Fipronil - aktuelle News zum Skandal

Fipronil - aktuelle News zum Skandal

Foto: dpa

Fipronil

Mit der Frage, wie Fipronil in die Eier gelangt ist, beschäftigen sich die Behörden und die Politik. Unter Verdacht steht das Reinigungsmittel Degal-16, das Fipronil unerlaubt enthalten haben soll, und in vielen Betrieben genutzt wird.

Was ist Fipronil?

Fipronil ist ein Pflanzenschutzmittel (Insektizid) aus der Wirkstoffgruppe der Phenylpyrazole. Für wirbellose Tiere wie Bienen, Milben, Zecken und Ackerschädlinge ist dieses Gift tödlich. Kommen die Tiere mit dem Gift in Kontakt, gelangt es in das zentrale Nervensystem, wo es seine tödliche Wirkung entfaltet. Erste Symptome sind Krampfanfälle und Lähmungen. Danach tritt der Tod ein.

Entwickelt wurde das Gift von französischen Chemikern in den 1980er Jahren. In Deutschland wurde es hauptsächlich auf Kartoffeläckern zum Schutz vor Drahtwürmern eingesetzt. Seit dem Jahr 2013 ist Fipronil in Europa nicht mehr uneingeschränkt zugelassen. Beispielsweise darf Mais nicht mehr mit Fipronil behandelt werden, da dies zum Bienensterben beiträgt.

Darüber hinaus ist Fipronil überall dort verboten, wo Lebensmittel hergestellt werden. Also zum Beispiel in Kuhställen oder Ställen, wo Hennen ihre Eier legen. Alle Lebensmittel müssen sofort entsorgt werden, wenn sie mit dem Gift in Kontakt kommen.

Wie gefährlich ist Fipronil für den Menschen?

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist Fipronil weder erbgutschädigend, allergieauslösend noch krebserregend. Auch wenn die Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA der Niederlande davor warnte, dass der Verzehr des Giftes gesundheitsschädlich sein könnte, so wird davon ausgegangen, dass die Dosis des Insektizids in den bisher gefundenen Eiern zu niedrig und ungefährlich sei.

Der bisher höchste gemessene Giftgehalt wurde bei Eiern in Belgien gemessen. Hingegen wiesen Chargen in Deutschland eine weitaus geringere Belastung auf. Ein Erwachsener mit rund 65 Kilogramm Körpergewicht könnte innerhalb von 24 Stunden sieben belastete Eier verzehren und würde noch nicht die Referenzdosis erreichen. Bei einem Kind wären zwei Eier und bei einem Kleinkind ein Ei unbedenklich. Und selbst wenn die Referenzdosis überschritten wird, bedeutet dies noch keine Gesundheitsgefährdung.

Woran können riskante Eier erkannt werden?

In der Europäischen Union werden Eier mit einem Code gekennzeichnet, der sich aus Buchstaben und Ziffern zusammensetzt. Diese Ziffern und Nummern stehen für das Land, den Betrieb sowie das Haltungssystem. Die Nummern der betroffenen Eier werden auf der Webseite lebensmittelwarnung.de des Bundesamtes für Verbraucherschutz aufgelistet. Dabei wird die Liste fortlaufend aktualisiert. Zudem werden hier weitere Informationen zum Thema "Fipronil-Rückstände in Eiern" gegeben.