Welches Land hat die größten Gasreserven?
Es ist ein nicht ganz knappes Kopf-an-Kopf-Rennen der drei Länder mit den größten Erdgasvorkommen. An der Spitze liegt Russland, das Ende 2021 über rund 37 Billionen Kubikmeter Erdgas verfügte, gefolgt von Iran mit rund 32 Billionen Kubikmetern und dem Golfstaat Katar mit rund 24,5 Billionen Kubikmetern. Die weiteren neun Länder mit den größten Reserven der Welt sind: Turkmenistan mit rund 13 Billionen Kubikmetern, die USA mit rund zwölf Billionen Kubikmetern, China mit etwa acht Billionen Kubikmetern, Venezuela und Saudi-Arabien mit jeweils rund sechs Billionen Kubikmetern, die Vereinigten Arabischen Emirate und Nigeria mit etwa fünf Billionen Kubikmetern, der Irak mit etwa drei Billionen Kubikmetern und Aserbaidschan mit etwa zwei Billionen Kubikmetern.
Was passiert, wenn es kein Gas mehr gibt?
Klar ist: Deutschland ist abhängig von Gasimporten. Und da Russland nun einmal das Land ist, das die meisten Gasreserven besitzt, importiert Deutschland einen Großteil seines Erdgases von dort – rund 50 Prozent sind das. Im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist genau das zum Problem geworden. Denn als Antwort auf die Sanktionen gegen Russland hat Wladimir Putin, der russische Präsident, den Gasfluss nach Deutschland gedrosselt, zeitweise auch gestoppt. Weitere 30 Prozent kommen aus Norwegen und zwölf Prozent aus den Niederlanden. Sollte kein Gas mehr geliefert werden, würden in der Folge die Preise steigen, ein Notfallplan Gas der Bundesregierung würde ausgerufen und die Folge könnten eine Rezession und Wirtschaftskrise sein – da eben auch Unternehmen auf Gas angewiesen sind. Umso schlimmer würde die Situation, je weniger Gas insgesamt kommen würde, also auch unabhängig von russischen Exporten.
Wie kann man ohne Gas heizen?
Gasheizungen scheinen aktuell schneller denn je zum Auslaufmodell werden. Daher sind Alternativen gefragt. Eine Alternative sind Luft-Wärmepumpen, die mit Strom betrieben werden. In Kombination mit einer ausreichend großen Photovoltaikanlage kann der dafür nötige Strom selbst produziert werden. Eine Alternative ist grüner Strom aus Erneuerbaren Energien. Erdwärmepumpen sind ebenfalls eine Alternative, die zudem extrem energieeffizient arbeiten – allerdings sind sie in der Installation sehr teuer. Eher selten eingesetzt werden Wassererdwärmepumpen, da hierfür vor allem ausreichend Grundwasser mit hoher Qualität auf dem Grundstück vorhanden sein muss. Nicht zuletzt kann man als Alternative zur Gastherme eine Pelletheizung nutzen – Energie wird hier durch die Verbrennung sogenannter Holzpellets gewonnen. Die Pelletheizungen sind indes ebenfalls recht teuer – und sorgen zudem für mehr Feinstaubemissionen.