Politik in RadevormwaldNettekoven attackiert die „Ampel“
Das Ehegattensplitting dürfe nicht abgeschafft werden, kommentiert der CDU-Politiker die aktuelle Diskussion auf Bundesebene. Er wirft den Regierungsparteien unnütze Machtspiele vor.
Der Begriff Ehegattensplitting ist die Definition für das Verfahren zur Berechnung der Einkommenssteuer von zusammen veranlagten Ehepaaren und Lebenspartnern in Deutschland. Wer in Deutschland heiratet, wird automatisch zusammen veranlagt. Das bedeutet, das zu versteuernde Einkommen wird in gleichen Teilen unter beiden Partnern aufgesplittet. Das Paar gibt eine gemeinsame Steuererklärung ab und wird so steuerlich als eine Wirtschaftsgemeinschaft betrachtet.
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Das Ehegattensplitting dürfe nicht abgeschafft werden, kommentiert der CDU-Politiker die aktuelle Diskussion auf Bundesebene. Er wirft den Regierungsparteien unnütze Machtspiele vor.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat mit klaren Worten einer zeitnahen Abschaffung des Ehegattensplittings eine Absage erteilt.
SPD-Chef Lars Klingbeil bekommt Rückendeckung vom Kinderschutzbund und den Wirtschaftsweisen: Eine Reform des Ehegattensplittings sei überfällig, sagen auch sie. Die Reformdividende solle in die Kindergrundsicherung fließen, fordert die Präsidentin des Kinderschutzbundes, Sabine Andresen.
SPD-Chef Lars Klingbeil fordert die Abschaffung des Ehegatten-Splittings. Was dafür spricht und was dagegen – und welche Familien es besonders träfe. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Analyse · Auch Arbeitsminister Hubertus Heil fordert die Reform des Ehegattensplittings – und zügige Beratungen darüber in der Ampel-Koalition. Die FDP stemmt sich dagegen, doch kann sie standhalten? FDP-Generalsekretär Djir-Sarai warnt angesichts des Steuerzahlergedenktages generell vor Mehrbelastungen der Bürgerinnen und Bürger.
Meinung · Das politische Sommerloch ist noch gar nicht richtig da - doch die Ampel scheint schon Themen zu sammeln, um es zu füllen. Mit seinem Vorstoß, das Ehegattensplitting für neue Ehen zu streichen, stößt SPD-Chef Lars Klingbeil eine neue Debatte an. Warum eigentlich?
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil schlägt im Koalitionsstreit über Einsparungen beim Elterngeld stattdessen die Abschaffung des Ehegattensplittings für neue Ehen vor. Fragen und Antworten zum Stand der Debatte.
Der Mann geht ins Büro, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder: Dieses Familienmodell ist einer Studie zufolge nach wie vor vorherrschend in Deutschland. Und es hat erhebliche Konsequenzen für das Einkommen von Müttern. Ökonominnen fordern daher einen Wandel.
Exklusiv · Fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen in Deutschland arbeitet nur Teilzeit – die Ausweitung ihrer Erwerbsarbeit auf mehr Arbeitsstunden gilt als ein Schlüssel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. DGB-Chefin Yasmin Fahimi fordert daher die Abschaffung des Ehegattensplittings und deutlich mehr Weiterbildungsangebote speziell für Frauen.
Bundesfinanzminister Christian Lindner will die geplanten Erleichterungen bei der Steuererklärung zügig umsetzen. Die Steuererklärungen müssten einfacher werden.
Analyse · Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau deutlich weniger, weil sie sich um Haushalt und Kinder kümmert. In der Corona-Zeit war das in vielen Familien zu beobachten. Der Staat belohnt das mit dem Ehegattensplitting. Jetzt streiten Union und SPD, wie es mit dem Steuerbonus nach der Wahl weitergehen soll.
Analyse · Die Grünen wollen den Vorteil kappen. Nun erhalten sie Unterstützung vom Institut RWI: Laut einer Studie könnte es so eine halbe Million zusätzlicher Vollzeit-Kräfte geben. Doch es gibt zwei gewichtige Gegenargumente - ein ökonomisches und ein verfassungsrechtliches.
Eine Abschaffung des Ehegattensplittings könnte einer RWI-Studie zufolge zu mehr Jobs und einem einmaligen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts führen. Verlierer der Pläne wären Paare mit ungleichen Einkommen. Die Wirtschaftsforscher machen deshalb Ausgleichsvorschläge.
Anlässlich des Frauentags warnt die Industriegewerkschaft Bau vor einem Rückschritt bei der Gleichberechtigung. Nach Angaben der Arbeitsagentur sind aktuell 57 Prozent der insgesamt rund 44.000 geringfügig entlohnten Arbeitsverhältnisse im Kreis Mettmann in Frauenhand.
Anlässlich des Frauentags warnt die IG Bau vor einem Rückschritt bei der Gleichberechtigung.
Einer aktuellen Studie zufolge verdienen Mütter aufs gesamte Erwerbsleben gerechnet deutlich weniger als kinderlose Frauen. Diese lebenslange „Bestrafung der Mutterschaft“ ist im Laufe der Jahre sogar noch gewachsen.
Vor zehn Jahren wurde das Elterngeld eingeführt. Seitdem scheint es für viele Mütter attraktiver geworden zu sein, auch in Elternzeit zu gehen. Arbeitgeber und Gewerkschaften loben fast unisono - und sehen doch Probleme.
Das Ehegatten-Splitting gilt als ungerechtes Privileg und führt dazu, dass auch Konfessionslose Kirchensteuer zahlen müssen. Aber es ist nur konsequent.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat mehrere Klagen gegen die deutsche Kirchensteuer zurückgewiesen. Die Religionsfreiheit sei zwar eingeschränkt, aber nicht verletzt worden, urteilte der Gerichtshof. Es ging um einen konfessionslosen Mann, der wegen der Kirchenzugehörigkeit seiner Frau eine höhere Steuerschuld hatte.
Ehegattensplitting steht Paaren nicht zu, die in sogenannter wilder Ehe leben - das hat jetzt das Finanzgericht Münster entschieden. Demnach gilt dieser Steuervorteil nur für Ehegatten und eingetragene Lebenspartnerschaften.
Der Steuervorteil des Ehegattensplittings für verheiratete Paare muss nach Meinung eines der führenden deutschen Ökonomen deutlich reduziert werden, um die wachsende Ungleichheit zu bekämpfen. "Das Ehegattensplitting kann und sollte im Volumen deutlich reduziert werden.
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, warnt im Interview mit unserer Redaktion vor wachsender Ungleichheit und fordert mehr Chancen- und Steuergerechtigkeit.
Die SPD hat eines ihrer Lieblingsthemen neu entdeckt: die Abschaffung des Ehegattensplittings. Doch das trägt mehr zur Gleichberechtigung bei, als die SPD denkt.
Die SPD will unverheiratete Paare mit Kindern und Alleinerziehende steuerlich besserstellen. Der Parteivorstand beschloss einen familienpolitischen Leitantrag für den SPD-Bundesparteitag Mitte Dezember, der unter anderem einen Umbau des Ehegatten- zum Familiensplitting vorsieht.
Durch das Ehegattensplitting können unterschiedliche Einkommensverteilungen ausgeglichen werden. Das hat wiederum einen Effekt auf die Höhe der zu zahlenden Steuern. Ehegatten zahlen durch das Splittingverfahren meist weniger Steuern, als wenn beide Partner eine Steuererklärung abgeben würden.
Berechnung des Ehegattensplitting
Das Verfahren zum Ehegattensplitting ist in drei Teile gegliedert. Zuerst ermittelt das Finanzamt das zu versteuernde Einkommen von Ehemann und Ehefrau und dieser Betrag wird halbiert. Im zweiten Schritt erfolgt die Berechnung der Einkommenssteuer für den halbierten Betrag. Zuletzt wird die errechnete Einkommenssteuer verdoppelt. Das zusammengerechnete Einkommen eines Ehepaares und das halb so hohe Einkommen einer unverheirateten Person werden nach diesem Verfahren mit dem gleichen Steuersatz belastet.
Ehegattensplitting: Steuerklassen
Beim Ehegattensplitting gibt es zwei Steuerklassenkombinationen. Möglich sind III/V und IV/ IV. Erstere Kombination wird gewählt, wenn es einen Haupt- und einen Nebenverdiener gibt. Steuerklasse V bringt die prozentual vom Bruttoeinkommen höchste Belastung, III die niedrigste Belastung mit sich. Der Mehrverdienende spart mit Steuerklasse III. IV/IV wird gewählt, wenn beide Partner etwa gleich viel verdienen. Außerdem gibt es das Faktorverfahren. Die Verteilung der Lohnsteuer ergibt sich hier aus dem Anteil am Gesamteinkommen. Ein Wechsel der Steuerklasse kann sich lohnen, wenn Paare ein Kind erwarten. Die Höhe des Elterngeldes orientiert sich am Nettoeinkommen der letzten zwölf Monate. Für Ehe- oder Lebenspartner kann es von Vorteil sein, das gängige Modell des Ehegattensplittings umzudrehen. Der weniger verdienende Partner erhöht sein Nettoeinkommen, wenn er in Lohnsteuerklasse III wechselt. So steht ihm später ein höheres Elterngeld zu.
Ehegattensplitting für homosexuelle Paare
Wie bereits in der Definition geschrieben, ist das Splittingverfahren auch für homosexuelle Lebenspartnerschaften möglich. Lange hatten gleichgeschlechtliche Ehepaare steuerrechtliche Nachteile. Seit dem Jahr 2013 haben, so beschloss es das Bundesverfassungsgericht, auch homosexuelle Paare das Recht, zusammen veranlagt zu werden. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wird seitdem steuerlich mit der Ehe gleichgesetzt. Die Vorteile des Ehegattensplittings gelten für verheiratete homosexuelle Paare rückwirkend ab dem Jahr 2001.