Prognose: Wie wird der Goldpreis sich in den nächsten zehn Jahren entwickeln?
Eine genaue Prognose auf einen solchen Zeitraum hin zu geben, ist nicht möglich und wäre schlicht unseriös. Generell aber lässt sich sagen, dass Gold eine Krisenwährung ist und war – egal, ob im alten Ägypten, im antiken Rom oder im jetzigen 21. Jahrhundert. Das bedeutet, dass dem Edelmetall grundsätzlich kein kompletter Werteverfall droht. Begründet liegt dies unter anderem darin, dass Gold selten ist und zur Gewinnung des Rohstoffs viel menschliche und maschinelle Arbeitsleitung notwendig ist. Seit Jahrtausenden gilt Gold als sichere Anlageform und bedarf keiner großen Börsen- oder Aktienkenntnisse. Es kann in den Tresor oder auf die Bank gelegt werden und behält dauerhaft auf jeden Fall einen gewissen Sachwert.
Am 8. März 2022 lag die Feinunze Gold bei einem All-time-High-Wert von 1880 US-Dollar, Ende Juli bei 1700 US-Dollar. Zum Vergleich: 2001 wurde der Goldpreis mit durchschnittlich 271,08 US-Dollar je Feinunze notiert.
Der schwache US-Dollar verleiht dem Edelmetall eine positive Dynamik, denn Gold bewegt sich in der Regel immer in umgekehrter Richtung zum US-Dollar und zwar deshalb, weil es für Käufer in anderen Währungen teurer wird und keine Zinsen abwirft.
Um Goldpreisentwicklungen vorhersagen zu können, schaut man sich die Entwicklungen in der Vergangenheit an und leitet daraus Gesetzmäßigkeiten ab, die auf die Zukunft übertragbar sein könnten. So hat man zum Beispiel während der Finanzkrise 2007/2008 einen massiven Goldpreisanstieg verzeichnet, ebenso im Frühjahr 2022 aufgrund der Coronapandemie und deren wirtschaftlichen Auswirkungen sowie des Beginns des Ukrainekriegs. Viel Unsicherheit führt dazu, dass in Gold investiert wird. Die Entwicklung des Goldpreises hängt also massiv von der weltweiten Wirtschaftslage und weltpolitischen Situation ab. Grundsätzlich spielen drei Indikatoren eine große Rolle dabei, in welche Richtung sich der Goldpreis bewegt.
- Die Konjunktur: Sind die Zeiten unsicher und die Aktienmärkte instabil, spielt das dem Goldpreis "in die Hände". Die Menschen investieren ihr Geld in Gold als vermeintlich einzig sichere Anlage. Wenn sich dann aber die Situation entspannt, sinkt der Goldpreis, weil Gold keine Rendite abwirft, daher wieder verkauft wird und damit ein großes Goldangebot am Markt ist, welches sich negativ auf den Goldpreis auswirkt.
- Zinsen in den USA: Je niedriger die Zinsen, desto höher der Goldpreis.
- Inflation: Wenn alles teurer wird, führt dies zur sogenannten Goldflucht – die Anleger "flüchten ins Gold", den sicheren Hafen unter den Wertanlagen.
Aus diesen Gründen raten Experten potenziellen Anlegern dazu, all diese Aspekte stets im Auge zu behalten und sich auch nicht nur auf Gold als einzige Anlagemöglichkeit festzulegen. Denn da der Goldpreis spiegelverkehrt zu den Finanzmärkten verläuft, kann das Edelmetall als stabilisierende Beimischung in ein Portfolio an Anlagen wirken – nach dem Motto: "Wenn nichts geht, geht Gold". In der Regel sollte man – so die Fachleute – maximal zehn Prozent in das Edelmetall investieren.