheit der Mitglieder erkennen sie nicht als offizielle Hauptstadt an.
Welche berühmten Sehenswürdigkeiten gibt es?
Israel ist reich an Geschichte und an Schauplätzen, die etwa aus der Bibel bekannt sind. Viele historische Stätten auch etwa der Römerzeit sind zu besichtigen. Außerdem gibt es Naturschauplätze wie die Wüste Negev oder das Tote Meer, die bestaunenswert sind.
Historische Gebäude religiöser Natur wie etwa die Grabeskirche Jesu, die Klagemauer (Westmauer des salomonischen Tempels) oder der Felsendom sowie die Al Aqsa Moschee sind allein in Jerusalem zu bestaunen. Jericho im Westjordanland gilt als älteste Stadt der Welt, und dann gibt es noch die moderne Metropole Tel Aviv mit ihrem Strand und einer jungen Party-, Kneipen- und Restaurantszene.
Auch die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem gehört zu den berühmten Sehenswürdigkeiten oder die historischen Höhlen von Qumran. Die Liste der Sehenswürdigkeiten dieses an Kultur, Geschichte, Natur aber auch Konflikten reichen Landes ist insgesamt lang.
Welche Sprache spricht man in Israel?
Amtssprache in Israel ist Hebräisch, anerkannte Minderheitensprache Arabisch. Naturgemäß finden sich in diesem Einwandererland, in dem per Gesetz Juden aus aller Welt heimisch werden dürfen, eine Vielzahl an Sprachen der Welt. Englisch ist als Fremdsprache verbreitet.
Wer regiert in Israel?
Der moderne Staat Israel ist eine parlamentarische demokratische Republik nach „westlichem Vorbild”. Der Staatspräsident wird durch das Parlament für sieben Jahre gewählt, er hat hauptsächlich repräsentative Funktion. Aktuell ist dies seit 2021 Jitzchak Herzog.
Als Ministerpräsident wird der Parteiführer der Knesset vom Präsidenten mit der Bildung einer Regierung beauftragt, der „am ehesten dazu imstande” ist. In der Regel also der Mehrheitsführer, im zersplitterten israelischen Parteiensystem aber in der Regel der Anführer einer Koalition mehrerer Parteien. Der Ministerpräsident und das von ihm gebildete Kabinett der Minister werden dann durch das Parlament gebilligt und bilden die Regierung.